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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Silk. »Vielleicht in Mal Abad –
    oder in Mal Camat.«
    »Wohin wollt Ihr?«
    »Nordwärts zum Fluß, um zu sehen, ob wir ein Schiff finden, das uns zum Penn Daka See bringt.«
    »Auch dort wird es nicht lange sicher sein, Freund. Wenn nicht die Pest zuerst dort hinkommt, werden Menghas Dämonen einfallen – oder die wahnsinnigen Grolims und ihre Wachen aus Venna.«
    »Wir haben nicht vor, dort anzuhalten«, entgegnete Silk. »Wir wollen weiter durch Delchin nach Maga Renn und von dort den Magan flußab.«
    »Das ist eine lange Reise!«
    »Freund, ich würde, wenn nötig, bis Gandahar laufen, um Dämonen, Pest und wahnsinnigen Grolims zu entgehen. Falls es zum Schlimmsten kommt, verstecken wir uns bei den Elefantenhirten. So schlimm sind Elefanten nicht.«
    Der Melcener lächelte flüchtig. »Vielen Dank für die Wegzehrung.« Er steckte Brot und Käse in sein Gewand und schaute sich nach seinem wei-denden Pferd um. »Viel Glück, wenn ihr Gandahar erreicht.«
    »Und Ihr die Küste«, erwiderte Silk.
    Sie blickten dem davonreitenden Melcener nach.
    »Warum hast du sein Geld genommen, Kheldar?« fragte Eriond. »Ich dachte, wir würden ihm das Essen schenken.«
    »Unerwartete und unerklärte Wohltaten bleiben im Gedächtnis haften, Eriond, und Neugier ist stärker als Dankbarkeit. Ich nahm sein Geld, um sicherzugehen, daß er uns schon morgen keinem Fragen stellenden Soldaten mehr beschreiben kann.«
    »Oh«, sagte der Junge ein bißchen traurig. »Es ist wirklich schade, daß die Dinge so sind, nicht wahr?«
    »Wie Sadi sagt, ich habe die Welt nicht erschaffen, ich versuche bloß, in ihr zu leben.«
    »Nun, was meinst du?« wandte sich Belgarath an den Jongleur.
    Feldegast spähte blinzelnd zum Horizont. »Ihr habt Euch also darauf versteift, geradewegs durch Venna zu ziehen – vorbei an Mal Yaska und allem?«
    »Wir haben keine andere Wahl. Uns bleibt nicht viel Zeit, Ashaba zu erreichen.«
    »Irgendwie dachte ich mir schon, daß du so denken würdest.«
    »Kennst du einen Weg, der uns hindurch führt?«
    Feldegast kratzte sich am Kopf. »Es wird gefährlich sein«, sagte er,
    »durch all die Grolims und Chandims und Tempelwachen und was noch alles.«
    »Doch doppelt so gefährlich, wenn wir Ashaba nicht rechtzeitig erreichen.«
    »Na ja, wenn es sein muß, glaube ich, bringe ich euch schon durch.«
    »Also gut«, sagte Belgarath, »dann brechen wir wieder auf.«
    Der seltsame Verdacht, der Garion bereits am Vortag beschlichen hatte, wurde stärker. Weshalb würde sein Großvater sich so mit einem Mann besprechen, den sie kaum kannten? Und weshalb hatte dieser Mann ihn plötzlich geduzt? War das nur ein Versehen gewesen? Doch je mehr er darüber nachdachte, desto überzeugter war er, daß hier weit mehr vorging, als es den Anschein hatte.

    14

    m Spätnachmittag erreichten sie Mal Rakuth, eine befestigte Stadt an Aden Ufern eines schlammigen Flusses. Die Mauern waren hoch, und dahinter erhoben sich schwarze Türme. Eine große Menschenmenge hatte sich davor versammelt und flehte die Einwohner an, sie einzulassen, doch die Stadttore blieben geschlossen, und Schützen mit Pfeilen an den Seh-nen standen entlang der Brustwehr und bedrohten die Flüchtlinge.
    »Das wäre es wohl«, sagte Garion, als er und seine Gefährten auf einer Hügelkuppe in einiger Entfernung der verängstigten Stadt anhielten.
    Belgarath brummte: »Das ist mehr oder weniger, was ich erwartet hatte.
    Aber da wir von Mal Rakuth ohnehin nichts wollen, brauchen wir uns auch nicht weiter darum zu kümmern.«
    »Aber wie sollen wir über den Fluß kommen?«
    »Wenn ich mich recht erinnere, gibt es ein paar Meilen flußauf eine Fäh-re«, sagte Feldegast.
    »Wird der Fährmann denn nicht ebensoviel Angst vor der Pest haben wie die Menschen in der Stadt?« fragte ihn Durnik.
    »Es ist eine von Ochsen gezogene Fähre – mit Gespannen an beiden Ufern und Seilrollen und allem, was dazu gehört. Der Fährmann kann unser Geld nehmen und uns übersetzen, ohne daß er näher als fünfzig Meter an uns herankommt. Ich fürchte nur, daß das Übersetzen schrecklich teuer werden wird.«
    Die Fähre erwies sich als eine alte Barke, die an einem schweren, über den gelbbraunen Fluß gespannten Seil befestigt war.
    »Keinen Schritt näher!« brüllte der schlammbespritzte Fährmann. Er hielt das Seil um den Hals eines Ochsen auf dieser Flußseite. »Ich will mir keine Eurer schmutzigen Krankheiten holen!«
    »Wieviel fürs Übersetzen?« rief Silk.
    Der

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