Daddy Uncool
hast du vor?«
»Arbeiten - na ja, nicht wirklich. Ich mache einen kleinen Umweg, um ein paar Sachen zu holen, und will dann kurz noch ein paar Dinge im Büro erledigen.«
»Das klingt nach Spaß.«
»Es haben sich einfach Sachen angesammelt, jetzt, wo die Ferien vorbei sind.«
»Genau«, sagte ich. Ich dachte darüber nach, meine Baseballkappe abzunehmen, entschied mich aber dagegen, weil ich nicht wollte, dass sie meine zerzauste Frisur sah. Ich wollte, dass sie mit mir sprach, ich wollte ihre Stimme hören. »Natürlich.«
»Ich werde wahrscheinlich Montag freinehmen, um mich darum zu kümmern. Ich hatte schon eine ganze Zeit lang keinen freien Tag mehr«, fuhr sie fort.
»Warum nicht?«
»Oh, ich weiß nicht. Ich glaube, weil ich mich voll auf die Arbeit konzentriert habe.«
»Ich auch«, sagte ich.
»Und, wie läuft es?«
»Oh, großartig, ja, wirklich.«
Das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Das Café brachte nicht so viel Geld ein, wie es musste. Obwohl ich genug Reserven hatte, um es mindestens ein Jahr lang weiter betreiben zu können, spürte ich eine wachsende Aversion gegen ein finanzielles Harakiri. Die letzte Person, der ich von den Schwierigkeiten erzählen
wollte, war Amanda. Ihre Funktion als lokales Intranet könnte eine wichtige Rolle spielen, was das Schicksal des Bean & Gone anging. Sie könnte den Untergang wahrscheinlich beschleunigen oder verhindern.
»Wir hoffen, im nächsten Frühjahr expandieren zu können.«
Was für ein Haufen Schwachsinn. Ich fragte mich, ob Amandas eingebauter Lügendetektor jetzt laut schrillte.
»Das ist großartig«, sagte sie. »Wie denn?«
»Nun …«, sagte ich. Verdammter Mist! Meine Augenlider zuckten leicht - das passierte immer, wenn ich eine Lüge erzählte. »Wir entwickeln zusammen mit einem Koch eine Reihe biologischer Snacks und Sandwiches.«
»Das ist fantastisch«, sagte Amanda. »Das sollte ich Sue erzählen - ich bin sicher, dass es sie interessieren wird.«
Ihre Freundin Sue arbeitete bei der lokalen Zeitung und war immer auf der Suche nach Leckerbissen für ihr Blatt.
»Äh«, unterbrach ich sie. Es war offensichtlich, dass Amanda mich auf die Probe stellte. »Wir sind noch in der Entwicklung. Ich würde es vorziehen, wenn wir damit noch ein paar Wochen warten könnten, bis wir die Pläne zum Abschluss gebracht haben. Ich möchte nicht, dass die Konkurrenz es herausfindet.«
»Oh, natürlich«, sagte Amanda. »Sag mir einfach Bescheid, wenn es so weit ist. Hast du im Café einen Internetzugang?«
»Im Augenblick nicht; denkst du, ich sollte einen haben?«
»Natürlich«, sagte Amanda.
Ich liebte diese Eigenschaften an ihr, ihre Klugheit und Weltoffenheit.
»Ich fürchte, dass dann eine Menge Leute den ganzen Tag lang einen Tisch besetzen und einen einzigen Kaffee trinken. Sie würden vorgeben, ein Drehbuch zu schreiben, während sie in Wirklichkeit mit ihren Kumpels chatten würden.«
»Mein Gott«, sagte Amanda. Sie klang jetzt wieder wie früher, als wäre unsere Beziehung nie aus dem Gleis geraten. Sie redete wieder mit der rücksichtslosen Ungezwungenheit mit mir, die nur jemand hatte, der einen nackt und fertig erlebt hatte. »Das ist doch genau das, was du willst: Du möchtest, dass das Bean & Gone einer von den Orten wird, wo die Leute einfach abhängen können. Es ist eben kein Laden im FastFood-Stil. Die Leute sollen denken, dass ihnen der Laden gehört.«
»Wirklich?«
»Alex, habe ich ein Marketing-Diplom, oder nicht?«
Das war ein immer wiederkehrender Stein des Anstoßes in unserer Beziehung. Amanda war sehr wohl klar, dass ich ihre bessere Ausbildung nicht richtig zu schätzen wusste, weder in Bezug auf ihren Titel noch auf die Universität, auf der sie ihn erworben hatte.
»Ja, das hast du in der Tat.«
»Dann mach die Klappe zu und gib deinem Hintern eine Chance.«
Das war einer von Amandas Lieblingssprüchen,
ohne Zweifel erworben während ihrer besseren Ausbildung.
»Hör mal«, sagte sie. »Ich habe Post für dich. Wohin soll ich sie schicken?«
»Am besten bringst du sie einfach im Bean & Gone vorbei«, entgegnete ich.
Amanda wechselte den Einkaufskorb von einer Hand in die andere.
»Warum willst du mir nicht sagen, wo du jetzt wohnst?«, fragte sie.
Ich gewann etwas Zeit zum Überlegen, weil ich zur Seite treten musste, um eine Frau mit Einkäufen in der Größenordnung eines kleinen Fürstentums und einer Horde Kinder im Schlepptau vorbeizulassen.
Weil ich dort mit meiner außerehelichen
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