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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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der Straße bestand, die links und rechts auf einem Pfosten auflag. Ein Dutzend Pferde waren vor dem Schuppen angebunden, und an der Wand lehnten Lanzen. Ein Wachmann stapfte über die Straße hin und her. Sein Schwert trug er in einer Scheide auf dem Rücken.
    »Also gut!« sagte Belgarath. »Es muß so schnell wie nur möglich gehen.
    Und ihr wartet hier, Pol.«
    Garion seufzte. »Dann werde ich wohl den Anfang machen.«
    »Das hofften wir«, sagte Silk mit angespanntem Grinsen.
    Garion achtete nicht darauf. Er schob den Arm durch die Schildschlaufe, rückte den Helm zurecht und hob die Lanze wieder aus dem Steigbügel.
    »Alle bereit?« erkundigte er sich. Dann legte er die Lanze wieder ein, gab Chretienne die Fersen und ritt mit den anderen dichtauf zum Sturm.
    Der Wächter am Tor warf einen erschrockenen Blick auf den kriegerischen Trupp, der auf ihn zubrauste, und rannte sofort zu dem Schuppen, um seine Kameraden zu alarmieren. Dann beeilte er sich in den Sattel seines Pferdes zu kommen, beugte sich nach seiner Lanze und ritt auf die Straße. Andere Wachen rannten aus dem Schuppen und behinderten einander in ihrer Hast.
    Garion hatte die halbe Strecke zum Tor zurückgelegt, ehe mehr als zwei oder drei der Gerüsteten es auf ihre Pferde geschafft hatten. So sah sich der Mann, der als einziger Posten gestanden hatte, Garions Ansturm allein gegenüber. Das Ergebnis war wie erwartet.
    Als Garion, nachdem er ihn aus dem Sattel gehoben hatte, weiterbrau-ste, kam ein zweiter Wächter auf die Straße geritten, doch Garion gab ihm keine Zeit, sich vorzubereiten oder sein Pferd zu wenden. Die Lanze schmetterte gegen den Schild, und die Wucht riß das Pferd von den Beinen. Der Wächter landete vor dem Tier auf dem Boden und das Pferd vor Angst wiehernd und tretend auf ihm.
    Garion versuchte anzuhalten, doch Chretienne hatte den Zaum zwischen den Zähnen und setzte in einem langen, graziösen Sprung über die Torstange und galoppierte weiter. Garion fluchte und ließ die Zügel los.
    Er beugte sich vor, faßte den mächtigen Grauen an einem Ohr und zog daran. Erschrocken hielt Chretienne so rasch an, daß er über den Boden schlitterte.
    »Der Kampf findet dahinten statt«, sagte Garion zu ihm. »Oder hast du das vergessen?«
    Chretienne bedachte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick und galoppierte zum Tor zurück.
    Durch die Schnelligkeit des Angriffs hatten Garions Freunde sich auf die Wachen stürzen können, ehe diese ihre Lanzen einzusetzen vermochten.
    Der Kampf tobte heftig. Durnik schmetterte die stumpfe Seite seiner Axt auf das Visier eines Wächters und verbeulte es so sehr, daß der Mann nichts mehr sehen konnte. Hilflos ritt er im Kreis und versuchte mit beiden Händen, den Helm abzunehmen, bis ein niedriger Ast ihn aus dem Sattel fegte.
    Silk duckte sich unter einem weiten Rückhandhieb und durchschnitt mit seinem Dolch geschickt den Sattelgurt seines Angreifers. Das Pferd des Mannes machte einen Satz und sprang unter seinem Reiter davon. Mit-samt seinem Sattel landete der Wachmann auf der Straße. Als er sich mit dem Schwert in der Hand hochkämpfte, erreichte ihn Feldegast von hinten und schlug ihn mit einem Knüppel nieder.
    Am härtesten bedrängt war Toth. Drei Wachen stürmten auf den Hünen ein. Während Chretienne wieder über das Tor hinwegsetzte, sah Garion den Riesen unbeholfen mit seinem Stock herumschlagen, als hätte er noch nie zuvor einen in der Hand gehalten. Doch kaum waren die drei Wachen in Reichweite, machte sich Toths Geschicklichkeit auf wundersame Weise wieder bemerkbar. Sein schwerer Stock wirbelte durch die Luft. Ein Wächter stürzte ächzend zu Boden und drückte die Hände auf seine gebrochenen Rippen. Ein zweiter krümmte sich schmerzerfüllt, nachdem Toth ihm das stumpfe Ende seines Stockes in die Magengrube gedrückt hatte. Der dritte hob verzweifelt sein Schwert, doch der Hüne schlug es ihm mit einer leichten Bewegung aus der Hand, dann streckte er den Arm aus und packte den Verblüfften über der Brust am Kettenhemd. Garion hörte das Knirschen von Stahl, als sich Toths Faust schloß. Dann blickte der Hüne sich um und warf den Gerüsteten mühelos so heftig gegen einen Baum am Straßenrand, daß das frische Laub selbst an den höchsten Zweigen erschüttert wurde.
    Die drei restlichen Wachen fielen zurück, um ihre Lanzen einsetzen zu können, aber sie wußten nicht, daß Garion in das Gemenge zurückkehrte
    – hinter ihnen.
    Während Chretienne auf das ahnungslose Trio

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