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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ränkeschmied, und er hatte schon immer seine Meinungsverschiedenheiten mit der Kaiserlichen Macht in Mal Zeth. Falls es ihm gelang, Mengha auf seine Seite zu ziehen, sollte sich Kal Zakath lieber rasch um seine Verteidigung kümmern.«
    »Ist Urvon in der Stadt?« erkundigte sich Belgarath.
    »Nein. Niemand weiß, wohin er sich begeben hat, aber in seinem Palast hält er sich nicht auf.«
    »Das ist merkwürdig«, murmelte Belgarath.
    »Allerdings«, pflichtete ihm der Gaukler bei. »Doch was immer er tut oder zu tun beabsichtigt, wir jedenfalls sollten ganz besonders vorsichtig sein, wenn wir erst über der Grenze in Katakor sind. Wenn man alles zusammenzählt – die Hunde und die Tempelwachen und die Dämonen und die Karandeser, die schon dort sind – , ist das ein äußerst gefährlicher Weg zum Haus Toraks in Ashaba.«
    »Das ist das Risiko, das wir eingehen müssen«, entgegnete der alte Mann grimmig. »Wir müssen nach Ashaba, und wenn sich uns irgend jemand oder irgend etwas in den Weg stellt – Hund, Mensch oder Dämon
    – , müssen wir sie uns eben vornehmen, wie sie kommen.«

    15

    er Himmel wurde noch düsterer, während sie an der finsteren Stadt Dder Grolimkirche vorbeiritten – unter dem mißtrauischen Blick gerü-
    steter Wachen am Tor und vermummter Grolims an der Brustwehr.
    »Ist es möglich, daß sie uns folgen?« fragte Durnik.
    »Nicht sehr wahrscheinlich«, meinte Sadi. »Seht Euch um! Tausende lagern hier. Ich bezweifle, daß Wachen oder Grolims auch nur einen Gedanken an sie verschwenden, wenn sie aufbrechen.«
    »Ihr habt sicher recht«, sagte der Schmied.
    Am Spätnachmittag lag Mal Yaska bereits weit hinter ihnen, und die schneebedeckten Gipfel von Katakor hoben sich schon viel näher von den schmutziggrauen Wolken ab, die vom Westen herbeitrieben.
    »Wollt Ihr das Nachtlager aufschlagen, ehe wir die Grenze überqueren?«
    fragte Feldegast Belgarath.
    »Wie weit ist sie von hier?«
    »Gar nicht mehr weit, Ehrwürdiger.«
    »Wird sie bewacht?«
    »Gewöhnlich, ja.«
    »Silk«, bat der alte Mann. »Reite voraus und sieh dich um.«
    Der Drasnier nickte und trieb sein Pferd zum Galopp an.
    »Hört zu«, rief Belgarath und bedeutete allen anzuhalten, damit sie ihn verstehen konnten. »Alle, die wir am Nachmittag gesehen haben, flohen südwärts. In Richtung Katakor begegnete uns niemand. Wenn jemand von irgendwo wegläuft, hält er nicht vor der Grenze an. Er rennt weiter.
    Das bedeutet, daß sich wahrscheinlich auf der Katakorseite meilenweit niemand in Grenznähe befindet. Wenn die Grenze also nicht bewacht wird, können wir sie einfach überqueren und uns drüben einen Unterschlupf für die Nacht suchen.«
    »Und wenn sie doch bewacht ist?« fragte Sadi.
    Belgaraths Blick wurde hart. »Werden wir sie trotzdem überqueren.«
    »Dann kann es zum Kampf kommen.«
    »Richtig. Also, reiten wir weiter.«
    Etwa fünfzehn Minuten später kehrte Silk zurück. »Am Grenzdurch-gang sind etwa zehn Wächter«, meldete er.
    »Besteht die Chance, daß wir sie überraschen können?« fragte Belgarath.
    »Kaum. Die Straße zur Grenzstation verläuft gerade und hat zu beiden Seiten mindestens eine halbe Meile völlig ebenes Terrain.«
    Belgarath fluchte leise. »Also gut. Dann werden sie zumindest zu ihren Pferden gelangen. Wir wollen ihnen jedoch nicht die Zeit geben, sich be-reitzumachen. Denkt daran, einen klaren Kopf zu bewahren, wie schon Feldegast mahnte. Geht keine Risiken ein, aber ich möchte nach unserem ersten Angriff sämtliche Wachen auf dem Boden. Pol, du bleibst mit den Damen zurück – und mit Eriond.«
    »Aber…«, begann Sammet zu protestieren.
    »Tu, was man dir sagt, Liselle – wenigstens dieses eine Mal!«
    »Könnte Lady Polgara sie nicht einfach schlafen schicken?« fragte Sadi.
    »So wie sie es mit den Spitzeln in Mal Zeth gemacht hat?«
    Belgarath schüttelte den Kopf. »Unter den Wachen sind einige Grolims, und bei ihnen wirkt das nicht. Diesmal müssen wir es, um sicherzugehen, leider mit roher Gewalt versuchen.«
    Sadi nickte düster, saß ab und hob einen kräftigen Ast an der Straßenseite auf. Versuchshalber schlug er damit auf den Boden. »Ihr sollt nur alle wissen, daß dies nicht die Art und Weise ist, auf die ich gern vorgehe«, sagte er.
    Die anderen stiegen ebenfalls ab und bewaffneten sich mit Stöcken.
    Dann ritten sie weiter.
    Die Grenze war durch einen weißgetünchten Steinschuppen gekenn-zeichnet und ein Tor, das aus lediglich einer weißen Stange quer über

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