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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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möchte, dass der Nachtisch bald serviert wird …« Seine Stimme verlor sich, als er sah, dass das Küchenpersonal wie vom Schlag gerührt dastand und Jakob wimmernd in der Ecke hockte. »Was ist los, Jakob?«
    Schnee runzelte die Stirn. Der Junge kam ihr bekannt vor … diese dunkle Haut, die langen rötlichen Haare … »Wie heißt du?«
    »Tanslav, gnädige Frau.«
    Tanslav. Ah, ja! Schnee hatte früher dieses Jahr dabei geholfen, diesen Jungen von Rumpelstilzchen zu erretten. Er war eines von vielen Kindern, die von dem dreckigen Elfendieb entführt worden waren, aber Danielle und Beatrice war es nicht gelungen, seine Familie ausfindig zu machen. Also hatte Tanslav den Palast zu seinem Zuhause gemacht. »Du bist mit dem Prinzen befreundet, richtig?«
    »Jawohl, gnädige Frau.«
    Schnee machte eine Handbewegung, und Glasstaub sprenkelte Tanslavs Gesicht. Er wollte aufschreien, aber Schnees Macht schlug zu und schnürte ihm die Kehle zu. »Heb das Hackmesser da auf, Tanslav!«
    Blut tröpfelte an Tanslavs Wangen hinunter, als er gehorchte.
    »Schneid dir in den Arm!«
    Jakob hielt sich die Augen zu, aber Schnee riss ihn herum und zwang ihn zuzusehen. »Ich kann ihn dazu bringen, sich selbst die Kehle durchzuschneiden. Dasselbe könnte ich mit deinem Vater machen. Verstehst du?«
    Jakob versuchte, sich loszureißen, doch Schnee packte bloß fester zu. Er wimmerte, dann nickte er.
    »Komm mit«, sagte Schnee. »Ich habe jede Menge Arbeit zu erledigen, und du wirst mir dabei helfen.«

Kapitel 4
    Talia hastete durch den Korridor zum privaten Speisezimmer. Einem Pagen namens Andrew zufolge war Schnee gesehen worden, wie sie vor Kurzem in diese Richtung gegangen war. Aber als Talia eintrat, sah sie nur Nicolette unter dem Fenster stehen, der Blut von der Wange tropfte.
    »Was ist passiert?« Jakobs Essen stand nicht aufgegessen auf dem Tisch. Einer der Stühle lag auf der Seite.
    »Ich habe diese Fenster schon immer gehasst«, sagte Nicolette mit kühler Stimme. »So grell.«
    »Ist Schnee hier gewesen?«
    Nicolette drehte sich um. »Hast du gewusst, dass deine Haut fast denselben Farbton wie Kuhdung hat?«
    »Was?« Talia war sich nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass Nicolette jemals jemanden beleidigt hatte.
    »Vielleicht hat Beatrice dich deshalb behalten«, fuhr Nicolette fort. »Wie ein exotisches Haustier.«
    Talia ballte die Fäuste. »Wie hast du dir die Schnitte im Gesicht zugezogen?«
    Geistesabwesend berührte Nicolette mit zwei Fingern ihre Wange. »Vielleicht war es, um zu beweisen, dass ihr Aratheaner zivilisiert werden könnt. Keine Sorge. Ich bin sicher, Danielle wird dich weiter behalten, jetzt, wo Beatrice tot ist. Sie hat schon immer eine Schwäche für Tiere gehabt.«
    Talia machte einen Schritt auf sie zu und nahm eine geduckte Sik-h’adan-Kampfstellung ein, den Oberkörper gerade, das Gewicht leicht nach vorn verlagert. »Wo sind Schnee und Jakob?«
    »Da könnte man ebenso gut Oger in den Palast einladen.« Nicolette zeigte mit dem Finger auf Talia. »Prinzessin Aschenbrödel mag dich ja als Freundin betrachten, aber ich …«
    Talia schnappte Nicolettes Finger und drehte ihn herum, bis das Kindermädchen auf den Zehenspitzen stand. Nicolette krümmte sich, schrie auf und packte Talia am Handgelenk, aber sie war aus dem Gleichgewicht gebracht. Der kleinste Druck, und Talia konnte ihr den Finger ausrenken.
    Nicolette holte mit dem anderen Arm aus; Talia schlug ihn mühelos zur Seite. Mit einem schnellen Tritt riss sie Nicolette die Füße unter dem Körper weg und drehte sie gleichzeitig herum, sodass das Kindermädchen mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden landete. Nicolette fauchte und fluchte, als Talia ihren Griff verlagerte, sie an Handgelenk und Hals umklammerte und herunterdrückte, bis sie sich nicht mehr bewegen konnte.
    Armand hatte sich geschnitten, als er einen von Schnees kaputten Spiegeln aufgehoben hatte. Nicolettes Schnittverletzung konnte auch von Glas herrühren, den glatten Rändern nach zu urteilen. »Schnee war hier. Wo ist sie hin?«
    »Ich bin nicht ihre Aufpasserin. Woher soll ich das wissen?«
    »Nein, aber du bist Jakobs Aufpasserin.« Talia drückte fester zu. »Wo sind sie?«
    Rufe lenkten Talias Aufmerksamkeit auf die Küche. Sie sprang auf. Nicolette machte Anstalten, sich ebenfalls zu erheben.
    »Du solltest unten bleiben.« Talia drängte sich in die Küche und fand einen Aufruhr vor. Zwei Personen lagen reglos

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