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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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    Sebeck lehnte sich neben Ross an die Kühlerhaube.
    «Okay, Singh, der vermutlich eng mit Pavlos zusammengearbeitet hat, hört also von dessen Tod und marschiert geradewegs zur Serverfarm. Sobol hat das vorausgesehen und tötet ihn, als er das Gelände zu betreten versuchte. Dann ist da Ihrer Meinung nach irgendetwas Wichtiges in dieser Serverfarm?»
    «Jetzt vermutlich nicht mehr. Es klingt eher, als ob Sobol das, was Singh dort zurückgelassen hat, gefunden hätte. In dem Fall wäre die Frage: Woran hat Singh bei CyberStorm gearbeitet? Wissen Sie das?»
    Sebeck versuchte sich zu erinnern, wie Singhs Projekt geheißen hatte. «Singh war leitender Programmierer bei einem Computerspiel namens   …
Gate

    «The Gate?»
    «Ja, genau,
The Gate

    Ross stöhnte gequält auf.
    «Was?»
    «Kennen Sie die Storyline von
The Gate
, Sergeant?»
    Sebeck warf Ross einen Blick zu, der deutlich sagte, dass er sie nicht kannte.
    «Es geht um einen Kult, der ein Tor zum Großen Abgrundöffnet und einen Dämon freilässt, der die Welt ins Verderben stürzt.»
    Sebeck starrte ihn nur an.
    Ross lachte. «Ich spreche von Sobols
Spiel
, Sergeant – ich glaube nicht an Dämonen und Teufel.»
    «Gut. Einen Moment haben Sie mich wirklich beunruhigt.»
    «Der einzige Dämon, der mich beunruhigt, heißt Daemon und ist die Unix-Variante. Darin steckt eine so köstliche Ironie, dass Sobol ihr bestimmt nicht hätte widerstehen können. Würden Sie seine Spiele spielen, wüssten Sie, wovon ich spreche. Nur um Ihnen eine Ahnung zu vermitteln:
The Gate
ist ein MMORPG.»
    «Was zum Teufel ist das?»
    «Ein Massively Multiplayer Online Role-Playing Game.»
    «Und was zum Teufel ist
das

    «Eine persistente virtuelle Welt, in der sich übers Internet Zehntausende von Spielern gleichzeitig tummeln können.»
    Sebeck zeigte mit dem Finger auf Ross. «Okay, das klingt schon mal ziemlich übel.»
    «In diesem Fall
ist
es ausgesprochen übel.»
    «Na ja, die Feds haben letzte Nacht die ganze Serverfarm stillgelegt. Bei CyberStorm läuft nicht mal mehr ein Taschenrechner. Das heißt doch, was auch immer er im Schilde geführt haben mag, ist jetzt   …»
    Ross schien nicht beruhigt.
    Sebeck setzte nach. «Teufel nochmal, derjenige, der das ausgeheckt hat, kann doch unmöglich Tausende von Drahtseilen und Stromfallen bei irgendwelchen Leuten zu Hause installiert haben. Folglich ist das Ganze jetzt doch nur noch ein gewöhnliches Computervirus.»
    Ross zeigte mit dem Daumen hinter sich. «Ich brauche meinen Laptop.» Er ging zum Wagen zurück, nahm seineLaptoptasche vom Rücksitz, legte sie auf die Kofferraumhaube und zog den Reißverschluss des Seitenfachs auf.
    Sebeck kam zu ihm. «Was machen Sie jetzt?»
    Ross hielt ein kreditkartengroßes Gerät in der Hand. Er schwenkte die Umgebung damit ab. «Ich prüfe, ob es hier ein WLA N-Signal gibt.» Er sah Sebeck an. «Und es gibt eins.» Er deutete auf die Messleuchten des Geräts, die ein starkes Signal anzeigten.
    Sebeck nahm das Teil in die Hand und inspizierte es, während Ross seinen Laptop auspackte. «Okay, und was beweist das?»
    Ross zeigte zum Tor zurück. «Wir brauchen einen Beweis dafür, dass wir auf der richtigen Spur sind.»
    «Und das hier liefert uns einen?»
    «Na ja, immerhin bestätigt es, dass das Tor oder die Winde drahtlos mit dem Internet verbunden gewesen sein könnte.»
    «So wie das schwarze Kästchen bei CyberStorm.»
    «Genau. Das heißt, es muss gar nicht unbedingt ein Mensch beteiligt gewesen sein. In den Nachrichten hieß es, dass Pavlos quasi jeden Tag hier mit dem Motorrad herumgefahren ist. Folglich ist die Fernbedienung erst
nach
Sobols Tod zur Mordwaffe geworden.»
    Sebeck nickte. «Sie meinen, dieser Daemon hat dem Tor erst dann befohlen, Pavlos zu töten, als er die Nachricht von Sobols Tod gelesen hatte.»
    «So denke ich es mir. Jetzt wollen wir mal sehen, was ich aus diesem WiFi-Netzwerk abgreifen kann.»
    Sebeck beugte sich über Ross’ Schulter, während der Laptop bootete. «Was suchen Sie?»
    «Das Übliche: was immer ich finden kann.» Ross meldete sich auf dem Laptop an, wobei er sein Login vor Sebecks Blick abschirmte. Dann startete er NetStumbler und wartete dieInitialisierung ab. «Das hier ist ein Freeware-Programm, das es mir ermöglicht, WiFi-Netzwerke zu sehen.»
    «Ich bin kein völliger Computertrottel, Jon. Ich habe zu Hause auch WLAN.»
    Ross drehte den Laptop in das Signal, wobei er ihm beinah von der Kofferraumhaube

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