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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ce'Nedra.
    »Ich fürchte nein, mein kleiner Liebling. Es war leer wie in einer unbe-nutzten Gruft.«
    »Das war, ehe Zandramas hier ankam, Ce'Nedra«, erinnerte sie Polgara sanft.
    »Warum fragt Ihr, Belgarath?« wollte Feldegast wissen.
    »Ich war seit Vo Mimbre nicht mehr da«, sagte Belgarath, während sie dem Korridor folgten. »Damals war das Haus ziemlich gut erhalten, aber Angarakaner sind ja dafür bekannt, daß sie nicht für die Ewigkeit bauen.
    Wie sieht es mit dem Mörtel aus?«
    »Bröckelig wie altes Brot.«
    Belgarath nickte. »Das dachte ich mir.« Er wandte sich an alle. »Denkt daran, daß wir hier sind, um Erkundigungen einzuholen, nicht, um Handgemenge auf den Korridoren anzufangen.«
    »Außer, Zandramas ist hier!« sagte Garion fest. »Wenn sie noch mit meinem Sohn hier ist, beginne ich einen Krieg, daß Vo Mimbre dagegen wie ein Volksfest ausgesehen hat.«
    »Und ich räume mit allem auf, was er übersehen hat«, fügte Ce'Nedra heftig hinzu.
    »Kannst du sie nicht zurückhalten?« fragte Belgarath seine Tochter.
    »Nicht unter diesen Umständen«, antwortete Polgara. »Vielleicht mache ich sogar mit!«
    »Ich dachte, du hättest die alornische Seite deines Wesens mehr oder weniger abgestreift«, sagte er.
    »Das war auch nicht die Seite, die gerade geredet hat, Vater.«
    »Nun, ich wollte eigentlich sagen, ehe jeder mehr oder weniger seine Waffe zückte, daß es vielleicht möglich ist, von hier oben aus zu hören, ja eventuell gar zu sehen, was im Hauptteil des Hauses vorgeht. Wenn der Mörtel so zerbröckelt ist, wie Feldegast meint, dürfte es nicht zu schwierig sein, ein paar Spalten im Fußboden eines der Räume hier zu finden – oder zu machen – , durch die wir herausfinden können, was wir wissen müssen. Wenn Zandramas hier ist, ist das eine Sache, und wir verfahren mit ihr, wie immer es sich als angemessen erweist. Aber wenn die einzigen im Haus einige von Urvons Chandim und Tempelwachen sind, oder eine herumstreifende Bande von Menghas karandesischen Fanatikern, dann nehmen wir Zandramas' Spur wieder auf und ziehen uns von hier zurück, ohne weiter auf unsere Anwesenheit aufmerksam zu machen.«
    »Das klingt vernünftig«, bestätigte Durnik. »Es wäre wirklich sinnlos, uns in einen unnötigen Kampf verwickeln zu lassen.«
    »Ich bin froh, daß wenigstens einer in dieser kampfsüchtigen Gruppe gesunden Menschenverstand beweist!« brummte der Alte.
    »Wenn Zandramas unten ist«, fügte der Schmied rasch hinzu, »werde ich natürlich auch eingreifen!«
    »Auch du?« stöhnte Belgarath.
    »Selbstverständlich. Schließlich muß Recht Recht bleiben!«
    Sie setzten ihren Weg auf dem blätterübersäten Korridor fort, wo die Spinnweben von der Decke hingen und in den Ecken leise huschende Ge-räusche zu hören waren.
    Als sie an einer großen Flügeltür vorbeikamen, die so massiv war, daß ihr die Zeit nichts anzuhaben vermocht hatte, erinnerte sich Belgarath offenbar an etwas. »Ich möchte da hineinschauen«, murmelte er. Kaum öffnete er die Tür, machte das Schwert auf Garions Rücken einen so hefti-gen Ruck, daß es ihn fast von den Füßen riß. »Großvater!« keuchte er. Er langte nach hinten und mahnte das Auge, sich zurückzuhalten, dann zog er die mächtige Klinge. Die Spitze zuckte zum Boden, und dann wurde er fast aus dem Raum gezerrt. »Sie war hier!« jubelte er.
    »Was ist los?« fragte Durnik.
    »Zandramas war in diesem Raum mit Geran!«
    Feldegast öffnete die Vorderseite seiner Laterne weiter, um einen größeren Lichtstrahl in das Gemach zu werfen. Es war eine große Bibliothek mit Regalen, die bis zur gewölbten Decke reichten und mit staubigen, mode-rigen Büchern und Schriftrollen gefüllt waren.
    »Danach hat sie also gesucht!« sagte Belgarath.
    »Wonach?« fragte Silk.
    »Nach einem Buch. Einer Prophezeiung, wahrscheinlich.« Seine Miene wurde grimmig. »Sie verfolgt die gleiche Spur wie ich, und hier war wahrscheinlich der einzige Ort, wo sie eine unverfälschte Ausgabe der Ashabiner Orakel finden konnte!«
    »Oh!« rief Ce'Nedra schmerzerfüllt. Mit zitternder Hand deutete sie auf den staubbedeckten Boden, auf dem Fußabdrücke zu sehen waren. Einige waren offenbar von einem Frauenschuh, doch es gab auch noch andere –
    winzige. »Mein Sohn war hier«, sagte Ce'Nedra den Tränen nahe. Dann schluchzte sie auf und fing zu weinen an. »Er – er kann schon laufen!«
    schluchzte sie. »Und ich – ich konnte nicht einmal sehen, wie er seine ersten Schritte

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