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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Schneewittchen ist zurückgekommen, um uns alle zu vernichten.« Er gab sich keine Mühe, seine Geringschätzung zu verbergen. »Meine Befehle lauten, jeden unter Quarantäne zu stellen, der von Schneewittchens Fluch betroffen ist.«
    »Ihr könnt doch nicht ernsthaft glauben, dass wir eine Bedrohung darstellen«, entgegnete Danielle. »Ihr wisst, dass wir Übrigen unberührt von jedem Fluch sind, und die Männer unten können niemandem etwas tun.«
    »Meine oberste Pflicht ist es, mein Volk zu schützen«, antwortete Relmar. »Was, wenn diese Männer entkommen oder Euer Elfenkapitän sie an der Küste auf freien Fuß setzt?«
    »Inspektor Relmar, ich versichere Euch, dass sie dieses Schiff nicht verlassen werden.« Danielle griff in die Tasche ihrer Jacke und nahm ein in einer Scheide steckendes Messer heraus. Das Heft war aus Gold, der Knauf mit kleinen Rubinen umrandet. »Ich habe jedoch Verständnis für Euer Bedürfnis, Allesandrias Sicherheit zu gewährleisten. Die Magie in dieser Klinge ist alt und potenziell gefährlich. Vielleicht ist es am besten, wenn sie Euch übergeben wird.«
    Relmar zog den Dolch aus der Scheide und untersuchte ihn durch sein Monokel. »Ich danke Euch, Euer Hoheit. Wir werden dafür sorgen, dass er sicher verwahrt wird.« Er trat zurück und musterte die Mannschaft. »Ich teile zwei meiner Männer diesem Schiff zu, um die Quarantäne Eurer Gefangenen zu überwachen und zu verstärken. Vielleicht schickt auch der König seine Sturmkrähen, um sie in Augenschein zu nehmen. Jedoch werde ich, nachdem wir Euch alle untersucht und uns vergewissert haben, dass Ihr nicht von dem Fluch betroffen seid, Euch und Euren Freundinnen – Euren menschlichen Freundinnen – erlauben, Allesandria zu betreten.«
    »Ich danke Euch, Inspektor«, sagte Danielle.
    Während Relmar seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Leute richtete, schlich sich Talia zu Danielle hin. »In dieser Klinge steckt keine Magie. Das hätte ich gerochen.«
    Danielle zuckte die Achseln.
    »Du hast dieses Messer mit Absicht mitgebracht. Du hast das geplant! Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal den Tag erlebe, an dem Danielle Whiteshore einen königlichen Regierungsbeamten besticht!«
    »Fällt dir etwa ein schnellerer Weg ein, den Hafen zu erreichen? Einer, der kein Blutvergießen beinhaltet!«, fügte sie hastig hinzu.
    Talia tat so, als dächte sie darüber nach. »Was hältst du von grün und blau schlagen?«
    Wenig später kam Relmar wieder zu ihnen. »Ich kann nicht gestatten, dass die Elfe oder die infizierten Männer unser Land betreten, aber ich werde Euch im Hafen anlegen lassen. Dort werdet Ihr hinlänglich sicher sein.«
    »Nicht wenn Schnee uns findet«, sagte Gerta.
    Relmar schenkte ihr ein gönnerhaftes Lächeln. »Verzeiht mir, aber es mit einem alten und unvorbereiteten Grenzlord wie Ollear aufzunehmen ist eine Sache. Dies ist Tollavon, des Königs eigene Provinz. Wenn Schneewittchen klug ist, hält sie Abstand. Sollte sie zu nahe heransegeln, werden wir uns um sie kümmern.«
    »Mein Sohn, Prinz Jakob von Lorindar, befindet sich auf diesem Schiff«, sagte Danielle mit Nachdruck. »Er ist noch keine drei.«
    »Macht Euch keine Sorgen«, sagte Relmar. »Unsere Wettermagier haben sich schon des Öfteren mit feindlichen Besuchern befasst. Die Winde werden ihr Schiff auf die Klippen im Osten zutreiben, wo es sich den Rumpf aufreißen und manövrierunfähig auf den Felsen liegen bleiben wird. Sobald wir uns um die Hexe gekümmert haben, werden wir das Schiff entern und Euren Sohn finden, keine Bange!«
    Gerta schüttelte den Kopf. »Ihr solltet den Hafen evakuieren lassen.«
    Relmar betrachtete sie noch einmal aufmerksam, bevor er antwortete: »Ich weiß, dass Ihr arg mitgenommen seid. Mir ist klar, was Ihr durchgemacht habt und in welcher Verfassung Eure Besatzung unten ist. Aber sie ist eine Hexe. Sie hat ein Schiff. Wenn sie sich erdreistet, ihren Angriff auf Allesandria fortzuführen …«
    »Was sie wird!«, warf Gerta ein.
    »Dann werden wir ihr die Stirn bieten. Wenn sie tatsächlich besessen ist, wie Ihr sagt, dann haben wir Mittel und Wege, auch damit fertig zu werden.«
    Danielle hätte ihm gern geglaubt. Sie hätte gern geglaubt, dass Schnee aufgehalten und Jakob gerettet werden würde. Schließlich war Allesandria bekannt für seine Magie. Man war hier viel besser als in Lorindar darauf vorbereitet, einer Bedrohung wie Schnee entgegenzutreten. Vielleicht würde es ihnen sogar gelingen, sie zu retten –

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