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Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Titel: Dämmerung in Mac's Place (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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hm?«
    McCorkle nickte.
    »Hab zweimal da gegessen. Einmal hatte ich ein wirklich gutes Lammkarree für zwei Personen und beim zweiten Mal einen tollen Schweinerollbraten.«
    »Ich hoffe, Sie besuchen uns wieder.«
    Pouncy nickte, als müsse er darüber nachdenken, und schlürfte seinen Cappuccino. Als er die Tasse hinstellte, sagte er: »So wie ich es sehe, haben Sie ihm ein Bein gestellt, ihm auf die Hand gestampft, die Waffe weggetreten und ihn ins Gesicht getreten. Richtig?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie, wer er war?«
    »Ich wußte bloß, daß er gerade auf Mr. Warnock geschossen hatte.«
    »Aber wer Purchase war, haben Sie nicht gewußt?«
    »Nein.«
    »Warnock hat es aber gewußt.«
    »Er hat ihn beim Namen genannt.«
    »Was genau hat Warnock gesagt?«
    »Er hat gesagt: ›He, Purchase!‹«
    »Und dann hat Purchase auf ihn geschossen, ist an Ihnen vorbeigelaufen, und Sie haben ihm ein Bein gestellt?« Pouncy wartete nicht auf die Antwort, sondern musterte McCorkle neugierig und fragte: »Werden Sie nicht langsam zu alt, um derart verdammt törichte Nummern abzuziehen?«
    »Wollen Sie, daß ich verspreche, es nie wieder zu tun?«
    Pouncy lächelte. »Warnock arbeitet für Sie, nicht?«
    »Nicht ganz. Mein Partner und ich haben ihn engagiert, damit er für die Sicherheit eines Freundes von uns sorgt.«
    »Granville Haynes?«
    »Ja.«
    »Granville scheint nicht in seinem Zimmer zu sein«, sagte Pouncy. »Glauben Sie, Warnock hätte auf ein leeres Nest aufgepaßt?«
    »Ich glaube, Mr. Haynes hat sich vielleicht entschlossen, einen Ort aufzusuchen, der sicherer ist.«
    »Wo könnte das sein?«
    McCorkle zuckte mit den Achseln.
    »Ihre Schultern so hoch und runter zu bewegen könnte ›Weiß nicht‹, ›Wen interessiert das?‹ oder ›Das geht Sie nichts an‹ bedeuten. Was ist es?«
    »Es heißt, er könnte seinen Anwalt, einen Freund oder ein anderes Hotel aufgesucht haben.«
    »Aber Sie sind sich ziemlich sicher, daß Granville das Ziel war, auf das Purchase es abgesehen hatte.«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Ich erzähle ihnen mal etwas über Horse Purchase und darüber, wer er wirklich war. Horse begann, Leute für seinen Lebensunterhalt zu töten, als er neunzehn war. Aber es war damals legal, weil er mit den Special Forces in Vietnam war. Als Horse heute hier getötet wurde, war er fünfundvierzig. Er ging dreiundsechzig nach Vietnam und blieb bis neunundsechzig. Als er nach Hause kam und die Army verließ, stieg er als selbständiger Unternehmer ins Mordgeschäft ein.«
    »Wer hat ihn engagiert?«
    »Leute, die es sich leisten konnten. Es heißt, daß er fünfzigtausend pro Job berechnete und versuchte, wenigstens zwei pro Jahr zu machen. Die Hälfte bekam er im voraus, den Rest bei Ausführung. Es heißt, er hätte nie einen unzufriedenen Kunden gehabt, und ich würde meinen, Mr. McCorkle, Sie haben schrecklich viel Glück, daß Sie noch am Leben sind.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht.«
    Pouncy trank seinen Cappuccino aus, seufzte anerkennend und sagte: »Jemals einen Mr. Gilbert Undean kennengelernt?«
    »Nein.«
    »Und Isabelle Gelinet?«
    »Isabelle habe ich gekannt.«
    »Tinker Burns?«
    »Ich kenne Tinker.«
    »Haben Sie ihn in letzter Zeit gesehen?«
    »Seit Freitag nicht, aber mein Partner hatte am Sonntag einen Anruf von ihm. Also gestern.«
    »Dann ist er wahrscheinlich noch am Leben«, sagte Pouncy.
    »Ich sage das, weil Mr. Undean und Miss Gelinet beide ermordet wurden und Tinker Burns ihre Leichen entdeckt hat. Bei der Beerdigung von Steadfast Haynes am Freitag waren nur vier Trauergäste anwesend – ich nehme einmal an, es waren Trauergäste –, und heute ist Montag, und die Hälfte von ihnen ist bereits tot. Worauf ich hinauswill, Mr. McCorkle: Ich hoffe zuversichtlich, daß ich keinen weiteren Anruf von Tinker Burns bekomme, in dem er mir sagt, er wäre gerade über die Leiche von Granville Haynes gestolpert.«
    »Das hoffe ich auch nicht«, sagte McCorkle.
    »Wenn Sie Mr. Burns sehen, würde es Ihnen etwas ausmachen, ihn zu bitten, er möge mich anrufen?« Pouncy unterbrach sich. »Vielleicht könnten Sie es auch ein bißchen eindringlicher formulieren.«
    »Haben Sie es in seinem Hotel probiert?«
    »Den ganzen Vormittag. Dort ist er nicht.«
    »Wenn ich ihn sehe, richte ich es aus«, sagte McCorkle.
    »War’s das?«
    »In etwa«, sagte Pouncy und schaute auf seine Uhr. »Ich habe noch ein paar Fragen, aber die werden kaum mehr als dreißig oder fünfundvierzig Minuten in Anspruch

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