Daddy Uncool
bekommen …«
»Und, nur zu deiner Information«, ergänzte Amanda, »du bist nicht der Einzige, der Chancen hat.«
»Was zum Teufel soll das denn jetzt bedeuten?« Nun war ich verärgert. Ärgerlich darüber, dass sie mir drohte, aber am ärgerlichsten über mich selbst, weil ich es vermasselt hatte. Ich hätte es kaum schlechter machen können.
»Du hast doch eine lebhafte Fantasie, Alex - versuch doch, sie zu benutzen.«
»Amanda, hör doch mal«, sagte ich. »Da gibt es niemanden sonst.«
»Warum lag dann in deinem Badezimmer eine verdammte Schachtel mit Tampons?«
Ich hatte keine Chance mehr, ihr zu antworten. Amanda hatte schon aufgelegt.
Ich hatte das Gespräch in der Hoffnung begonnen, dass wir unsere Beziehung wieder kitten könnten. Am Ende des Gespräches stellte ich fest, dass sie sich wahrscheinlich
mit jemandem traf und dachte, ich würde es auch tun.
Das war wirklich hervorragend gelaufen.
Als ich am folgenden Nachmittag das Büro von Dyer & Liphoff erreichte, zog ich meine Jacke etwas fester um mich. Es war nicht nur das Wetter, das mich frösteln ließ. Dies würde kein Spaß werden. Caitlin abzuholen, würde sicher Amanda in der Annahme bestärken, dass ich etwas mit Mel hatte. Bei einigen Frauen würde es vielleicht dazu führen, ihre eigenen Bemühungen zu verstärken, aber nicht bei Amanda.
Die Frau an der Rezeption lackierte ihre Nägel, als ich das Büro betrat. Sie sah mit einem Ausdruck freundlicher Begrüßung auf, als sie die Türglocke hörte. Als sie sah, wer da hereinkam, stellte sie die lila Flasche mit Nagellack zur Seite und sah mich nervös an.
»Amanda«, sagte sie. »Hier ist jemand für Sie.«
Ich sah Caitlin an einem Schreibtisch direkt neben dem von Amanda sitzen. Die Deckenbeleuchtung war ausgeschaltet. Sie waren beide in das Licht der Schreibtischlampen gehüllt. Caitlin winkte mir zu.
»Ich bin in einer Minute fertig«, sagte sie.
Amanda hackte weiter auf ihre Tastatur ein, während Caitlin ihren Schreibtisch aufräumte.
»Wir sehen uns am Mittwoch«, sagte sie zu Amanda.
»In Ordnung, Süße«, antwortete Amanda lächelnd. »Danke.«
Caitlin hängte sich ihre Tasche über die Schulter und kam zu mir herüber. Ich tat, als würde ich sie ansehen, während ich in Wirklichkeit meine Frau ansah.
Amanda sah von ihrem Computer auf, ihr Blick ruhte kurz auf mir, bevor sie wieder auf ihren Bildschirm sah. Die Botschaft war eindeutig: Du bist die Mühe nicht wert. Und ich musste denken, nun, vielleicht hatte sie recht - vielleicht war ich sie wirklich nicht wert.
Caitlin schwatzte im Auto munter darauflos. Ich versuchte zuzuhören, aber meine Gedanken waren ganz woanders. Ich machte schnell etwas zu essen für uns. Dann ging Caitlin nach oben, um ihre Hausaufgaben zu erledigen. Ich rief Mike an.
»Können wir uns in einer halben Stunde im Pub treffen?«
»Bist du okay?«, fragte er. »Du klingst irgendwie merkwürdig.«
»Mir geht es gut«, sagte ich. »Ich brauche nur deine Hilfe bei etwas.«
»Und das wäre?«, fragte er.
»Rache«, sagte ich.
»Belagio?«, fragte er mit einer Spur Aufregung in der Stimme.
»Ja«, erwiderte ich.
»Das wird auch Zeit«, sagte Mike. »Du kannst auf mich zählen.«
26
Zwei Tage später standen Mike und ich im Rugby Club an der Bar und nippten an unseren Bieren. Es war der Tag, an dem das jährliche Treffen des geschäftsführenden Ausschusses stattfand. Mike hatte dieses Jahr den Vorsitz. Der Ausschuss bestand aus lokalen Großkopferten und Aufschneidern, die diese Plattform gerne nutzten, um der Welt ihre Erfolge kundzutun. In dieses Komitee aufgenommen zu werden, war, als würde man Mitglied des chinesischen Staatsrates werden: Es versprach den Mitgliedern Macht und Einfluss, man wurde respektiert und nie von denen in Frage gestellt, die es nicht geschafft hatten, in diese heiligen Hallen aufgenommen zu werden. Ich wusste nicht genau, warum ich diese Salbung erhalten hatte, vermutete aber, dass es etwas mit den ermäßigten Reisepaketen, zu denen ich während meiner Zeit bei TicketBusters Zugang hatte, zu tun haben musste. Diese Pakete waren immer sehr begehrte Objekte bei Wohltätigkeitsveranstaltungen.
»Wann erwarten wir unseren Freund?«, fragte ich Mike.
»Wie spät ist es jetzt?«, fragte er zurück.
»Zehn vor acht«, sagte ich, nachdem ich auf die Uhr gesehen hatte.
»Ich habe ihm Viertel nach acht gesagt«, erklärte Mike. »Um sicherzugehen, dass alle hier sind, wenn er kommt.«
»Abgefahren«,
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