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Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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der monumentalen Aufgabe widmete, das Management von Davenport und all der Davenport-Unternehmungen zu lernen. Er hatte vier Jahre College in dreien absolviert und dann seinen Doktor in Wirtschaft gemacht; doch es war unbestreitbar, daß sich die Situation nicht von allein lösen würde. Um Roannas willen mußte er intervenieren, und zwar bei Lucinda ebenso wie bei Jessie.
    Roanna brauchte eine ruhige, friedliche Umgebung, wo sich ihre Nerven beruhigen und ihr Magen entspannen konnte. Wenn Großmutter und Jessie – und jetzt noch Tante Gloria – nicht damit aufhören konnten, andauernd an Roanna herumzukritisieren, dann würde er Roanna eben nicht mehr mit ihnen essen lassen. Lucinda bestand darauf, daß alle gemeinsam bei Tisch saßen, daß Roanna sich den gesellschaftlichen Gepflogenheiten beugte, aber in diesem Punkt würde er sie überstimmen. Wenn es ihr besser schmeckte in der friedvollen Umgebung ihres Zimmers oder sogar draußen im Stall, dann würde sie eben dort essen. Sollte sie sich allerdings durch die Trennung von den anderen noch ausgestoßener fühlen – statt erleichtert, wie er hoffte –, dann würde er eben mit ihr im Stall essen. So konnte es einfach nicht weitergehen, denn Roanna hungerte sich noch zu Tode.
    Impulsiv hob er sie auf seinen Schoß, wie er es in ihren Kindertagen zu tun pflegte. Sie war jetzt etwa einsdreiundsiebzig, aber nicht viel schwerer, und sein Magen krampfte sich angstvoll zusammen, als er ihre erschreckend dünnen Handgelenke mit seinen langen Fingern umschloß. Seine kleine Cousine appellierte seit jeher an seinen Beschützerinstinkt; und ganz besonders hatte ihm immer ihr Mut, ihre Bereitschaft, sich zu wehren ohne Rücksicht auf die Folgen, gefallen. Sie steckte voller Schabernack und Ausgelassenheit; wenn doch Lady Davenport bloß aufhören wollte, eben jene Seiten an ihr auszuradieren!
    Schon immer hatte sie sich wie ein Kätzchen an ihn geschmiegt, und das tat sie jetzt auch ganz automatisch und rieb ihre Wange an seinem Hemd. Ein leichtes Gefühl der Erregung durchzuckte ihn, verwirrt runzelte er die Stirn.
    Er blickte zu ihr hinunter. Roanna war beklagenswert unterentwickelt für ihr Alter und konnte sich weder normal mit ihren Altersgenossen unterhalten, noch sich gegen ihre verbalen Übergriffe wehren.
    Angesichts von Mißbilligung und Zurückweisung sowohl zu Hause als auch in der Schule, reagierte Roanna mit Rückzug, so daß sie nie gelernt hatte, mit anderen Siebzehnjährigen umzugehen. Aus diesem Grund hatte er sie unbewußt weiterhin für ein Kind gehalten, das seinen Schutz brauchte, und vielleicht brauchte sie ihn ja wirklich. Aber auch wenn sie noch nicht ganz erwachsen sein mochte, so war sie doch kein Kind mehr.
    Webb konnte den sanften Schwung ihrer Wange sehen, die langen, schwarzen Wimpern, die fast durchsichtige Haut an ihren Schläfen, wo sich zarte blaue Venen ahnen ließen. Ihre Haut schimmerte und besaß einen warmen, weiblichen Duft. Ihre Brüste waren sehr klein, aber auch sehr fest, und er konnte eine Brustwarze fühlen, die sich hart wie eine Radiergummispitze an ihn drängte. Seine leichte Erregung wurde ganz plötzlich zu einem spürbaren Pochen in seinen Lenden, und mit einem Mal bemerkte er, wie rund ihre Pobacken waren und wie süß sie sich auf seinen Schenkeln anfühlten.
    Mühsam unterdrückte er ein Stöhnen und rückte sie ein wenig von sich ab, bloß soviel, daß ihre Hüfte nicht mehr an seinen schwellenden Penis stieß. Roanna war erstaunlich unschuldig für ihr Alter, hatte noch nie einen Freund gehabt; er zweifelte, ob sie je geküßt worden war. Sie hatte keine Vorstellung, was sie mit ihm anstellte, und er wollte sie nicht in Verlegenheit bringen. Aber seine brüderlichen Kontakte kamen nicht mehr in Frage. Von jetzt an mußte er einfach vorsichtiger sein, obwohl es sich hier wahrscheinlich nur um einen Ausrutscher handelte. Seit über vier Monaten hatte er nicht mehr mit Jessie geschlafen, weil er es einfach so verdammt satt hatte, wie sie immer noch versuchte, ihn mit ihrem Körper zu manipulieren. Bei ihren Begegnungen ging es nicht um Liebe, sondern schlicht um Machtkämpfe. Teufel nochmal, er bezweifelte, daß Jessie überhaupt begriff, was es hieß, sich zu lieben und aus Liebe intim zu werden, sich gegenseitig Lust und Freude zu schenken. Aber er war jung und gesund, und nach vier Monaten Abstinenz neigte er zur Reizbarkeit, daß sogar Roannas dürrer kleiner Körper ihn erregen konnte.
    Er zwang sich, sich wieder

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