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Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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unendlicher Erleichterung, und auch Besitzerstolz. Davenport gehörte ihr, stellte jetzt ihr Zuhause dar. Ja, sie war glücklich. Auch wenn Lucindas Tod immer näher rückte, erfüllte sie eine tiefe Zufriedenheit.
    Es stimmte: Jessie hatte ihr Leben lange genug vergiftet, hatte ihr eingeredet, sie wäre zu häßlich und ungeschickt, als daß irgend jemand sie lieben könnte. Nun, Jessie war ein Biest gewesen und log permanent. Das begriff Roanna auf einmal. Sie war eine tüchtige, sympathische Person und besaß ein besonderes Gespür für Pferde. Außerdem liebte Lucinda sie, Loyal liebte sie, Bessie und Tansy liebten sie. Gloria und Lanette hatten sich um sie gesorgt, als sie verletzt war, und Lanette hatte sich als überraschend hilfsbereit erwiesen. Brock und Greg mochten sie. Harlan – nun, wer wußte schon, was in Harlan vorging? Aber vor allem liebte Webb sie. Irgendwann während des Tages hatte diese Erkenntnis Eingang in ihre Seele gefunden. Er liebte sie schon sein Leben lang, wie er es ausgedrückt hatte. Ganz sicher erregte sie ihn, was bedeutete, daß sie gar nicht so häßlich kein konnte.
    Ein wissendes Lächeln huschte über ihre Züge, als sie daran dachte, wie er sie letzte Nacht geliebt hatte und dann noch einmal heute morgen, nachdem der Schwangerschaftstest positiv ausgefallen war. Es bestand kein Zweifel an seiner physischen Reaktion auf sie, genausowenig wie an ihrer auf ihn.
    »Das hab ich gesehen«, ertönte eine vertraute männliche Stimme von der Küchentür. Webb lehnte im Türrahmen. Sie hatte ihn überhaupt nicht bemerkt. »Du stehst seit fünf Mi nuten da und träumst, und jetzt hast du dieses komische kleine Lächeln auf dem Gesicht. Woran denkst du?«
    Roanna stapfte vergnügt auf ihn zu. Ihre rehbraunen Augen waren halb geschlossen und blickten ihn mit einem Ausdruck an, daß ihm die Luft wegblieb. »Ans Reiten«, murmelte sie, während sie an ihm vorbeischlüpfte, wobei sie ihn absichtlich ein wenig anrempelte. »Und an Whoffs.«
    Auch seine Lider senkten sich auf Halbmast, und eine warme Röte trat in seine Wangen. Das war das erste Mal, daß Roanna auch nur ansatzweise die Initiative ergriff, und ihr Verhalten brachte ihn schlagartig zu einer Erektion. Tansy machte sich hinter ihm bei den Töpfen zu schaffen; doch im Moment hatte er nur Augen und Ohren für Roanna.
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu, während sie die Treppe erklommen. Ihr Gesicht glühte vor Erwartungsfreude, und sie beschleunigte ihre Schritte.
    Die Schlafzimmertür war kaum hinter ihnen geschlossen, als er auch schon seine Arme um sie schlang.
    Eine Heirat erfordert mehr Vorbereitung als man denkt, ging es Roanna am nächsten Vormittag durch den Kopf, während sie über die lange, gewundene Privatstraße fuhr. Die Gästeliste war zwar weit kürzer als die für die Party, insgesamt nur vierzig Personen, einschließlich Familie und Verwandtschaft; doch es gab trotzdem jede Menge zu erledigen.
    Sie und Webb waren für heute nachmittag zur Blutuntersuchung angemeldet, und am Vormittag hatte sie sich um den Blumenschmuck, den Dinnerservice und die Hochzeitstorte bemüht. Normalerweise brauchte eine richtige Hochzeitstorte mehrere Wochen; aber Mrs. Turner, die sich auf solche Gebilde spezialisiert hatte, meinte, sie könnte in den elf Tagen, die bis zum gewählten Termin verblieben, eine »schlichte, elegante Version« zaubern. Roanna begriff, daß »schlicht und elegant« eine taktvolle Art war zu sagen, daß der Kuchen recht einfach ausfallen würde; doch das war ihr ohnehin lieber. Sie mußte sich nur noch das entsprechende Expreßmodell aussuchen.
    Außerdem galt es ein Hochzeitskleid aufzutreiben. Falls sie hier in der Eile nichts fand, mußte sie nach Huntsville oder Birmingham fahren.
    Glücklicherweise war Yvonne entzückt, als sie von Webbs neuerlichen Hochzeitsplänen erfuhr. Sie hatte Jessie zwar toleriert, aber nie richtig gemocht. Roanna jedoch paßte ihr bis aufs I-Tüpfelchen, und sie hatte sogar zugegeben, daß sie damals ihren Sohn viel lieber mit Roanna liiert gesehen hätte statt mit Jessie. Seine Mutter hatte sich mit Enthusiasmus bereit erklärt, die lästige Aufgabe der Einladungen zu übernehmen und sich außerdem auch um alles weitere zu kümmern; Roanna brauchte ihr nur zu sagen, was sie wollte.
    Sie erreichte die Landstraße und hielt an, um ein sich näherndes Fahrzeug vorbei zu lassen. Ihre Bremsen fühlten sich irgendwie weich an, sie runzelte die Stirn und probierte es

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