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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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beabsichtigt.
    Mit weißem Gesicht und zitternd, wich Zakath stolpernd zurück und starrte auf den plötzlich sichtbaren Korridor und den Schutt, der ihn füllte
    – Schutt, der noch einen Herzschlag zuvor die zwei Fuß dicke steinerne Wand seiner Schlafkammer gewesen war.
    »Meine Güte«, murmelte Sammet.
    Obwohl er wußte, daß es dumm und melodramatisch war, aber weil ihn immer noch diese irrationale Wut lenkte, packte Garion den wie betäubten Zakath mit der Linken am Arm und deutete mit dem Schwert in seiner Rechten. »Jetzt kommt Ihr mit mir zu Belgarath, damit wir uns mit ihm unterhalten können«, sagte er. »Wir gehen durch die Korridore, wenn Ihr mir Euer Wort gebt, nicht jedesmal nach Euren Wachen zu rufen, wenn wir um eine Ecke biegen. Gebt Ihr es mir nicht, schaffe ich einen Weg ge-radeaus durchs Haus. Die Bibliothek liegt in dieser Richtung, nicht wahr?« Er wies mit dem Schwert auf eine noch stehende Wand.
    »Belgarion«, rügte Sammet sanft, »so benimmt man sich nicht. Kal Zakath war ein sehr höflicher Gastgeber. Ich bin sicher, daß er nun, da er die Situation kennt, gern bereit ist, mit Euch zusammenzuarbeiten, nicht wahr, Eure Majestät?« Sie lächelte den Kaiser gewinnend an. »Wir möchten doch nicht, daß der König von Riva richtig wütend wird, nicht wahr?
    Es ist zuviel Zerbrechliches ringsum – Fenster, Mauern, Häuser, die Stadt Rak Hagga und dergleichen.«
    Sie fanden Belgarath wie erwartet in der Bibliothek vor. Er las in einer Schriftrolle und hatte einen großen Krug neben sich stehen.
    »Es hat sich was ergeben«, sagte Garion knapp, als sie eintraten.
    »Oh?«
    »Sammet und Silk haben herausgefunden, daß es Naradas war, der Zakath vergiften wollte.«
    »Naradas?« Der alte Mann blinzelte. »Das ist aber eine Überraschung!«
    »Was führt sie im Schild, Großvater? Zandramas, meine ich?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Belgarath blickte Zakath an. »Wer würde wahrscheinlich den Thron besteigen, wenn es jemandem gelingt, Euch aus dem Weg zu räumen?«
    Zakath zuckte die Schultern. »Ich habe irgendwo verstreut ein paar entfernte Vettern, wohl hauptsächlich auf den Melcenischen Inseln und in Celanta. Die Erbfolge ist etwas undurchsichtig.«
    »Vielleicht ist es das, Belgarath«, warf Sammet ernst ein. »Wenn die Gro-limprophezeiung stimmt, die Ihr in Rak Hagga entdeckt habt, muß bei der endgültigen Gegenüberstellung ein angarakanischer König anwesend ein.
    Ein leicht beeinflußbarer wäre ihr bestimmt viel lieber als jemand wie seine Kaiserliche Majestät – ein Vetter dritten oder vierten Grades vielleicht, den sie krönen, salben und zum König ausrufen könnte. Dann würde sie ihn von ihren Grolims bewachen und ihn zur rechten Zeit zu ihr bringen lassen.«
    »Es wäre möglich«, gab er zu. »Aber ich glaube, da steckt ein bißchen mehr dahinter. Zandramas hat bisher noch nie so offensichtlich gehan-delt.«
    »Ich hoffe, es ist Euch bewußt, daß ich nicht die leiseste Ahnung habe, wovon Ihr redet«, warf Zakath gereizt ein.
    »Wieviel weiß er?« fragte Belgarath Garion.
    »Nicht sehr viel, Großvater.«
    »Na gut. Wenn er weiß, was vorgeht, wird er vielleicht nicht mehr ganz so schwierig sein.« Belgarath wandte sich an den malloreanischen Kaiser.
    »Habt Ihr je vom Mrin-Kodex gehört?«
    »Ich habe gehört, daß ein Geistesgestörter ihn geschrieben hat – wie die meisten anderen sogenannten Prophezeiungen.«
    »Und habt Ihr vom Kind des Lichtes und dem Kind der Finsternis ge-hört?«
    »Sie sind Teil des Unsinns, mit dem religiöse Hysteriker aufwarten.«
    »Zakath, Ihr werdet an etwas glauben müssen. Wenn nicht, wird es Euch sehr schwerfallen zu verstehen, wovon ich spreche.«
    »Würde es genügen, wenn ich versuche, zumindest meine Skepsis vo-rübergehend aufzugeben?«
    »Es ist einen Versuch wert. Ihr werdet sehr gut aufpassen müssen, denn die Sache ist kompliziert, und laßt es mich gleich wissen, wenn Ihr irgend etwas nicht versteht.«
    Der alte Mann erzählte in groben Zügen von dem ›Versehen‹, zu dem es gekommen war, noch ehe die Welt entstand, von den zwei möglichen Richtungen der Zukunft und von den zwei Bewußtheiten, die irgendwie zu diesen Richtungen gehörten.
    »Schon gut«, sagte Zakath, »das ist bisher die Standardtheologie. Grolims predigen den gleichen Unsinn, seit ich ein kleiner Junge war.«
    Belgarath nickte. »Ich wollte nur von bekannten Tatsachen ausgehen.«
    Er erzählte Zakath nunmehr von den Ereignissen in den Äonen zwischen

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