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Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Titel: Dämmerung in Mac's Place (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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den Kopf. Kleines Kaliber. In seinem Haus draußen in Reston.«
    »Hast du ihn erschossen oder gefunden?«
    »Gefunden.«
    »Was hast du bei Undean gewollt?«
    »Ich wollte mit ihm über Steadys Buch sprechen.«
    »Wieso sollte Undean etwas drüber wissen?«
    »Willst du sagen, er hat nichts gewußt?«
    »Ich will damit gar nichts sagen, Tinker. Es ist deine Leiche. Deine zweite in drei Tagen.«
    »Okay, richtig, es ist meine Leiche, und ich rufe an, weil ich vielleicht einen Anwalt brauche und dachte, ich könnte den nehmen, den Steady hatte, wie heißt er noch gleich?«
    »Howard Mott.«
    »Genau. Mott.«
    »Keine Chance, dich aus dem Staub zu machen?«
    »Ich hab schon drei Gespräche von Undeans Telefon geführt.«
    »Dann haben sie dich am Arsch.«
    »Das weiß ich selber, Granny. Und jetzt gib mir Motts Telefonnummer.«
    Haynes nannte Motts Privatnummer nur einmal, und Burns sagte: »Und jetzt gib mir Padillo.«
    »Bist du in Reston?« fragte Padillo, sobald er wieder dran war.
    »Richtig.«
    »Okay. Das gehört zum Fairfax County. Wähl die 911 und sage, egal, wer sich meldet, deinen Namen, deine Anschrift und daß du einen Toten gefunden hast. Dann leg auf und ruf deinen Anwalt an. Besser noch, du rufst ihn zuerst an.«
    »Mein Gott, du klingst ja, als müßte ich mir echte Sorgen machen.«
    »Tinker, die Cops aus D. C. und Fairfax County machen sich über jeden her, der in drei Tagen zwei Leichen findet. Also halt deinen Mund, bis dein Anwalt dort ist.«
    »Meinst du nicht, ich sollte ihnen sagen, daß ich den Schützen gesehen habe, als er mit Skimaske, dunkler Brille und einem Paar Skiern über der Schulter aus dem Haus des Toten kam?«
    Nach langem Schweigen sagte Padillo sehr leise: »Ich wünschte wirklich, du hättest mir das nicht gesagt.«
    Burns kicherte. »Das hab ich mir gedacht.«

25
    In Ledersesseln vor drei glühenden Kiefernholzscheiten sitzend, die gelegentlich gegen den Kaminschirm sprühten und zischten, ähnelten McCorkle und Padillo nichts so sehr wie einem Paar älterer Clubmitglieder, die mit schwachem Interesse dem Bericht eines jüngeren Mitglieds über ein durchwachsenes Polomatch zuhörten, dem dieser jüngst beigewohnt hatte.
    Tatsächlich aber hörten sie Granville Haynes’ Theorie darüber zu, wie sein toter Vater und die ebenfalls tote Isabelle Gelinet sich verschworen hatten, Steadfast Haynes’ nichtexistente Memoiren für große Summen zu verkaufen.
    »Summen?« sagte McCorkle.
    »Steady hätte ausgetüftelt, wie er sie mehr als einmal verkaufen kann.«
    »Und Isabelle?« sagte Padillo.
    »Falls sie und Steady einen Schwindel vorhatten und falls Isabelle sich entschied, nach seinem Tod allein weiterzumachen, könnte sie einen grundlegenden Fehler begangen haben. Steady war immer sehr vorsichtig, sehr geheimnistuerisch, und vielleicht hat er ihr nicht gesagt, was Stufe Nummer zwei war. Es könnte also sein, daß Isabelle von Stufe eins gleich zu Stufe drei sprang, Stufe zwei ausließ, stolperte, stürzte und ertrank.«
    Padillo stand auf, schaute auf seine Uhr, sah, daß es 12.32 Uhr war, und fragte: »Wer möchte was trinken?«
    Sowohl Haynes als auch McCorkle baten um Scotch mit Wasser. Padillo drehte sich um und steuerte das kleine Eßzimmer an, das eigentlich eine Verlängerung des Wohnzimmers war. Links von dem Eßzimmer war die Küche und dahinter der winzige schneebedeckte Hinterhof. Der Hof war aufgeteilt in ein Gärtchen von drei mal vier Meter, in dem Padillo Rosen und Basilikum anpflanzte, und eine schmale Garage, in der er seinen Mercedes 280 SL Coupé, Baujahr 1972, unterstellte.
    Sein kleines Reihenhaus aus weißen Ziegeln stand auf einem neun Meter breiten Grundstück und hätte eine flache Vorderseite gehabt, wäre da nicht das Erkerfenster gewesen, das es, wie McCorkle behauptete, aussehen ließ wie im siebten Monat schwanger. Das Haus hatte oben zwei Zimmer und ein Bad. Unten waren das Wohn- und Eßzimmer, die Küche, ein Gäste-WC mit Dusche und eine weitere Treppe, die ins Kellergeschoß führte, wo ein mindestens sechzig Jahre alter turniergerechter Brunswick-Snookertisch stand.
    Der Snookertisch hatte zum Haus gehört, und niemand erinnerte sich, wie er die Treppe hinunter und ins Kellergeschoß gekommen war, in dem sich außerdem die Heizung, eine Waschmaschine und ein Trockner befanden. Das Kellergeschoß war ein Ort, den Padillo nicht öfter als drei- oder viermal im Jahr zu betreten versuchte.
    Er hatte das Haus am selben Tag gekauft, als Richard

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