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Daddy Uncool

Titel: Daddy Uncool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Williams
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von Boybands dekoriert war? Ganz abgesehen davon, dass Caitlin auf ihrem Bett liegen und Musik auf ihrem iPod hören würde. Ich befürchtete, dass unsere Beziehung unwiderruflichen Schaden erleiden würde, wenn Amanda jetzt herausfand, dass Caitlin nicht Mels Tochter war. Und das
an einem Punkt, wo es gerade wieder aufwärtszugehen schien.
    Dann passierte etwas Dummes.
    Caitlin bewegte einen Stuhl in ihrem Zimmer. Sowohl Yossi als auch Amanda sahen zur Decke, bevor sie sich mir zuwandten.
    »Wer war das denn?«, fragte Amanda.
    »Das?«, sagte ich. Ich versuchte, es zu ignorieren. »Oh, niemand. Wahrscheinlich kam das von nebenan.«
    Weder Yossi noch Amanda wirkten überzeugt von meiner Erklärung, aber sie machten weiter mit der Hausbesichtigung. Ich schlenderte beiläufig aus ihrem Blickfeld und sprang dann die Treppe hinauf zu Caitlins Zimmer.
    »Entschuldige, dass ich nicht geklopft habe«, sagte ich, als ich zu ihr hineinging. Das war ein böser Fauxpas. Jeder Vater, der sein Geld wert war, musste wissen, dass es Gebote bei der Erziehung einer Tochter gab. Eins davon lautete: Betritt nie das Zimmer einer pubertierenden Tochter, ohne vorher anzuklopfen.
    »Ist das nicht Amanda unten?«, fragte Caitlin.
    »Ja, ja, das ist sie«, sagte ich.
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Es ist kompliziert.«
    »Schon wieder.«
    »Ja, tut mir leid, schon wieder.«
    Caitlin zuckte mit den Achseln und setzte sich auf ihr Bett, eine Maßnahme, die klarstellte, dass ich den nächsten Zug machen musste.
    »Es ist, ähm, kompliziert …«, begann ich.

    Caitlin verschränkte die Arme. Sie hatte das schon zu oft gehört.
    »Tut mir echt leid, ja …«, sagte ich und fuhr mir unruhig mit der Hand durchs Haar. »Wir können später darüber sprechen, aber ich brauche dringend deine Hilfe. Es ist sehr, sehr wichtig: Ich möchte, dass keiner von den beiden erfährt, dass du im Augenblick hier bist.«
    Caitlin verdrehte die Augen, genervt von meinen Spielchen.
    Yossi und Amanda kamen die knarzende Treppe herauf. Ich musste nachdenken. Denk nach, Mann. Es war vollkommen unmöglich, sie in dieses Zimmer zu lassen, wo sie eine mürrische Caitlin auf einem geblümten Bettüberzug und ein Rhianna-Poster an der Wand und ihre Chemiehausarbeiten auf dem Fußboden verstreut vorfinden würden.
    Ich kniete dicht vor ihr nieder, sodass ich mich auf gleicher Höhe mit ihr befand. »Bitte, tu dies für mich«, bat ich leise. »Du musst hier drinbleiben und darfst auf keinen Fall herauskommen.«
    Caitlin starrte ins Leere. Oh mein Gott, bitte lass sie nicht einen Wutanfall bekommen …
    Dann nickte sie.
    »Gutes Mädchen, danke«, sagte ich. »Ich schulde dir etwas.«
    Als ich aus Caitlins Raum herauskam, sah ich Amanda und Yossi aus dem Badezimmer kommen.
    »Hallo«, sagte ich ungeschickt. Ich hatte mich so in den Flur gestellt, dass mein Körper Caitlins Tür blockierte. »Wie geht es voran?«

    »Gut, gut …«, sagte Yossi. »Ich muss Amanda nur noch das letzte Zimmer zeigen, dann sind wir fertig.«
    »Dieses Zimmer?«, fragte ich und zeigte mit dem Daumen über meine Schulter auf die Tür hinter mir.
    »Ja, genau das«, antwortete Yossi.
    Amanda hatte, ähnlich wie Caitlin, ihre Arme verschränkt. Ihre Körpersprache machte mir deutlich, wie fragwürdig meine Position war.
    »Oh«, sagte ich. Ich wusste nicht, was ich mit meinen Händen anfangen sollte, also steckte ich sie ganz tief in die Hosentaschen. Amanda und Yossi warteten beide darauf, dass ich weitersprach.
    »Nun«, sagte ich, »ich muss darum bitten, diesen Raum auszulassen.«
    Yossi zog eine Augenbraue hoch. Er stellte sich wahrscheinlich gerade eine eingestürzte Decke und abfallenden Putz vor.
    »Mit dem Zimmer ist alles in bester Ordnung«, sagte ich. »Es ist nur so, ähm, dass ein Freund zu Besuch ist.«
    »Ein Freund?«, fragte Amanda. Ihr Tonfall drückte aus, dass das etwas ganz Neues war.
    »Ja«, sagte ich. »Äh, niemand, den du kennst. Es ist ein alter Schulfreund, der nach Australien ausgewandert und gerade wieder hier eingetroffen ist. Er ist total übermüdet. Jetlag.«
    Yossi sah erst mich an und dann Amanda. Keiner von den beiden kaufte mir das ab.
    »Gut, in Ordnung«, sagte Yossi. »Wenn Ihr Freund so müde ist, glaube ich, dass wir heute darauf verzichten können, aber ich möchte, dass Amanda sich den
Raum auch noch ansieht, Alex. Das müssen Sie dann miteinander klären.«
    Yossi drehte sich um und ging nach unten. Amanda blieb noch einen Augenblick stehen und

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