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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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»Er weiß, was er tut.«
    »Wohin wollt Ihr?« fragte der Offizier, als der Nadraker abgesessen hatte.
    »Nach Mal Dariya«, antwortete Yarblek. »Oder nach Mal Camat. Wo immer ich ein Schiff heuern kann, das meine Ware nach Yar Marak bringt.«
    Der Hauptmann brummte, als versuche er, etwas daran auszusetzen.
    »Was wichtiger ist, woher kommt Ihr?« Er hatte die Augen zusammengekniffen.
    »Aus Marga Renn«, antwortete Yarblek schulterzuckend.
    »Nicht aus Mal Zeth?« fragte der Hauptmann mißtrauisch.
    »Ich mache nicht viele Geschäfte in Mal Zeth, Hauptmann. Es kommt mich zu teuer – die ganzen Bestechungen und Gebühren und Genehmigungen, ach, Ihr wißt schon.«
    »Ich nehme an, Ihr könnt es beweisen?« Der Ton des Hauptmanns klang herausfordernd.
    »Ich nehme an, ich könnte es – wenn es sein müßte.«
    »Es muß sein, Nadraker, denn wenn Ihr nicht beweisen könnt, daß Ihr nicht aus Mal Zeth kommt, werde ich Euch zwingen müssen umzudrehen!« Das klang sehr selbstzufrieden.
    »Umkehren? Das ist unmöglich! Ich muß spätestens im Mittsommer in Boktor sein!«
    »Das ist Euer Problem, Kaufmann.« Dem kleinen Offizier schien es Vergnügen zu machen, daß er den Riesen so erschreckt hatte. »In Mal Zeth herrscht die Pest, und ich bin hier, um dafür zu sorgen, daß sie sich nicht ausbreitet.« Er tippte sich wichtigtuerisch auf die Brust.
    »Die Pest!« rief Yarblek entsetzt. Seine Augen weiteten sich, und er brachte es tatsächlich fertig zu erbleichen. »Toraks Zähne! Und ich wollte fast einen Abstecher dorthin machen!« Er schnippte plötzlich mit den Fingern. »Also deshalb sind die Wege zu den umliegenden Dörfern alle verbarrikadiert!«
    »Könnt Ihr beweisen, daß Ihr von Maga Renn kommt?« beharrte der Hauptmann.
    »Nun…« Yarblek schnallte einen abgegriffenen Sattelbeutel auf, der unter seinem rechten Steigbügel hing, und kramte darin herum. »Ich habe hier eine Genehmigung vom Handelsministerium«, sagte er. »Sie gestattet mir, meine Ware von Maga Renn nach Mal Dariya zu befördern. Wenn ich dort kein Schiff bekomme, werde ich eine neue brauchen, um nach Mal Camat Weiterreisen zu können, nehme ich an. Genügt Euch das?«
    »Zeigt her!« Der Hauptmann streckte die Hand aus und schnippte ungeduldig mit den Fingern.
    Yarblek reichte ihm die Genehmigung.
    »Sie ist verschmiert!« stellte der Offizier mißtrauisch fest.
    »In einer Schenke in Penn Daka habe ich versehentlich Bier darauf verschüttet.« Yarblek zuckte die Schultern. »Schwaches, wässeriges Zeug war das! Hört auf mich, Hauptmann, wenn Ihr eine richtige Sauftour machen wollt, dann nicht in Penn Daka. Das wäre Zeit- und Geldver-schwendung!«
    »Denkt ihr Nadraker nie an etwas anderes als ans Saufen?«
    »Das liegt am Klima. In Gar og Nadrak gibt es im Winter nichts anderes zu tun.«
    »Habt Ihr sonst noch was?«
    Aufs neue kramte Yarblek in seinem Sattelbeutel. »Da habe ich eine quit-tierte Rechnung von einem Teppichhändler in der Yorbastraße in Maga Renn – ein pockennarbiger Bursche mit schlechten Zähnen. Kennt Ihr ihn zufällig?«
    »Wie sollte ich einen Teppichhändler aus Maga Renn kennen? Ich bin Offizier in der Reichsarmee und verkehre nicht mit Pöbel. Stimmt dieses Datum?«
    »Keine Ahnung. Wir haben in Gar og Nadrak einen anderen Kalender.
    Jedenfalls hat er mir die Rechnung vor zwei Wochen ausgestellt, wenn Euch das was nutzt?«
    Der Hauptmann überlegte. Offenbar versuchte er verzweifelt irgendeinen Grund zu finden, mit seinen Befugnissen auftrumpfen zu können.
    Schließlich wurde seine Miene sichtlich enttäuscht. »Also gut«, sagte er widerwillig und reichte die Papiere zurück. »Zieht weiter. Aber macht keine Abstecher und sorgt dafür, daß sich niemand von Eurer Karawane entfernt.«
    »Das würde ich ihnen auch nicht raten – nicht, wenn sie ihren Lohn haben wollen. Danke, Hauptmann.« Yarblek schwang sich auf sein Pferd zurück.
    Der Offizier brummte etwas Unverständliches und winkte den Zug weiter.
    »Kleinen Leuten sollte man nie irgendwelche Machtbefugnisse geben!«
    knurrte der Nadraker sauer, als sie außer Hörweite waren. »Sie steigen ihnen zu Kopf.«
    »Yarblek!« protestierte Silk.
    »Anwesende natürlich ausgenommen.«
    »Oh. Dann ist es etwas anderes.«
    »Ihr lügt, als wäret Ihr dazu geboren, Meister Yarblek«, sagte Feldegast bewundernd.
    »Nein, es kommt daher, daß ich schon so lange mit einem gewissen Drasnier zusammenarbeite.«
    »Wie bist du an diese Genehmigung und an die Rechnung

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