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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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Schlagzeilen. Hier, das sind Sie.» Ross hielt das Smartphone hoch. Es zeigte eine Nachrichten-Website mit einem Foto von Sebeck bei der Pressekonferenz.
    Sebeck sah kaum hin. «Es ist nicht mehr mein Fall.» Ein paar Sekunden fuhren sie schweigend weiter. «Sie sind also so eine Art Computer-Consultant, richtig?»
    «Ja. Ich plane relationale Datenbank-Managementsysteme.»
    «Wie kommt ein junger Mann wie Sie an so wichtige Kunden?»
    «Mundpropaganda. Ich bin gut in meinem Job. Aber Sie wirken auch ziemlich jung für einen Detective Sergeant.»
    Sebeck zog eine Grimasse. «Ich habe früh angefangen.» Sie kamen an die Auffahrt zum Freeway 101, aber Sebeck fuhr weiter geradeaus, über die Brücke zur anderen Stadthälfte.
    «Sergeant, Sie sind gerade an der Auffahrt vorbeigefahren.»
    «Ich muss erst noch kurz woandershin. Sagen Sie, kann ich Sie ein paar Computersachen fragen?»
    Ross wirkte unsicher. «Worum geht’s?»
    «Um dieses Virus bei Alcyone. Alle dort haben gehofft, dass Sie ihnen helfen könnten. Demnach verstehen Sie also eine Menge von Viren?»
    «Das habe ich doch alles schon dem FBI erzählt. Ich bin nicht mehr verdächtig, schon vergessen?»
    Sebeck machte eine begütigende Geste. «Ich weiß, ich weiß. Aber unser Computerexperte hat gerade mal genug Ahnung, um es mit Hobby-Hackern und Drogendealern aufzunehmen.»
    «Sergeant, das FBI hat die Cyber-Abteilung für solche Sachen. Die brauchen meine Hilfe nicht.»
    «Das FBI fragt Sie ja auch nicht.»
    Ross sah Sebeck an. «Ah   … verstehe.» Er deutete mit den Händen Riesenschlagzeilen an. «Fall von Provinzcop gelöst.»
    Sebeck funkelte Ross finster an. «Ich versuche nur, einen Killer aufzuhalten.»
    «Offen gestanden, Sergeant, denjenigen zu finden, der diese Männer umgebracht hat, dürfte Ihnen ganz schön schwerfallen. Das ist letztlich ein Fall für I T-Forensiker , und in diesem Bereich ist das FBI um einiges besser gerüstet.»
    Sebeck beschloss, volles Risiko zu gehen. «Und wenn ich nun sagen würde, ich weiß, wer der Mörder ist?»
    Ross zuckte sichtlich zusammen.
    «Nein, nicht Sie.»
    «Hat mich das FBI deshalb gehen lassen?»
    Sebeck nickte. «Und wenn ich Ihnen außerdem sagen würde, dass der Mörder zum Zeitpunkt der Morde bereits tot war?»
    Ross sah einen Moment verwirrt drein – aber dann schien ihm ein Licht aufzugehen. «Das kann nicht Ihr Ernst sein.»
    «Sicher! Was meinen Sie denn – wäre es möglich?»
    «Heilige Scheiße, es ist Ihr Ernst.»
    «Die Feds glauben, dass es so ist. Aber ich nicht. Ich glaube, dass der wahre Mörder bei CyberStorm sitzt und dem toten Mann die Morde nur anhängen will.»
    «Es geht um Matthew Sobol, stimmt’s?»
    Sebeck sah Ross verdutzt an. «Wo zum Teufel haben Sie das her?»
    Ross zeigte auf sein Smartphone. «In den Nachrichten steht, dass Sobol diese Woche an einem Gehirntumor gestorben ist. Er ist Ihr toter Killer, habe ich recht, Sergeant?»
    Sebeck ging auf, dass er Probleme bekommen konnte. «Was auch immer Sie hier mitkriegen – kein Wort an die Medien, Freunde oder sonst irgendjemanden. Wenn ich auch nur
glaube
, dass Sie nicht dichtgehalten haben, kriege ich Sie wegen Behinderung polizeilicher Ermittlungen dran. Verstanden?»
    «Bei mir ist Ihr Geheimnis sicher. Aber wenn ich Sie wäre, würde mich das mit Sobol mehr beunruhigen. Wenn wirklich
er
dahintersteckt, ist es mit diesen beiden Morden nicht getan.»
    «Wieso kennt außer mir jeder diesen Sobol?»
    «Ich bin Hardcore-Gamer, Sergeant. Sobol war eine Legende. Er hat die Onlinespiele-Industrie mit aufgebaut.»
    «Legende hin oder her, wie könnte ein Toter wissen, wann er seine Todesfallen zu aktivieren hat? Da hätte er doch genau vorhersehen müssen, an welchem Tag er stirbt.»
    «Nicht unbedingt.» Ross hielt wieder sein Smartphone hoch. «Er könnte auch die Nachrichten lesen.»
    «Erzählen Sie mir keinen Science-Fiction-Schwachsinn.»
    «Sergeant, für ein Computerprogramm ist es eine Kleinigkeit, Website-Content zu überwachen. Das ist nichts weiter als Text. Sobol hätte nicht mehr zu tun brauchen, als ein Programm zu erstellen, das Websites auf bestimmte Formulierungen scannt – auf seinen Nachruf zum Beispiel oder auf Artikel über den Tod bestimmter Programmierer. Eine simple Keyword-Suche.»
    Sebeck ließ das auf sich wirken. «Dieses Virus, das Sie bei Alcyone-Versicherungen gestoppt haben – könnte dies das Programm gewesen sein, das auf Sobols Tod gewartet hat?»
    «Möglich. Und es hat Pakete an

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