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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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den Schnellflügler. Mit ruhigen Händen löste er die Fußfesseln und nahm die Hülle vom Kopf. Der Vogel öffnete die roten Augen und schrie: »Krieg!«
    »Ja«, sagte Romek leise, »Krieg.«
    Er warf den Vogel in die Luft. Er kreiste mit kräftigen Flügelschlägen höher und höher, bis er das Sonnenlicht erreichte. Dann war er verschwunden.
    Alderyk sagte: »Von jetzt an ist der Ort der Winde für die Ochar gesperrt. Geht jetzt.«
    Romek drehte sich um und ging mit seinen Männern.
    »Komm her«, sagte Alderyk zu Stark und setzte sich wieder auf den mächtigen Thron. »Auch wir haben gesehen, daß der Norden vorrückt. Wir haben Yurunna und die zunehmende Aufsässigkeit der Ochar im Auge behalten. Zwei Dinge fehlten uns, Stärke und ein Führer. Du bietest uns beides. Wir lassen uns also auf das Spiel ein. Hoffen wir nur, daß wir es nicht verlieren.«
    Sie warteten auf die Gelben Qard, die kurz vor Sonnenuntergang eintrafen. In der Nacht wurde Stark bei Fackelschein zum Kriegshäuptling der Kleineren Feuerstellen von Kheb geweiht und man mischte dabei sein Blut mit dem der Wächter des Feuers, spritzte dabei ein wenig für die alte Sonne auf die Steine. Alderyk hielt das Messer. Der König brachte sich dann selbst eine kleine Wunde bei und malte Stark eine gewellte Linie auf die Stirn.
    »Ich gebe dir Windgunst. Mögest du gut mit ihr umgehen.«
    Jofr, den man immer noch gefangenhielt, konnte alles sehen und weinte vor Wut und Haß.
    Er wurde von seinem Vater freigekauft und saß drei Wochen später neben ihm auf der Anhöhe einer langgestreckten Düne und sah etwas, das ihn seine Tränen vergessen ließ.
    In der Sandlandschaft unter ihnen war eine lanzenbewehrte Armee purpurner, roter und brauner Umhänge aufgezogen. Die Hälfte der sechs Kleineren Feuerstellen.
    Oben auf der Düne hatte sich das orangerote Heer der Ochar aufgestellt. Selbst dem unerfahrenen Jungen war klar, daß die Ochar doppelt so viele Männer wie der Feind hatten. Jofr lachte und schlug mit den Beinen gegen die Flanken seines Reittiers.
    Ein Stück weiter auf der Anhöhe blickte Gelmar von Skeg hinab und sagte zu Romek: »Gut. Die Erstgekommenen haben das gut gemacht.« Er war wie ein Ochar gekleidet und vermummt, weil er keine Aufmerksamkeit auf sich lenken wollte.
    Romek sagte verächtlich: »Bis jetzt haben die Fallarin nichts unternommen, uns aufzuhalten. Vielleicht ist ihnen wieder eingefallen, wo ihre eigentlichen Interessen liegen.« Er suchte die Reihen des Feindes ab. »Dieser Stark wird wahrscheinlich da unten sein.«
    Doch Stark befand sich nicht bei dem Heer.
     

 
14.
     
    Stark trieb Läufer zusammen.
    Als er geweiht worden war, hatte er die Vermummten das Frühlingsfest feiern lassen, selbst aber nicht daran teilgenommen. Die Ochar waren in größter Eile abgezogen. Stark hatte mit den Fallarin Pläne gemacht.
    Er hatte die Wächter des Feuers vom Ort der Winde fortgeschickt, damit sie ihre Männer so rasch wie möglich zusammenrufen konnten. Die dunkelroten Hann, die braunen Marag und die roten Kref konnten sich rasch zusammenschließen. Die anderen drei Feuerstellen lagen weiter entfernt.
    Man hatte beschlossen, sich an einem Salzsee zu treffen, der nicht weit oberhalb Yurunna lag und die »Tränen von Lek« hieß. Die Fallarin wollten helfen, sollten die Ochar versuchen, diesen Zusammenschluß zu verhindern.
    Stark bewegte sich also jetzt wie ein umsichtiger Hirte über die Dünen, die im Rücken des Heeres der Ochar lagen. Die Nordhunde sausten frei um die stinkende, verängstigte Herde und trieben sie weiter.
    Sie hatten zwischen drei- und vierhundert dieser Geschöpfe zusammengetrieben, hatten sie aus drei verfallenen Städten mit Feuer, Hunden und Sturm geworfen. Stark und sein Rudel wurde von Alderyk und hundertfünfzig Fallarin unterstützt, die noch die doppelte Anzahl Tarf als Diener mitgebracht hatten. Die Vogelmenschen lenkten die Läufer mit kleinen Sandstürmen, sorgten dafür, daß sie sich nicht zu schnell bewegten.
    Die Fallarin saßen wie Stark auf Reittieren. Wenn sie sich in die Luft erhoben, konnten sie nur flatternd ein Stück weit fliegen. Die Tarf bewegten sich auf eigenen Gliedmaßen fort, und sie waren schneller als alle anderen Wesen, die Läufer ausgenommen. Stark hatte sie als Späher eingesetzt. Er hatte den ganzen Plan für verrückt gehalten, doch die Fallarin waren voller Vertrauen in ihre Fähigkeiten und das Verhalten der Läufer gewesen.
    »Die Läufer rennen immer vor den Sandstürmen

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