Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
Vom Netzwerk:
und Agenten festklammerten, auf dem trümmerübersäten Hof beschleunigen. Mantz beugte sich aus dem Anhänger und zeigte mit dem Finger auf Sebeck, dann in Richtung Ausfahrt. Das Bombenentschärfungsfahrzeug pflügte durch einen angrenzenden Rosengarten und hinaus auf die Rasenfläche.
    Sebeck erwachte aus seiner Starre und wandte sich an Trevetti. «Okay. Alles klar.» Sie sprangen in den Streifenwagen, während der schwarze Hummer davonjagte, um das Bombenentschärfungsfahrzeug abzufangen.
     
    Vom Vordersitz des Bombenentschärfungsfahrzeugs sah Ross den Hummer heranrasen wie ein Torpedo. Er zog tiefe Spurrillen durch den weichen Rasen.
    «Er wird uns rammen!», rief der Agent am Steuer. «Auf dem Gras hier kann ich keine Ausweichmanöver fahren.»
    Ross drehte sich zu ihm. «Wenden Sie. Halten Sie genau auf ihn zu!»
    Der Fahrer sah ihn entgeistert an.
    «Er wird einen Frontalzusammenstoß mit einem größeren Objekt vermeiden.»
    «Woher wollen
Sie
das wissen?»
    «Weil Sobol vermutlich die Physik-Engine seiner Spiele benutzt.» Als ihn der Fahrer immer noch verständnislos anglotzte, brüllte er: «Halten Sie auf den Wagen zu, verdammt nochmal.»
    Der Fahrer sah in Ross’ entschlossene Augen. Dieser Mann war sich seiner Sache sicher. Der Fahrer kurbelte am Lenkrad, um das Fahrzeug genau auf den heranrasenden Hummer auszurichten.
    Agenten und Deputys, die hinten am Anhänger hingen, brüllten auf den Fahrer ein. Der Hummer schoss direkt auf ihren Kühlergrill zu – und machte in letzter Sekunde einen Schlenker, bei dem er noch mit dem Heck ihren rechten vorderen Kotflügel streifte.
    Vom Anhänger kamen erleichterte Rufe. Der Fahrer gab Gas und hielt geradewegs auf den Zaun des Anwesens zu. Er sah zu Ross hinüber. «Woher zum Teufel wussten Sie das?»
    Ross zeigte mit dem Finger geradeaus und rief: «Abbremsen!»
    Der Zaun war aus Schmiedeeisen mit einem Mauersockel. Sie brachen mit mindestens dreißig Meilen hindurch, landeten auf der Potrero Road und krachten in den Straßengraben auf der anderen Seite. Ross riss die Hände vors Gesicht, knallte ebenso wie die beiden vorn sitzenden Deputys gegen die Windschutzscheibe, die unter der Wucht zersprang, und wurde dann wieder in den Sitz zurückgeworfen.
    Stöhnen kam von den Verletzten und denen, die erst jetzt etwas abgekriegt hatten. Jemand rief: «Wollt ihr uns alle umbringen oder was?»
    Ross schüttelte die Benommenheit ab und hörte jetzt nahende Sirenen. Eine Menge Sirenen. Er sah auf seine Hände. Sie waren nur leicht zerschnitten. Er folgte den beiden Deputys, die bereits ausgestiegen waren.
    Sie rannten um den umgekippten Anhänger herum auf die andere Straßenseite. Der Hummer war immer noch da. Er folgte ihnen nicht, sondern preschte innen am Zaun entlang wie ein wütender Bulle und wirbelte Grasschollen auf.
    Die Beamten nahmen ihn wieder unter Beschuss, feuerten unter lauten Flüchen und Beschimpfungen Flinten, Pistolen und ein M1 6-Gewehr leer. Der H2 raste zum Haus zurück.
    Ross hielt sich die Ohren zu und blickte die Straße entlang, wo jetzt Krankenwagen näher kamen.
    Es hatte begonnen. Er wusste, es bestand keine Hoffnung mehr, den Daemon aufzuhalten. Und Schusswaffen würden hier nichts ausrichten können.

13   Demo
    Verstorbenes Computergenie tötet Polizisten und FB I-Agenten   – Thousand Oaks, Kalifornien – Beamte verschiedener Polizeibehörden halten ein Anwesen des Anfang der Woche an einem Gehirntumor gestorbenen Computerspiele-Designers Matthew Sobol umstellt. Zu der geplanten Hausdurchsuchung kam es nicht, da sechs Beamte getötet und neunzehn weitere verletzt wurden. Der Angriff erfolgte angeblich durch einen computergesteuerten Geländewagen, der immer noch auf dem Grundstück lauert.
     
    Andersons Eigentumswohnung in North Beach hatte vier Meter hohe Räume mit Deckenplatten aus geprägtem Metall, Originalholzböden, raumhohen Fenstern mit einem phantastischen Blick auf die Fensterfront gegenüber und genügend viktorianischem Charme, um selbst ihren hochnäsigsten Bekannten widerwillige Anerkennung abzuringen. Sie hatte Jahre gebraucht, um die Wohnung so einzurichten, dass sie wirklich Stil bewies, und das Ergebnis erfüllte Anderson immer noch mit Stolz. Auch wenn sie es sich jetzt nicht mehr leisten konnte.
    Im Moment aber klebte ihr Blick auf dem Plasmafernseher, der in einem viktorianischen Bilderrahmen an ihrer Wohnzimmerwand hing. Die Nachricht des Tages kam aus Thousand Oaks, Kalifornien – genau wie die Stimme

Weitere Kostenlose Bücher