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Daddy Uncool

Titel: Daddy Uncool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Williams
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Caitlin zu haben. Vielleicht war es ihr Glamour, eine starke Ausstrahlung für ein Mädchen ohne mütterlichen Einfluss, das von einem Leben voller romantischer Abenteuer träumte. Aber ich hielt es für wahrscheinlicher, dass Caitlin Amanda mochte, weil es offensichtlich war, dass meine Frau wusste, wie man Jungs behandelte, und alle Mädchen brauchen dieses Expertenwissen.
    Ich musste etwas unternehmen. Ich musste irgendwie einschreiten.
    »Caitlin, kannst du mir einen Gefallen tun?«, fragte ich etwas zu hastig. »Kannst du nach hinten gehen und den Geschirrspüler ausräumen, bitte? Amanda und ich werden nicht lange brauchen.«
    »Aber ich habe die Tische noch nicht alle abgewischt«, protestierte Caitlin, die merkte, dass ich die Absicht hatte, sie an den Rand zu drängen. »Ich muss sie doch noch alle sauber machen.«
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte ich mit einem hauchdünnen Lächeln. »Ich werde mich darum kümmern.« Caitlin blieb wie angewurzelt stehen. Was sollte ich jetzt machen? Dann wurde mir klar, dass es das Beste wäre, dem Gespräch einen offiziellen Charakter zu geben - Caitlin denken zu lassen, dass es etwas Intimes zwischen uns zu klären gab.

    »Amanda und ich müssen über etwas sprechen«, sagte ich.
    »Oh, okay«, sagte Caitlin mit ihrer sanftesten Stimme. Ich dachte, dass Amanda vielleicht auch vermutete, mit »etwas« könnte eventuell »Aussöhnung« gemeint sein. Ich musste darauf eingehen, falls das Thema aufkam. Im Augenblick war erst einmal das Wichtigste, dass ich die beiden trennte, um heikle Fragen zu Caitlins Herkunft zu vermeiden.
    »Wie geht es deiner Mutter?«, fragte Amanda provozierend, als Caitlin an ihr vorbeiging.
    Ich erstarrte.
    Dies war ganz offensichtlich der Moment, in dem meine Gattin feststellen würde, dass ich ein Kind hatte, von dem sie nichts wusste.
    Caitlin blieb stehen und sah Amanda direkt in die Augen.
    »Ihr geht es gut; vielen Dank für die Nachfrage«, erwiderte sie.
    Ja, das war meine Tochter.
    Caitlin ging langsam zurück in die Küche und wedelte dabei mit dem Lappen durch die Luft, den sie zum Abwischen der Tische benutzt hatte. Ich sah hinter ihr her, verwirrt darüber, wie anmutig sie über diesen Abgrund gesprungen war.
    Als Caitlin gegangen war, wirkte Amanda etwas planlos, als hätte sie etwas vorgehabt, an das sie sich nicht mehr erinnern konnte. Endlich, nachdem wir etwas Small Talk gemacht hatten, sagte sie, dass sie aufbrechen müsse, weil sie noch eine Wertermittlung machen müsse. Sie hatte offensichtlich von unserem
Gespräch etwas anderes erwartet. Ich hatte einer Kugel ausweichen können, aber es war klar: Amanda hatte gespürt, dass irgendetwas seltsam war im Bean & Gone.
    Als Caitlin an diesem Abend ins Bett gegangen war, sah ich mir die bisherigen Einnahmen etwas genauer an. Wir machten alles richtig, jedenfalls fast. Wenn das Geschäft eine Zukunft haben sollte, mussten unbedingt mehr Kunden in den Laden kommen. Und wenn sie erst einmal im Café waren, mussten wir sie dazu bringen, ihre Geldbörsen zu öffnen. Ich musste Mel das vermitteln, ohne ihr das Gefühl zu geben, dass wir in Schwierigkeiten steckten. Ich machte mir eine Notiz, daran zu arbeiten. Ich würde einen Teil meiner Ersparnisse auf das Geschäftskonto überweisen.
    Ich wünschte mir nur, dass alles andere im Leben auch so einfach zu lösen wäre.

20
    Ich träumte, dass jeder Tisch im Bean & Gone von Kenny besetzt war. Es gab ihn vierzehn Mal. Alle vierzehn Kennys tranken Pfefferminz-Lattes und füllten das Kreuzworträtsel aus. Ich wachte schlagartig auf, schaltete das Licht an und löschte das Bild des zotteligen Schnorrers aus meinen Gedanken. Ich wollte gerade aus dem Bett steigen, als mir klar wurde, dass das gar nicht nötig war: Es war Sonntag, und ich hatte mit Mel vereinbart, dass ich heute freihatte. Ich konnte also liegen bleiben.
    Ich versuchte, wieder einzuschlafen, aber meine Gedanken rasten dermaßen, dass ich mich aus dem Bett hievte und beschloss, eine Runde zu laufen. Nach ein paar faulen Jahren hatte ich wieder begonnen, den Straßenbelag abzunutzen. Der Stress der vergangenen Wochen hatte ein dumpfes Gefühl der Furcht in meiner Brust ausgelöst - lange, anstrengende Läufe schienen mir der einzige Weg, dieses Gefühl zu vertreiben.
    Laufen, und natürlich trinken.
    Ich kam gegen zehn Uhr zurück. Es gab keinerlei Lebenszeichen von Caitlin, also bereitete ich das Frühstück zu und räumte im Haus auf. Ich wollte gerade duschen, als die

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