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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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Nate aus der Höhle. Er trug Yatabes Gewand und ließ den Schlangenstab wie eine Peitsche durch die Luft zischen, mit stolzgeschwellter Brust, die Beine leicht gespreizt, für den Fall, dass das Ungeheuer ihn angriff.
    Aber das TIER zögerte, denn es witterte jetzt nicht mehr den verängstigten Waisenjungen. Die Person, die es vor sich sah, war nicht länger der Junge, der vorher in die Höhle geschlichen war. Hier stand ein eindrucksvoller junger Mann mit allen Insignien eines Dämonenhüters.
    Nate schaute dem TIER eindringlich in die blutunterlaufenen Augen und sprach mit tiefer, gebieterischer Stimme: »Folge meinen Worten, denn ich bin dein Hüter.« Nate stieß den Stab in die Luft. »Und das ist mein Haus!«
    Fürs Erste wich das Ungeheuer zurück, weil es die Überzeugung in Nates Stimme hörte und den Schlangenstab in seiner Hand fürchtete, denn es spürte, dass auch der ein mächtiges Wesen war.
    Aber sobald Nate es zurückweichen sah, dachte er an Flucht. Sein Blick suchte nach einer Gelegenheit, an dem TIER vorbeizugelangen.
    Da witterte es seine Zweifel, stürzte brüllend auf ihn zu und ließ eine seiner riesigen Pranken auf ihn herabschnellen.

    Von der Geschmeidigkeit des Kolosses überrascht, machte Nate hastig einen Satz zur Seite und entging nur um Haaresbreite seiner Enthauptung. Das Ungeheuer zögerte jetzt nicht mehr, sondern stapfte durch die Knochensplitter auf ihn zu. Verzweifelt riss Nate den Schlangenstab hoch.
    Vor lauter Gier rannte es mit seinem ganzen Schwung in den Stab hinein. Als der Kobrakopf ihm seine Fänge in einen der haarigen Arme grub, jaulte das TIER kläglich auf. Dann riss es die Schlange heraus, hob Nate von den Beinen und schleuderte ihn durch die Luft.
    Nate prallte scheppernd gegen die Futtertraufe. Klonk! Er landete am Boden und rollte sich auf die Seite ab, in der Erwartung, jeden Moment in Stücke gerissen zu werden. Aber das TIER stand noch auf der anderen Seite des Kellers, dort, wo es von der Schlange gebissen worden war. Vor Schmerz grunzend, starrte es ungläubig den schlaffen Arm an.
    Auch Nate war überrascht. Er hatte Dhaliwahl den Schlangenstab jahrelang tragen sehen. Und Ian Fortus hatte sich offenbar davor gefürchtet. Nate wusste zwar, dass dieses Instrument über geheimnisvolle Kräfte verfügte, doch er hatte den Stab nie im Einsatz erlebt, und so wusste er nicht, was dieser bewirkte. Nun sah er verwundert zu, wie der Arm des Ungeheuers sich nach und nach in Luft auflöste.
    »Wow!«
    Kurz darauf hatte das TIER einen Arm weniger. Einen verrückten Moment lang überlegte Nate, dass er seinen Widersacher nur noch fünfmal mit dem Schlangenstab zu treffen brauchte, bis der keine Pranken mehr haben würde, mit denen er ihn in Stücke reißen konnte. Da knurrte das Ungeheuer wütend und schnellte auf seinen verbliebenen fünf Gliedmaßen auf Nate zu.
    Dieser sprang auf und riss erneut den Schlangenstab in die Höhe, aber es war zu spät. Der erste Hieb traf ihn in die Seite. Er spürte einen stechenden Schmerz. Der zweite streifte ihn am Kopf und riss ihm ein Büschel Haare aus. Wieder fand sich Nate irgendwo am Boden wieder.
    Das TIER setzte erneut zum Sprung an, um ihm endgültig den Garaus zu machen. Nate reckte den Stab, so hoch er konnte. Aber statt zuzuschnappen, wickelte sich die Schlange diesmal um die Futtertraufe über ihnen und zog Nate im letzten Moment hinauf.
    Unter ihm angelte das Ungeheuer nach seinen Füßen, die Nate schnell einzog. Mit Hilfe des lebendigen Seiles hangelte er sich über die Futtertraufe nach oben wie ein verzweifelter Bergsteiger.
     
     
    Sandy blickte zur Falltür hinüber. »Richie, ich höre etwas. Vielleicht ist es Nate!« Sie kniete sich hin und griff nach der Eisenstange.
    Richie legte das Ohr an die Kellertür und lauschte. »Nein, es kommt von hier.« Er begann die Schließbolzen zu öffnen.

    Auf der anderen Seite stand das TIER. Aus Versehen war es Nates Spur auf der Steintreppe gefolgt, während der die Blechrinne hinaufkletterte. Aber jetzt hörte es, wie die Schließbolzen zurückgezogen wurden. Grinsend starrte es auf die Tür.
    Sandy löste die Eisenstange und hob vorsichtig die Falltür an. Plötzlich kam aus der Futtertraufe eine Schlange herausgeschossen. Sie wickelte sich blitzschnell um ihr Handgelenk. Sandy schrie auf und stemmte die gespreizten Beine in den Boden, um nicht in die Tiefe gezogen zu werden. Dann blickte sie zwischen den Knien hinab und sah am anderen Ende der Schlange Nate hängen,

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