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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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auf der Straße gesehen zu haben. Llandric hält zu Pedrallon.«
    »Das weißt du ganz genau?«
    »Ja. Morn kann man nicht anlügen.«
    »Und Morn war bei dir?«
    »Morn ist bei solchen Gelegenheiten immer bei mir. Ohne ihn könnte ich Iubar nicht regieren.«
    Wieder die ferne Stimme in Starks Geist, das ferne Echo von Höhlen im stürmischen Meer. Sie sagt die Wahrheit. Kein Verrat.
    Stark entspannte sich. »Hat Pedrallon noch Zugang zu dem Sender-Empfänger?«
    »Wie ich höre, ja. Es soll ein Ding sein, mit dem man über weite Entfernungen sprechen kann.«
    »Wo befindet es sich?«
    »Bei Pedrallon. Wir müssen warten.«
    Warten und Geduld haben, dachte er, während Gelmar die Wanderer auf Skeg losläßt.
    »Was hat dich nach Ged Darod geführt?« fragte er. »Was haben dir die Stabträger nicht gewähren wollen?«
    »Das gleiche, was die Leute von Irnan wollten und nicht bekamen«, sagte sie. »Unser Leben ist fast unerträglich geworden.«
    »Wegen der Stabträger?«
    »Nein. Wir sind zu weit im Süden, um von den Wanderern heimgesucht oder unterdrückt zu werden. Wir sind so arm und unbedeutend, daß ich glaubte, man hätte nichts gegen unsere Auswanderung. Ich kam in der Hoffnung her …« Sie brach ab, und er spürte, wie zornig sie war.
    »Wo ist Iubar?«
    »Tief im Süden, wo eine Halbinsel in das große Meer von Skaith vorstößt. Unsere Fischer, Bauern und Händler waren einst wohlhabend. Jetzt kommen die großen Eisberge aus dem Süden, die Nebel, und unsere Schiffe sinken. Der Schnee liegt lang und tief auf unseren Feldern. Die Kinder des Meeres schaden unseren Fischern, und die Könige der Weißen Inseln überfallen unsere Küsten. Wir können uns ein wenig vor all dem schützen, aber wir können nicht die Mutter Skaith heilen, die im Sterben liegt. Wenn wir nach Norden ziehen, müssen wir uns jeden Fußbreit Boden erkämpfen, und die Völker dort sind stärker als wir. Und was noch schlimmer ist, in meinem Volk breitet sich Tollheit aus.« Sie schwieg einige Zeit.
    Stark strengte seine Ohren an, konnte aber außer dem Wind in den Bäumen nichts hören.
    Sie redete mit leiser Stimme weiter. »Die Händler haben uns von den Sternenschiffen erzählt, von den Männern, die von jenseits des Himmels kommen. Wir dachten nach, und uns schien sich eine Fluchtmöglichkeit zu eröffnen. Ich bestieg ein Schiff und segelte nach Norden, nach Skeg, um mich umzusehen. Ich sah die Sternenschiffe, die fremden Männer, bekam aber keine Erlaubnis, mich ihnen zu nähern. Ich wurde nach Ged Darod geschickt, aber dort schlug man mir meine Bitte ab.« Sie lachte verbittert. »Die Fremden in den schwarzen Umhängen waren gekommen und baten, die Sternenschiffe zum Heil der Mutter Skaith fortzuschicken. Die Schutzherren hatten es schon angeordnet, und sie waren so wie ich umsonst nach Ged Darod gereist.«
    Morns Stimme erklang in Starks Geist. Er kommt, allein.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis Stark leise Hufschläge hörte. Ein Schatten ritt in den Hain. »Herrin Sanghalain?« fragte eine junge, aufgeregte Stimme. »Wer ist das neben dir?«
    »Eric John Stark«, sagte er. »Ich werde der Dunkle Mann genannt.«
    Schweigen, dann ein tiefes Atemholen. »Du bist entkommen. Ged Darod schwirrt von Gerüchten. Es heißt, man hätte dich getötet. Ich habe einige Leichen gesehen. Jal Bartha hat mit den Kindern der Mutter Skaith die ganze Stadt durchstreift und sich die Toten angesehen …«
    Stark fiel ihm ins Wort. »Wir möchten Pedrallon sehen.«
    »Ja. Herrin, wir müssen die Kutsche, den Wagen und deine Begleiter hier zurücklassen.«
    »Morn nicht.«
    »Gut, aber sonst niemand. Könnt ihr reiten?«
    »So gut wie du.« Sie nahm einen Umhang, und Morn hob sie aus der Kutsche auf eines der Tiere. »Gib Stark auch eines.«
    »Wie weit müssen wir reiten?«
    »Eine Stunde in östlicher Richtung«, sagte Llandric.
    Sie ritten aus dem Hain auf die sternenbeschienene Ebene hinaus. Hell war es nicht, und aus größerer Entfernung waren sie sicher nicht zu sehen. Llandric war trotzdem nervös.
    »Die Wanderer haben die Stadt verlassen«, sagte er. »Stabträger führen sie vor das belagerte Irnan. Hat Tregad Männer hingeschickt?«
    »Das Heer ist auf dem Weg.«
    Das Land wurde wilder, und die sanfte Ebene wurde von kleinen Hügeln, von unwegsamem Gras abgelöst. Llandric warf besorgte Blicke zum Himmel und drängte auf Schnelligkeit. Stark schätzte, daß eine gute Stunde vergangen war, als sie an den Rand eines weiten Sumpfes kamen, wo

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