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Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Titel: Dämmerung in Mac's Place (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Bauch gequatscht.« Sheriff Shipp machte eine Pause, damit sich leichte Besorgnis in seine Stimme stehlen konnte. »Er sollte ihn doch abholen, oder? Mr. Mott hat mich doch deswegen extra angerufen.«
    »Das hat schon seine Ordnung«, sagte Haynes. »Aber ich frage mich, ob irgend jemand jemals irgend etwas davon gesagt hat, daß er den Wagen kaufen will.«
    »Haben Sie vor, ihn zu verkaufen?«
    »Vielleicht.«
    »Wissen Sie, Granville, letzte Woche ist ein Typ vorbeigekommen und hat gesagt, er wär dran interessiert. Höchstens ein oder zwei Tage, nachdem Dark ihn hier abgeholt hat. Ich hab ihm noch die Adresse von Darks Werkstatt in Falls Church gegeben. Um die Wahrheit zu sagen, ich glaube, der Mann war mehr als nur interessiert. Ich glaub, er war in den Wagen verliebt.«
    »Hat er Ihnen seinen Namen genannt?«
    »Falls ja, hab ich ihn vergessen.«
    »Hieß er zufällig Purchase?«
    Es folgte eine lange Pause, bis der Sheriff sagte: »Granville?«
    »Ja.«
    »Worauf zum Teufel wollen Sie hinaus? Kann sein, daß wir hier hinterm Wald sind, aber wenn jemand mit Namen Purchase bei einer Schießerei in der Lobby des Willard Hotel umkommt, dann bleibt der Name irgendwie haften – wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Wahrscheinlich ein anderer Purchase«, sagte Haynes.
    »Ich fürchte, ich habe Sie angelogen, Granville. Der Mann, der Steadys Wagen kaufen wollte – sein Name war Horace Purchase. Der Mann, der im Willard umgekommen ist – sein Name war ebenfalls Horace Purchase, jedenfalls behauptet CNN das. Sobald ich den Namen im Fernseher gehört habe, bin ich zum Telefon und habe das Morddezernat in Washington angerufen. Man hat mich mit einem wirklich cleveren Burschen verbunden, einem Farbigen, Detective-Sergeant Pouncy, und er und ich, wir kommen ins Quatschen, und es stellt sich raus, daß er sich unbedingt mit Ihnen unterhalten will.«
    »Ich rufe ihn an«, sagte Haynes.
    »Könnte eine ganz gute Idee sein, denn sobald wir auflegen, ruf ich ihn an und sag ihm, daß ich grad mit Ihnen gesprochen habe.« Shipp schien ein neuer Gedanke zu kommen. »Oder ich sag ihm, er soll Sie anrufen, wenn Sie mir Ihre Nummer geben.«
    Haynes erfand eine Nummer. Shipp wiederholte sie in skeptischem Tonfall und sagte: »Bloß noch zwei Sachen, Granville. Erstens, es tut mir leid, daß ich Sie anlügen mußte, als ich sagte, daß mir der Name von diesem Purchase nicht einfällt. Und zweitens, gestern haben sie den alten Zip abgeholt, und ich nehme an, inzwischen ist er Hundefutter.«
    »Vielen Dank, Sheriff«, sagte Haynes, legte auf und sah Erika an, die zwischen den beiden Betten stand. »Hast du alles mitgekriegt?«
    »Zumindest deine Lügen.«
    »Und hier ist der Rest: Purchase hat vom Sheriff erfahren, daß der Wagen bei Dark war. Der Sheriff hat von CNN erfahren, wer Purchase ist. Danach hat er mit Sergeant Pouncy gesprochen, der mehr denn je darauf aus ist, sich mit mir zu unterhalten.«
    »Warum rufst du ihn nicht an?«
    »Wenn ich etwas zu sagen habe, werde ich es sagen«, sagte Haynes, stand auf und ging zur Tür. Dabei klopfte er auf die rechte Tasche seines Mantels, als müsse er sich vergewissern, daß McCorkles Waffe noch da war.
    Erika nahm ihren Mantel vom Bett und fragte: »Wohin gehen wir?«
    »Ich will den Wagen irgendwo unterstellen. Vielleicht bei Howard Mott.«
    »Warum da?«
    »Damit ich ihn auseinandernehmen kann.«
    »Steady hätte das Manuskript nie in seinem Wagen versteckt.«
    »Das glaubst du vielleicht. Und ich vielleicht auch. Aber Horace Purchase hat das ganz bestimmt nicht geglaubt. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß Purchase’ Auftraggeber mittlerweile mit Ledell Dark gesprochen hat. Und Mr. Dark hat ihm wahrscheinlich von meinem Interesse an Mr. Purchase berichtet und sogar, wie deine Reisetasche aussieht. Und ich würde auch wetten, daß jemand genau in diesem Augenblick telefonisch und persönlich Motels überprüft und nach einem attraktiven jungen Paar fragt, das in einem Cadillac-Cabrio gekommen ist – nicht gerade das unauffälligste Auto der Welt.«
    »Das Manuskript könnte in einem Bankschließfach sein – oder vergraben auf Steadys Farm, acht Schritte nördlich vom Baum mit den sauren Äpfeln.«
    Haynes sah sie an. »Du bist überzeugt, daß es kein Manuskript gibt, oder?«
    »Ja.«
    »Tu so, als gäbe es eins. Tu einfach so. Wenn du so tust, dann weißt du, wo das Manuskript nicht ist. Du weißt, es ist nicht in Steadys Haus in Berryville, und es war nicht in dem Hotelzimmer, in

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