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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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als er und Laura ihn damals gezeugt hatten. War das wirklich schon sechzehn Jahre her? «Warum nimmst du nicht gleich eine Schaufel, Chris?»
    Chris hatte die Backen voller Cornflakes. Er zog seinen vorübereilenden Dad am Jackett. Klappte die Zeitung so zusammen, dass die Titelseite oben lag. Da war ein Farbfoto von Sebeck über der Schlagzeile: «Internetmorde rufen FBI auf den Plan». Mantz war ebenfalls auf dem Foto, links neben Sebeck. Sebeck blieb jäh stehen, griff sich die Zeitung und ließ sich auf einen der Stühle am Küchentisch sinken.
    Chris kaute, bis er wieder sprechen konnte. «
L.   A.   Times.
Das ist doch mal was.»
    Sebeck las schweigend weiter.
    Laura kam in die Küche.
    Sebeck sah auf. «Hast du das gesehen?»
    Sie blickte auf die Titelseite. «Nicht gerade ein Starfoto von Nathan.» Sie ging an den Herd, um Tee zu machen.
    Sebeck gab Chris die Zeitung zurück und sagte, ohne zu Laura hinüberzublicken: «Ich kann Chris heute nicht vom Training abholen. Ich habe das FBI hier und die nationalen Medien und weiß Gott wen noch alles.»
    «Wir machen das schon.»
    Chris ließ die Zeitung sinken. «Die Feds verhören die Leute von der Versicherung. Glaubst du, die waren das?»
    «Ich bin nicht derjenige, der sie befragt, Chris.» Sebeck stand auf. «Von jetzt an kann ich froh sein, wenn ich überhaupt noch informiert werde.» Er sah auf seine Armbanduhr. «Ich muss los.»
    Sebeck ging durch den Flur zu seinem Arbeitszimmer. Dort ließ er sich in den Schreibtischstuhl fallen und schaltete den Computer an. Während der Rechner hochfuhr, schob Sebeck einen Spiele-Joystick beiseite und warf zwei Limodosen in den Papierkorb. Er rief in die Küche hinüber: «Chris, wie oft muss ich dir noch sagen, dass du aufräumen sollst, wenn du hier drinnen fertig bist!» Keine Antwort.
    Der Desktop erschien. Sebeck aktivierte sein E-Mail -Programm und klickte auf «Senden/​Empfangen». Er wartete, während 132   Mails heruntergeladen wurden.
Verdammter Spam.
Als die Mails angezeigt wurden, gingen die Betreffs von «Blutjunge Teens» über «Nigeria-Flüchtling braucht Hilfe» bis zu «Lolitas stehen auf Hengstschwanz».
    Er suchte in seinem Posteingang nach der FB I-Mail . Sie war ziemlich weit oben und hatte den Betreff «Fall Nr.   93233 – CyberStorm/​Pavlos». Die Absenderadresse war boernerh@fbi. gov. Sebeck doppelklickte auf die Mail.
    Als sie sich öffnete, wurde der Bildschirm merkwürdigerweisedunkel. Dann erschienen die Worte «Audio-Test». Die Festplatte mühte sich ab. Sebeck starrte verwirrt auf den Schirm. Was war das? Gleich darauf verschwanden die Worte, und an ihrer Stelle erschien jetzt das körnige Videobild eines Mannes. Sein Alter und sein genaues Aussehen waren wegen der schlechten Videoqualität kaum zu bestimmen. Es war eine dilettantische Aufnahme – mies ausgeleuchtet, und das Hauptmotiv klebte am Bildrand.
    Der Mann wirkte dünn und blass – was noch dadurch verstärkt wurde, dass er vor einem nichtssagenden weißen Hintergrund stand. Er war völlig kahl und trug etwas, das wie ein Krankenhausnachthemd aussah.
    Was zum Teufel war das, irgendein FB I-Laborbericht ?
    Sebeck brauchte ein paar Sekunden, um zu kapieren, dass das Video bereits lief. Der Mann wankte leicht – wobei das Bild immer wieder kurz in bunte Mosaikfliesen zerfiel. Dann blickte er direkt in die Kamera und nickte grüßend.
    «Detective Sebeck. Ich war Matthew Sobol. Technischer Leiter von CyberStorm Entertainment. Inzwischen bin ich tot.»
    Sebeck beugte sich vor, den Blick auf den Bildschirm geheftet.
    «Wie ich sehe, sind Sie mit den Mordfällen Joseph Pavlos und Chopra Singh befasst. Um Ihnen unnötigen Zeitaufwand zu ersparen, sage ich Ihnen: Ich habe beide getötet. Warum, werden Sie bald wissen. Aber Sie haben ein Problem: Da ich tot bin, können Sie mich nicht verhaften. Und wichtiger noch: Sie können mich nicht stoppen.»
    Sebeck starrte wie gelähmt auf das Video.
    Sobol fuhr fort: «Da Sie aber wohl oder übel versuchen müssen, mich zu stoppen, möchte ich diese Gelegenheit nutzen, Ihnen viel Glück zu wünschen, Sergeant – das werden Sie nämlich brauchen.»
    Das Bild verschwand, und jetzt war da wieder sein Posteingang.
    Sebeck war zunächst außerstande, sich zu rühren. Als er es schließlich konnte, leitete er die E-Mail an seine Dienst-Mailadresse weiter.

8   Eskalation
    «Mr.   Ross, können Sie uns erklären, warum Sie keinen festen Wohnsitz haben, aber fast 300   000   Dollar in

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