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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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uns an die Vorgaben gehalten haben.»
    Voelker zeigte mit dem Finger auf McCruder. «Ich hoffe für dich, dass er den Vorgaben entspricht.»
    Ohne sich umzudrehen, streckte McCruder die Faust aus und hebelte dann mit dem Daumen den Mittelfinger in eine gestreckte Stellung.
    Plötzlich beendete der Wagen seine akrobatische Vorführung und blieb still und stumm auf dem Asphalt stehen. Noch immer driftete Gummiqualm über die Bahn.
    Alle drei starrten hin. Der Wagen war jetzt ein halbes Footballfeld entfernt.
    Eine quäkige Cartoon-Stimme kam aus den Lautsprechern von McCruders Laptop.
«Hey, du hast Post.»
    McCruder checkte seine E-Mails .
    Während McCruder beschäftigt war, sah Khan auf seineneigenen Laptop. Er grinste Voelker an. «Wir haben keine Verbindung mit dem Wagen mehr, Kurt. Er hat die Zugriffscodes geändert.»
    Voelker verzog keine Miene. «Das war Teil der Bedingungen, Khan.»
    McCruder sah seine Kumpane an. «Ich muss das hier mal eben überprüfen.» Er klickte hektisch herum und drehte sich dann grinsend wieder zu ihnen. «Sechsundfünfzigtausend Dollar sind auf dem Firmenkonto eingegangen, und wir haben eine Bestellung über sechs weitere AutoM8.   Der Daemon ist mit unserer Offerte zufrieden.»
    Sie johlten und klatschten sich ab.
    «Was bringt das insgesamt?» Khan glühte vor freudiger Erregung.
    Voelker rechnete kurz nach. «Dreihunderttausend und etwas.» Er sah McCruder an. «Sagt er, wo die Wagen herkommen?»
    McCruder schüttelte den Kopf. «Ist ja egal. Geleaste Firmenwagen vermutlich. Nicht unser Problem. Wie’s aussieht, sind auch schon weitere Pläne angekommen.»
    «Ausgezeichnet.» Voelker grinste sie beide an. «Gratuliere, die Herren.»
    Plötzlich erwachte der Wagen drüben auf der Gegengeraden erneut zum Leben – und gab wieder ordentlich Gummi. Sie drehten die Köpfe. Der Lincoln schoss genau auf sie zu.
    «Er nietet uns um!»
    Sie rannten zum Van, aber der Town Car raste an ihrem Tisch vorbei und die unbefestigte Straße entlang.
    Nach Luft japsend sahen sie zu, wie er verschwand.
    Khan sagte: «Wir sollten ihm folgen. Dann wüssten wir, wo der Daemon seinen Bau hat.»
    McCruder sah ihn mit schmalen Augen an. «Bist du wahnsinnig?»
    Voelker nickte. «Rob hat recht. Wir haben ihn hier freigelassen. So hieß die Anweisung. Ihm nachzufahren wäre nur ein sichere Methode, nicht mehr lange zu leben.»
    Khan sah der Staubwolke nach, die sich auf die fernen Hügel zubewegte. «Glaubt ihr, wir sind die Einzigen, die das machen?»
    Voelker blickte ebenfalls hin, die Hand über den Augen. «Wenn ich mal von der Zahl der arbeitslosen Elektrotechniker ausgehe, würde ich sagen, nein.»

31   Die R ote - K ö nigin - H ypothese
    Zielstrebig näherte sich Garrett Lindhurst dem Eckbüro im einundfünfzigsten Stock des palastartigen Welthauptsitzes der Leland Equity Group. Er hielt eine zusammengerollte Zeitung wie einen Staffelstab in der Hand und war sichtlich beunruhigt. Der Grund waren die Datensysteme.
    Als Chief Information Officer herrschte Lindhurst über die Systeme, die der Leland Equity Group ihren Lebenssaft zuführten: Echtzeit-Finanzdaten. Diese Daten wurden augenblicklich in jeden Winkel des Unternehmens und an sämtliche Klienten übermittelt. Jede Buchung – jeder einzelne Dollar in jeder einzelnen Unternehmensfiliale – ging über Lindhursts Netzwerke und Datensysteme. Jede E-Mail ging über seine Server. Er hatte dreißig Regional-VPs direkt unter sich und stand einer Armee von über fünfhundert I T-Leuten weltweit vor.
    Und doch war die Leland Equity Group eines jener Milliardenunternehmen, die im öffentlichen Bewusstsein kaum eine Rolle spielten. Das schlichte Logo war an der Skyline jeder bedeutenderen Großstadt Nordamerikas, Europas und Asiens zu finden, und die meisten Leute wussten zwar nicht, was das Unternehmen machte, gingen aber davon aus, dass es wohl irgendetwas Wichtiges war.
    Tatsächlich verhielt es sich so, dass die Leland Group, mit achtzig Milliarden Dollar Anlagekapital unter ihrem Management,das tägliche Leben von zweihundert Millionen Menschen in der Dritten Welt bestimmte.
    Auf ein – mehr oder minder – darwinistisches Wirtschaftsmodell gestützt, identifizierte und quantifizierte Leland verheißungsvolle Möglichkeiten der Ressourcenentwicklung in entlegenen Weltgegenden. Lelands Private-Equity-Partnerschaften mit lokalen Entscheidungsträgern beförderten Unternehmungen wie Tagebau-Vorhaben in Papua-Neuguinea, Wasserprivatisierungsprojekte

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