Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
Gesicht und seine Kopfhaut. Seine Haut war dunkler als die Talias, und sein Akzent verriet, dass er aus Najarin stammte. Nahezu ein Drittel seiner Männer schien aus anderen Ländern zu kommen. Allesandria war dafür bekannt, magisch begabte Kinder aufzunehmen, sie auszubilden und im Gegenzug zum Dienst an der Krone zu verpflichten. Die meisten kehrten nach Hause zurück, wenn sie ihren Dienst abgeleistet hatten, andere entschieden sich aber auch zu bleiben.
    »Prinzessin Danielle Whiteshore, von Lorindar.« Danielle faltete selbst die Hände zum Gruß; eine alte allesandrische leere Geste, die suggerieren sollte, dass man keine Magie gegen den Feind einsetzen würde. »König Laurence ist im Bilde über unsere Mission. Uns wurde freie Überfahrt nach Allesandria zugesichert.«
    »Euer König erwähnte nichts davon, dass ein Elfenschiff in unsere Gewässer segeln würde, Mylady.« Relmar tippte mit der Stiefelspitze aufs Deck. Hinter ihm schwärmten seine Leute aus, um das Schiff zu untersuchen. »Meine Männer werden auch unten nachsehen müssen.«
    »Das sagen sie alle«, brummte Hephyra.
    Danielle unterdrückte ein Lächeln. »Bezichtigt Ihr uns etwa der Schmuggelei?«
    »Keineswegs«, erwiderte Relmar. »Aber bei allem gebotenen Respekt, habt Ihr die Ladung inspiziert? Habt Ihr jeden Winkel dieses Schiffes durchsucht? Ich habe keinen Zweifel, dass Eure Mission echt ist, aber Elfen sind Meister der Gaunerei und der Illusion.«
    Hephyra schnaubte. »So wie Menschen Meister des …«
    »Wie viel Zeit wird Eure Inspektion in Anspruch nehmen?«, fragte Danielle schnell.
    Relmar blickte Kapitän Hephyra finster an, ehe er wieder dazu überging, sie zu ignorieren. »Eine Stunde, vielleicht zwei. Die Natur dieses … Schiffes … macht es schwierig, nach anderer Magie zu suchen.« Er runzelte die Stirn, als er Danielle musterte. Er griff in seine Schärpe und nahm ein Bernsteinmonokel heraus, welches er vor sein rechtes Auge hielt. Winzige Gravuren bedeckten den Rand der Linse. »Dieses Schwert, das Ihr da tragt – ist es verzaubert?«
    »Jawohl.«
    »Es existieren Bestimmungen für das Mitbringen verzauberter Gegenstände nach Allesandria. Zölle, die entrichtet werden müssen, Genehmigungen, die besorgt werden müssen.« Er schnalzte mit der Zunge und drehte sich um. »Eure Freundin wird dasselbe mit ihrem roten Umhang machen müssen, nicht zu vergessen …« Erneut runzelte er die Stirn und ging langsam um Gerta herum, nahm das Monokel weg und hielt es dann wieder vors Auge, als wollte er noch einmal bestätigen, was er da sah. »Ich bin Relmar Yohannes Duban, Freier Meister der Zauberergilde.«
    Gerta hob das Kinn. »Gerta.«
    Er blickte sie finster an. »Vielleicht wart Ihr so lange von Allesandria fort, dass Ihr Eure Manieren vergessen habt. Bei wem habt Ihr studiert?«
    »Meiner Schwester.«
    »Und diese Form, die Ihr tragt. Sie ist natürlich?«
    »Ich kenne Gerta seit dem Tag, als sie geboren wurde«, warf Talia ein.
    Auch Hephyra mischte sich ins Gespräch ein: »Vielleicht solltet Ihr aufhören, Euch Gedanken über die Form des Mädchens zu machen, und stattdessen lieber weiter inspizieren.«
    Relmar setzte zu einer Entgegnung an, dann runzelte er ein drittes Mal die Stirn, denn zwei seiner Leute kletterten von unter Deck hoch und eilten auf ihn zu. Danielle konnte nur ein paar Brocken ihrer Unterhaltung aufschnappen, aber sie sah, wie Talia sich anspannte.
    »Ihr habt Gefangene unten eingesperrt«, sagte Relmar. »Männer, die von einem merkwürdigen Fluch getroffen sind.« Einer seiner Männer flüsterte ihm noch etwas zu, und Relmar verdrehte die Augen. »Na schön. Männer und eine Katze.«
    »Sie waren Mitglieder unserer Besatzung«, sagte Danielle. »Wir wurden angegriffen, nachdem wir zwei Tage von Lorindar entfernt waren.«
    Relmar wirkte gelassen, aber mit seinen Männern war es etwas anderes. Sie behielten die Hände in Hüftnähe, bereit, die Waffen zu ziehen. »Doch Ihr habt überlebt.« Er setzte eine finstere Miene auf. »Allesandria ist in ebenso vielen Tagen zwei Mal angegriffen worden. Berichte beschreiben ein einzelnes Schiff, beschützt von Magie, das Aufruhr und Chaos in seinem Kielwasser hinterlassen hat. Der Lordmagierprotektor von Melavin wurde in seinem Turm ermordet.«
    Danielle warf einen schnellen Blick auf Talia, deren Gesicht wie versteinert war. »Was wir wissen, haben wir Euerm König mitgeteilt«, sagte sie mit ruhiger Stimme.
    »Ja, ich habe die Gerüchte gehört.

Weitere Kostenlose Bücher