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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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gekommen?«
    fragte ihn Silk.
    Yarblek zwinkerte und tupfte sich auf die Stirn. »Staatsdiener sind immer beeindruckt von offiziell aussehenden Papieren – und je kleiner der Staatsdiener, desto mehr beeindrucken sie ihn. Ich hätte diesem lästigen kleinen Offizier auch beweisen können, daß wir von einem anderen Ort kamen: Melcene, Aduma in den Zamader Bergen, selbst Crol Tibu an der Küste von Gandahar – nur daß man in Crol Tibu außer Elefanten nichts kaufen kann, und da ich keine dabei habe, hätte das vielleicht sogar ihn mißtrauisch gemacht.«
    Silk blickte grinsend auf die anderen. »Jetzt versteht ihr vielleicht, warum ich eine Partnerschaft mit ihm eingegangen bin.«
    »Ihr paßt auch offenbar gut zusammen«, bestätigte Sammet.
    Belgarath zupfte sich an einem Ohr und wandte sich an Yarblek. »Ich glaube, wir verlassen dich nach Einbruch der Dunkelheit. Ich möchte nicht, daß andere wichtigtuerische Soldaten uns aufhalten und unsere Köpfe zählen – oder beschließen, daß wir militärisches Geleit haben müssen.«
    Yarblek nickte. »Braucht ihr irgend etwas?«
    »Nur Proviant.« Belgarath blickte auf ihre beladenen Lastpferde, die neben den Maultieren dahertrotteten. »Wir sind schon ziemlich lange unterwegs, und es ist uns gelungen, alles, was wir brauchen mitzunehmen, und was wir nicht brauchen abzustoßen.«
    »Ich kümmere mich darum, daß ihr genügend Proviant bekommt«, versprach Vella, die zwischen Ce'Nedra und Sammet ritt. »Yarblek vergißt manchmal, daß volle Bierfässer nicht das einzige ist, was man unterwegs braucht.«
    »Und Ihr werdet weiter nordwärts reisen?« wandte sich Feldegast an Belgarath. Der kleine Komödiant trug nun statt des schreienden Narren-kostüms einfache braune Reisekleidung.
    »Ja, denn wenn man es nicht inzwischen versetzt hat, liegt Ashaba im Norden.«
    »Wenn Ihr nichts dagegen habt, begleite ich Euch ein Stück des Weges.«
    »Oh?«
    »Als ich das letzte Mal in Mal Dariya war, hatte ich einige Schwierigkeiten mit ein paar Staatsdienern. Ich möchte, daß sie erst ihre Fassung wiedergefunden haben, ehe ich zu einem neuerlichen triumphalen Engage-ment zurückkehre. Beamte neigen dazu, spießig und nachtragend zu sein
    – ständig erinnern sie einen an harmlose kleine Streiche, die man nur zur allgemeinen Erheiterung ausgeführt hat.«
    Belgarath schaute ihn lange und fest an, dann zuckte er die Schultern.
    »Warum nicht?« sagte er schließlich.
    Garion blickte seinen Großvater scharf an. Seine unerwartete Nachgiebigkeit paßte einfach nicht zu ihm, vor allem, wenn man bedachte, wie sehr er sich gewehrt hatte, Sammet und später Sadi in ihrer Gruppe aufzunehmen. Danach betrachtete er nachdenklich Polgara, doch auch sie schien Feldegasts Begleitung nicht zu stören. Ein seltsamer Verdacht erwachte in ihm.
    Als der Abend sich auf das Flachland von Mallorea herniedersenkte, schlugen sie ihr Lager in einem parkähnlichen Buchenwäldchen auf. Yarbleks Maultiertreiber, die sich um eines der Lagerfeuer geschart hatten, ließen einen irdenen Krug herumgehen und wurden zusehends unge-zwungener und lauter. Am oberen Ende des Wäldchens saßen Garion und seine Gefährten um ein anderes Feuer, genossen ihr Abendessen und unterhielten sich ruhig mit Yarblek und Vella.
    »Seid vorsichtig, wenn ihr nach Venna kommt«, warnte Yarblek. »Einige Gerüchte von dort sind schlimmer als die aus Karanda.«
    »Oh?«
    »Es ist, als hätte eine Art Wahn sie alle erfaßt. Aber natürlich waren Grolims noch nie so richtig normal.«
    »Grolims?« fragte Garion scharf.
    »Venna ist ein von der Kirche beherrschtes Land«, erklärte Silk. »Alle Autorität dort kommt von Urvon und seinem Hof in Mal Yaska.«
    »So war es früher«, verbesserte ihn Yarblek. »Niemand weiß offenbar genau, wer jetzt die Macht hat. Die Grolims sammeln sich in Gruppen, um miteinander zu reden. Sie reden immer lauter, bis sie einander anschreien und schließlich alle zu den Messern greifen. Es ist mir leider nicht gelungen, etwas Genaueres zu erfahren. Selbst die Tempelwachen ergreifen Partei.«
    »Die Vorstellung, daß die Grolims sich gegenseitig an die Kehle fahren, ist eigentlich nichts, was mir mißfällt«, sagte Silk.
    »Mir auch nicht«, versicherte ihm Yarblek. »Nur seht zu, daß ihr nicht zwischen sie geratet.«
    Feldegast hatte angefangen, sanft auf seiner Laute zu klimpern, und nun schlug er eine Saite, die so mißtönend war, daß es selbst Garion auffiel.
    »Die Saite ist nicht richtig

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