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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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richtig?«
    »Höchstwahrscheinlich«, bestätigte Belgarath. »Andere meiden es wohl eher.«
    »Grolims achten kaum auf andere Grolims, wie mir auffiel«, sagte sie.
    »Du vergißt, daß wir keine Grolimgewänder haben«, gab Silk zu bedenken.
    »Es ist sehr dunkel auf dem Hof, Kheldar, und in so tiefen Schatten ist jede Farbe schwarz, nicht wahr?«
    »Ich glaube schon.«
    »Und wir haben doch noch immer die grünen Sklavenhändlerumhänge, oder?«
    Er kniff die Augen zusammen, um sie in der Dunkelheit besser sehen zu können, dann blickte er Belgarath an. »Es geht zwar gegen meine sämtlichen Instinkte«, gestand er, »aber es könnte klappen.«
    »Meint ihr denn, daß Zandramas Grolims bei sich hat?« fragte Ce'Nedra.
    »Falls sie allein im Haus ist, und sie sieht eine Gruppe Grolims über den Hof stapfen, würde sie das nicht so sehr erschrecken, daß sie mit meinem Baby die Flucht ergreift?«
    Belgarath schüttelte den Kopf. »Selbst wenn sie davonrennt, sind wir nahe genug, sie einzuholen, vor allem, da das Auge ihr folgen kann, egal welche Richtung sie einschlägt. Außerdem, wenn sie tatsächlich hier ist, hat sie vermutlich einige ihrer eigenen Grolims bei sich. Von hier nach Darshiva ist es nicht so weit, daß sie sie nicht hätte rufen können.«
    »Was ist mit ihm?« flüsterte Durnik und deutete auf Feldegast. »Er hat kein Sklavenhändlergewand.«
    »Ich weiß, wie wir uns behelfen können«, sagte Sammet. Sie lächelte dem Gaukler zu. »Ich habe einen hübschen, dunkelblauen Morgenrock, der wunderbar zu seinen Augen paßt«, fügte sie mit einem schelmischen Lächeln hinzu. »Wenn wir ihm ein Tuch um den Kopf legen, können wir eine Kapuze vortäuschen. So können wir ihn sicher einschmuggeln –
    wenn er in der Mitte der Gruppe bleibt.«
    »Das wäre unter meiner Würde!« protestierte er.
    »Würdet Ihr lieber bei den Pferden bleiben?« fragte sie freundlich.
    »Ihr seid eine harte Frau, meine Lady«, beschwerte er sich.
    »Manchmal, ja.«
    »Machen wir es so«, bestimmte Belgarath. »Ich muß in das Haus hinein!«
    Sie brauchten nicht lange, zu den Pferden zurückzukehren und im Schein von Feldegasts Laterne die ordentlich gefalteten Sklavenhändlergewänder in ihrem Gepäck zu finden.
    »Ist das nicht lächerlich?« brummelte der Gaukler verärgert und deutete auf Sammets Morgenrock aus blauem Satin, in den Sammet ihm geholfen hatte.
    »Ich finde es süß!« sagte Ce'Nedra.
    »Wenn Leute im Haus sind, werden sie dann nicht die Korridore pa-trouillieren?« fragte Durnik.
    »Nur die im Erdgeschoß«, antwortete Feldegast. »Die Obergeschosse sind nicht mehr bewohnbar – weil alle Fenster gebrochen sind und Wind und Wetter drinnen ihr Spiel treiben, so daß es nicht geschützter als im Freien ist. Gleich neben der Haustür führt eine Treppe hinauf. Ist uns das Glück ein bißchen hold, gelangen wir nach oben, ohne daß uns jemand bemerkt. Und sind wir erst oben, werden wir kaum einer lebenden Seele begegnen – außer, ihr wollt die Fledermäuse dazurechnen und vielleicht auch Hausmäuse und vereinzelte abenteuerlustige Ratten.«
    »Das mußtet Ihr unbedingt loswerden, nicht wahr?« fragte Ce'Nedra säuerlich.
    »Ah, mein armer kleiner Liebling.« Er grinste sie an. »Doch beruhigt Euch. Ich werde bei Euch sein, und ich müßte der Fledermaus oder Maus oder Ratte erst begegnen, die ich in einem fairen Kampf nicht besiegen könnte.«
    »Klingt vernünftig, Belgarath«, sagte Silk. »Wenn wir alle durch die unteren Korridore stapften, würden wir früher oder später jemandem auffallen. Sobald wir jedoch oben und außer Sicht sind, kann ich mich umsehen und herausfinden, was vorgeht.«
    »Einverstanden«, sagte der alte Mann. »Aber erst müssen wir drinnen sein.«
    »Dann wollen wir.« Elegant wirbelte Feldegast den Morgenrock herum.
    »Schirm das Licht ab«, forderte ihn Belgarath auf.
    Hintereinander schritten sie durch den Ausgang und marschierten mit dem gemessenen, wiegenden Schritt, wie Grolimpriester bei zeremoniel-lem Anlaß, über den Hof. Das beleuchtete Fenster erschien ihnen wie ein Auge, das jede ihrer Bewegungen verfolgte.
    Der Hof war nicht wirklich so groß, doch Garion glaubte, sie brauchten Stunden, ihn zu überqueren. Schließlich jedoch erreichten sie den Eingang. Er war groß, schwarz und eisenbeschlagen wie die Tür eines jeden Grolimtempels, den Garion je gesehen hatte. Doch die über solchen Eingängen übliche Stahlmaske war nicht poliert. Im schwachen Schein des Lichtes aus

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