Daemon von Karanda
in der Runde her-ausforderte.
Zu Garions Verblüffung klatschte Eriond herzlich und sichtlich ohne die geringste Verlegenheit, während sein eigener Hals glühte, wie er spürte, und sein Atem schneller ging Ce'Nedras Reaktion war in etwa wie erwartet. Ihre Wangen flammten und ihre Augen waren weit. Plötzlich fing sie erfreut zu lachen an. »Wundervoll!« rief sie, und sie blickte Garion spitz-bübisch an. Er hustete nervös.
Feldegast wischte sich eine Träne aus dem Auge und schneuzte sich lautstark die Nase. Dann stand er auf. »Ah, meine schöne, feurige Maid!«
rief er. Er umarmte sie – und brachte sein Leben in Gefahr, angesichts ihrer stets bereiten Dolche – und drückte ihr einen lauten Kuß auf die Lippen. »Ich bin untröstlich, daß wir uns trennen müssen. Ihr werdet mir fehlen, mein Mädchen, das dürft Ihr mir glauben. Aber ich verspreche Euch, daß wir uns wiedersehen. Dann erfreue ich Euch wieder mit ein paar meiner frechen kleinen Geschichten, und Ihr macht mich beschwipst mit Eurem umwerfenden Gebräu, und wir lachen und singen miteinander und genießen Frühling um Frühling zusammen.« Er versetzte ihr einen ziemlich vertraulichen Klaps aufs Gesäß und brachte sich rasch außer Reichweite, ehe sie den Griff eines ihrer Dolche finden konnte.
»Tanzt sie oft für dich, Yarblek?« fragte Silk seinen Partner mit glänzenden Augen.
»Zu oft«, antwortete Yarblek düster. »Und jedesmal fange ich an zu denken, daß ihre Dolche vielleicht doch nicht so scharf sind und daß eine oder zwei Schnittwunden gar nicht so weh täten.«
»Du kannst es jederzeit ausprobieren, Yarblek.« Vella legte betont die Hand um den Griff eines ihrer Dolche. Dann zwinkerte sie Ce'Nedra zu.
»Warum tanzt Ihr so?« fragte Ce'Nedra und errötete noch einmal. »Ihr wißt doch, wie jeder Mann, der zusieht, darauf reagiert.«
»Das ist ja ein Teil des Vergnügens, Ce'Nedra. Erst macht man sie verrückt, und dann hält man sie sich mit den Dolchen vom Leib. Sie werden regelrecht wild. Wenn wir uns das nächstemal wiedersehen, zeige ich Euch, wie man es macht.« Sie blickte Garion an und lachte.
Belgarath kehrte ans Feuer zurück. Er war irgendwann während Vellas Tanz gegangen, doch Garions Augen waren zu beschäftigt gewesen, als daß es ihm aufgefallen wäre. »Es ist dunkel genug«, sagte er. »Ich glaube, wir können jetzt aufbrechen, ohne daß wir Aufmerksamkeit erregen.«
Alle standen auf.
»Du weißt, was du tun mußt?« wandte Silk sich an seinen Partner. Yarblek nickte.
»Also gut. Tu, was immer du tun kannst, damit ich nicht in Schwierigkeiten gerate.«
»Warum mußt du denn unbedingt in der Politik herumspielen, Silk?«
»Weil sie mir bessere Möglichkeiten zum Stehlen eröffnet.«
»Oh!« brummte Yarblek. »Dann ist es gut.« Er streckte die Hand aus.
»Paß auf dich auf, Silk.«
»Und du auf dich, Yarblek. Versuch uns zahlungsfähig zu halten, wenn es möglich ist. In etwa einem Jahr sehen wir uns wieder.«
»Wenn du da noch lebst.«
»Man kann nie wissen.«
»Mir gefiel dein Tanz, Vella.« Polgara umarmte die Nadrakerin.
»Ich fühle mich geehrt, Lady«, dankte Vella fast ein bißchen schüchtern.
»Wir werden uns bestimmt wiedersehen .«
»Davon bin ich überzeugt.«
»Seid Ihr sicher, daß Ihr Euch diesen unverschämten Preis nicht doch noch überlegt, Meister Yarblek?« fragte Feldegast.
»Darüber müßt Ihr mit ihr sprechen.« Yarblek deutete mit einer Kopf-bewegung auf Vella. »Sie hat ihn gemacht.«
»Eine hartherzige Frau seid Ihr, mein Mädchen«, sagte der Jongleur anklagend.
Sie zuckte die Schultern. »Wenn man etwas billig kauft, schätzt man es nicht.«
»Damit habt Ihr sicher recht. Ich werde sehen, was ich tun kann, um zu Geld zu kommen. Denn glaubt mir, meine hübsche Maid, ich habe die feste Absicht, Euch zu erstehen.«
»Wir werden sehen.« Sie lächelte leicht.
Dann verließen sie den Feuerschein, gingen zu ihren angebundenen Pferden – und dem Maultier des Gauklers – und saßen auf. Der Mond war untergegangen, und die Sterne lagen wie glitzernde Edelsteine auf dem dunklen Samt der Nacht, als sie aus Yarbleks Lager und in vorsichtigem Trott nordwärts ritten. Als die Sonne mehrere Stunden später aufging, waren sie Meilen entfernt, auf der gut instand gehaltenen Straße nach Mal Rukuth, der angarakanischen Stadt am Südufer des Raku, der die Süd-grenze von Venna darstellte. Der Morgen war warm, der Himmel klar, und sie kamen gut voran.
Wieder begegneten sie
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