Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
nun mit Corliss, Brock und Roanna eine Gruppe bildeten.
    Er warf Corliss einen mörderischen Blick zu. Sie starrte den Mann wie fasziniert an und hatte offensichtlich keine Angst. Natürlich hatte sie ihn reingelassen und war zu vernagelt, um zu begreifen, daß er sie ebenfalls umbringen würde. Alle würden sterben, wenn ihm nicht etwas einfiel.
    Wenigstens an Roanna wollte er näher herankommen, damit er sie notfalls mit seinem Körper abschirmen konnte. »Mm-mm«, machte der Mann und schüttelte den Kopf. »Bleib schön stehen, du Bastard!«
    »Wer sind Sie?« kreischte Gloria nun. »Lassen Sie sofort meine Schwester los!«
    »Halt's Maul, Schlampe, oder du kriegst die erste Kugel zu fressen.«
    »Eine gute Frage«, sagte Webb. Er starrte den Mann kühl und durchdringend an. »Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    Lucinda meldete sich zu Wort. Ihre blutleeren Lippen bewegten sich. »Sein Name«, sagte sie klar und deutlich, »ist Harper Neeley«.
    Der Mann stieß ein rauhes Lachen aus. »Wie ich sehe, hast du von mir gehört.«
    »Leider weiß ich, wer Sie sind. Ich habe mir die Mühe gemacht, es herauszufinden.«
    »Hast du das? Also das ist wirklich interessant. Und warum wolltest du mich dann nie besuchen? Schließlich gehöre ich zur Familie.« Wieder lachte er.
    Webb bezweckte, seine Aufmerksamkeit von Lucinda abzulenken, so daß er ausschließlich ihn im Visier hatte. »Warum, zum Teufel?« fauchte er. »Was wollen Sie? Ich kenne Sie nicht, hab nie von Ihnen gehört.« Wenn er ihn lange genug hinhielt, dann kam Loyal ihnen vielleicht zu Hilfe, oder der Sheriff würde eintreffen. Auf alle Fälle mußte er Zeit gewinnen.
    »Weil du sie umgebracht hast«, erwiderte Neeley zornesrot. »Du hast meine Kleine umgebracht, du verfluchter Bastard!«
    »Jessie?« Webb starrte ihn erstaunt an. »Aber das war ich nicht.«
    »Verdammt nochmal, lüg mich nicht an!« brüllte Neeley und riß die Pistole von Lucindas Schläfe, um damit auf Webb zu zielen. »Du hast das über uns rausgekriegt und hast sie umgebracht!«
    »Niemals«, erwiderte Webb scharf, »niemals habe ich das. Ich hatte keine Ahnung, daß sie mich betrog. Ich habe es erst nach der Autopsie erfahren, als der Sheriff mir ihre Schwangerschaft mitteilte. Ich wußte nur, daß es nicht meins sein konnte.«
    »Du wußtest es! Du wußtest alles und hast sie getötet! Du hast meine Kleine getötet und mein Baby, und jetzt wirst du zusehen, wie ich dein Baby töte. Ich werde deiner herrlichen Schlampe in den Bauch schießen, und du wirst dastehen und zuschauen, wie sie stirbt, und dann bist du dran ...«
    »Er hat Jessie nicht umgebracht!« Lucindas Stimme übertönte Neeleys. Sie hielt ihr weißes Haupt sehr gerade. »Ich hab es getan.«
    Die Pistole zitterte leicht. »Versuch nicht, mich reinzulegen, Alte«, keuchte Neeley.
    Webb ließ Neeley keine Sekunde lang aus den Augen; die Augen des Mannes glühten, und der Schweiß stand ihm auf der Stirn, während er sich mehr und mehr erregte. Er hatte vor, neun Menschen umzubringen. Einen Schuß hatte er bereits vergeudet. Die Pistole war eine Automatik; wieviele Kugeln waren im Clip? Manche verfügten über bis zu siebzehn Schuß – aber er konnte wohl kaum erwarten, daß sie nach dem ersten Schuß dastehen würden wie die Lämmer auf der Schlachtbank. Zweifellos war ihm klar, daß er sich in einer fast ausweglosen Situation befand, aber das machte ihn im Grunde noch unberechenbarer. Er hatte nichts zu verlieren.
    »Ich habe sie getötet«, wiederholte Lucinda.
    »Du lügst. Er war es, jeder weiß, daß er es war!«
    »Ich wollte sie nicht umbringen«, sagte Lucinda ruhig. »Es war ein Unfall. Irgend etwas in mir begann Amok zu laufen. Wenn man Webb tatsächlich verhaftet hätte, hätte ich ein Geständnis abgelegt; aber Booley konnte keine Beweise finden, weil es keine gab. Webb hat es nicht getan!« Sie blickte Webb voller Kummer, Liebe und Reue an. »Es tut mir leid«, flüsterte sie.
    »Du lügst!« heulte Neeley und riß sie an sich; sein Arm lag immer noch um ihren Hals. »Ich breche dir dein verdammtes Genick, wenn du nicht dein Maul hältst!«
    Greg stürzte sich auf ihn. Der ruhige, unauffällige Greg, der Lanette grundsätzlich alle Entscheidungen überließ, ohne auch nur den Mund aufzumachen, um seine Meinung zu äußern! Lanette schrie, Neeley zuckte zurück und gab einen Schuß ab. Greg stolperte und fiel nach vorn. Seine Arme und Beine zuckten krampfhaft. Er lag ausgestreckt auf dem Boden, die Augen überrascht

Weitere Kostenlose Bücher