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Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Titel: Dämmerung in Mac's Place (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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»Ästhetik.«
    Als Erika eingestiegen war, schloß Haynes die Tür und sagte: »Ich werde es Mr. Mott ausrichten.«
    »Sie sollten ihm auch sagen, daß letzten Samstag jemand hier reinspaziert kam und mir nach einem einzigen Blick zwanzigtausend in bar für den Caddie geboten hat. Das heißt, er wird bis fünfundzwanzigtausend gehen. Wie hoch sie gehen, kann man immer dran erkennen, wie sehr ihnen das Wasser im Mund zusammenläuft. Ich nenne das den Sabberfaktor.« Dark unterbrach sich kurz. »Ich habe den Namen und die Telefonnummer, wenn Sie möchten.«
    »Okay«, sagte Haynes.
    »Er heißt Horace Purchase, hat er gesagt.«
    Haynes blickte schnell zu dem TR-3, um die Überraschung zu verbergen, die ihm, wie er annahm, ins Gesicht geschrieben war. Lange starrte er den alten Triumph-Roadster an. Dann wandte er sich wieder zu Dark und sagte: »Diese alten Wagen müssen eine Menge wert sein.«
    »Sehen Sie den Packard hinter Ihnen?« sagte Dark.
    Erneut drehte Haynes sich um.
    »Das ist ein Cabrio, Baujahr neunundvierzig mit Darrin-Karosserie, generalüberholt. Bringt wahrscheinlich hundert-, vielleicht sogar hundertzwanzigtausend.«
    »Dann müssen Sie sich ja einige Gedanken um die Sicherheit der Werkstatt machen.«
    »Vor allem habe ich ein topaktuelles Sicherheitssystem«, sagte Dark mit einem stolzen Lächeln, das plötzlich von einem Stirnrunzeln weggewischt wurde. »Als dieser Purchase hier war, war er so scharf auf den alten Caddie, daß ich Angst hatte, er würde mir eins auf den Schädel geben und davonfahren. Also hab ich ihn ein bißchen eingeschüchtert.«
    »Wie?« fragte Haynes.
    Dark steckte zwei Finger in den Mund und pfiff. Haynes hörte sie ein oder zwei Sekunden später kommen, ihre Krallen klickten auf dem Betonboden, ihr Knurren wurde von wütendem Bellen unterbrochen. Er drehte sich um und sah drei Rottweiler, die mit gefletschten Zähnen und glühenden Augen auf ihn zurannten. Haynes stellte auch fest, daß es keine Zeit gab, um wegzulaufen oder sich zu verstecken, und kaum genug, um sich zu fragen, wie weh es wohl tun würde.
    Dark pfiff ein zweites Mal. Die Hunde stoppten abrupt, schlitterten noch ein Stück und setzten sich auf die Hinterläufe. Einer von ihnen gähnte und kratzte sich mit einem Hinterfuß an seinem rechten Ohr. Die beiden anderen schienen Haynes anzugrinsen.
    »Drei Stück«, sagte er.
    »Sie kämpfen drum, wer der Boss ist. So bleiben sie gemein. Hat man zwei, werden sie Kumpel. Hat man drei, sind sie Rivalen.«
    »Was hat Purchase gemacht, als Sie sie herbeigepfiffen haben?«
    »Er ist irgendwie erstarrt, ganz so wie Sie. Ganz so wie alle.
    Wollen Sie seine Telefonnummer noch?«
    »Nein«, sagte Haynes. »Aber Mr. Mott vielleicht.«

40
    An jenem Montag um 17.32 Uhr hatten sie sich als Mr. und Mrs. Jeff T. Clarkson im Bellevue Motel in Bethesda, Maryland, eingecheckt. Das Zimmer kostete achtundfünfzig Dollar pro Nacht, und der Besitzer verlangte einhundert Dollar Anzahlung, als Haynes ankündigte, er wolle bar bezahlen. Den Besitzer interessierten Marke oder Kennzeichen von Haynes’ Wagen nicht im geringsten, und seinen Führerschein oder Ausweis wollte er auch nicht sehen.
    Das Bellevue Motel, rosa und grünblau gestrichen, war in der Form eines zweistöckigen U gebaut. Die Aussicht, die es bot, war die auf das gegenüberliegende McDonald’s. Haynes’ Zimmer war an der Unterseite des U, und als er den Cadillac auf den freien Einstellplatz lenkte, spürte er erst und hörte dann, wie das rechte Vorderrad über eine Glasflasche rollte und sie zermalmte. Er und Erika stiegen aus, um zu kontrollieren, welchen Schaden, wenn überhaupt, eine kaputte 0,75-Liter-Flasche Smirnoff-Wodka dem Reifen zugefügt hatte. Anscheinend keinen, entschieden sie.
    Als Haynes die Tür aufgeschlossen hatte, betrat Erika zuerst das Zimmer. Er folgte ihr, in der Hand ihre Reisetasche aus Segeltuch, die so aussah wie etwas, in dem ein Steinmetz sein Werkzeug tragen könnte. Als er die Tasche auf eins der beiden Betten gestellt hatte, setzte Haynes sich auf das andere, zog das Telefon heran und rief Sheriff Jenkins Shipp in Berryville, Virgina, an
    »Sind Sie’s, Granville?« sagte der Sheriff, nachdem ein Deputy den Anruf durchgestellt hatte.
    »Ja, Sir.«
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich rufe wegen des Wagens an, den mir mein Vater hinterlassen hat.«
    »Steadys alter Cadillac?«
    »Genau. War der Mann, der ihn abgeholt hat, vorher bei Ihnen?«
    »Dieser Dark? Der hat mir Löcher in den

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