Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)
retten, berichtet und von der fruchtlosen Suche, die darauf gefolgt war. Danielles Delfine waren nicht zurückgekehrt, und seit jener Nacht hatte sich Schnee der Verfolgung entzogen. Gerta vermutete, dass sie die infizierten Gefangenen dazu benutzte, die Phillipa aufzuspüren und ihr auszuweichen.
Sieben Männer waren geschnitten worden, zusammen mit Stummel dem Kater. Stummel war jetzt in einem kleinen Käfig im Kartenraum eingesperrt und die infizierten Besatzungsmitglieder im Frachtraum. Selbst wenn Schnee durch ihre Augen blicken sollte, dürfte sie nichts sehen, was ihr Aufschluss über ihre Pläne gab.
Gerta hatte wahrscheinlich recht, aber was konnten sie sonst noch tun, außer die Gefangenen über Bord zu werfen? Sie waren Opfer, Unschuldige, die unter Danielles Kommando von Schnees Magie überwältigt worden waren.
Glocken erschallten auf Deck. Der Erpel kreischte und schlug aufgeregt mit den Flügeln. Hastig unterzeichnete Danielle die Nachricht und rollte sie fest zusammen, bevor sie sie in ein Lederröhrchen schob. Sie schmierte Wachs über die Nähte, um den Behälter vor den Elementen zu schützen, und band ihn dann dem Enterich ans Bein. »Danke. Bitte bring dies so schnell du kannst zum König.«
Schnell zog sie den Umhang über ihr Nachthemd und griff nach ihrem Schwertgehenk. Die Glocke läutete weiter, als sie die Kabinentür öffnete und in die kalte Nachtluft trat. Kapitän Hephyra rief Befehle, denen die Mannschaft eiligst nachkam. Danielle wartete, bis die Ente weggeflogen war, dann lief sie zu Talia hinüber.
»Wir haben eine Eskorte«, setzte Talia sie ins Bild. Gerta war dicht hinter ihnen und unterdrückte ein Gähnen. Talia zeigte auf die beiden Schiffe, die aus einem dichten Nebel aufgetaucht waren.
Gerta kniff die Augen zusammen. »Sie führen die königliche Fahne. Inspektoren, würde ich vermuten.«
»Begrüßen Inspektoren Besucher normalerweise mit offenen Geschützpforten?«, fragte Danielle.
Gerta zuckte die Schulter. »Für gewöhnlich nicht, aber wir wissen nicht, was in den letzten paar Tagen in Allesandria passiert ist …«
Zwei Tage zuvor hatten sie die Nordküste Hilads passiert und befanden sich jetzt in allesandrischen Gewässern. Nach Hephyras Schätzung würden sie ihr Reiseziel morgen früh erreichen.
Aber inzwischen konnte Schnee praktisch überall sein. Was hatte sie Jakob angetan? War er immer noch im Rumpf des gestohlenen Schiffs eingesperrt? Wie lange würde sie sich in Geduld fassen, während sie versuchte, die Geheimnisse seiner Macht zu entschlüsseln? Oder hatte sie schon …
Nein! Jakob lebte. Er musste einfach leben.
»Hör auf damit!«, sagte Talia.
Danielle schaute sie verwirrt an. »Wie bitte?«
»Deine Augen verraten dich. Jakob lebt, und wir werden ihn finden. Wir werden sie beide retten. Wenn du dir Sorgen machen willst, dann sorge dich darüber, was diese Inspektoren sagen werden, wenn wir in einem Elfenschiff ankommen!«
Danielle schürzte die Lippen. Sie hatte die Geschichte Lorindars und seiner Nachbarn studiert, einschließlich Allesandrias, wo das Elfenvolk jahrhundertelang schlecht behandelt worden war. Die meisten waren in freundlichere Königreiche geflohen; von denjenigen, die blieben, wurden viele versklavt oder ermordet. Rose Curtana, Schnees Mutter, hatte ein Kopfgeld auf jeden Elfenkopf ausgesetzt, weil sie glaubte, dass deren Magie eine Bedrohung für ihre Herrschaft darstellte. König Laurence hatte einen toleranteren politischen Kurs eingeschlagen, aber nach so vielen Jahren des Hasses würde Hephyra nicht willkommen sein.
»Hephyra wird auf der Phillipa bleiben«, sagte Danielle. »Hier dürfte sie sicher sein. Wer an Bord kommt, um sie zu schikanieren, verdient, was immer er bekommt.«
Talia lächelte leise, äußerte sich jedoch nicht dazu.
»Sie wissen, dass wir kommen.« Danielle legte die Hand auf eines der Taue, die zum Fockmast liefen. »Theodore hat in Verbindung mit König Laurence gestanden und ihn darauf aufmerksam gemacht, was geschehen ist.«
Die herankommenden Schiffe verteilten sich, um die Phillipa zu flankieren.
»Und du bist sicher, dass du diese Hexe finden kannst, die Rose Curtana bei der Erschaffung des Spiegels geholfen hat?«, fragte Danielle Gerta.
»Ich … ich denke schon.« Gerta starrte in die Ferne. »Ich war jung und, na ja, nicht real.«
»Vorausgesetzt, die Hexe lebt noch«, warf Talia ein. »Vorausgesetzt, sie hat überhaupt jemals existiert und ist nicht irgendein Ulk, den Schnee
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