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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Kheldar.«
    »Ich bin ja nicht von gestern«, erwiderte Silk.
    »Das Konsortium trifft sich diese Woche in Melcene«, sagte der Faktor.
    »Es wird die Preise für die Gebrauchsgüter festsetzen. Wir sollten schauen, daß wir an diese Preisliste herankommen.«
    »Ich bin im Schloß«, sagte Silk, »vielleicht kann ich sie irgend jemandem entlocken.«
    »Da ist noch etwas, was Ihr wissen solltet, Fürst Kheldar. Ich habe ge-hört, daß das Konsortium Baron Vasca vom Handelsministerium einen Gesetzentwurf vorlegen wird. Dieses Gesetz soll angeblich dem Schutz der Wirtschaft gelten, aber tatsächlich ist es gegen Euch und Yarblek gerichtet. Sie wollen westliche Kaufleute, die einen jährlichen Umsatz von mehr als zehn Millionen haben, auf zwei oder drei Enklaven an der Westküste beschränken. Das würde keinen Einfluß auf kleinere Kaufleute haben, aber wir wären wahrscheinlich aus dem Geschäft.«
    »Können wir jemanden bestechen, um zu verhindern, daß dieses Gesetz in Kraft tritt?«
    »Wir bezahlen Vasca bereits ein Vermögen, damit er uns in Frieden läßt, aber das Konsortium wirft mit Geld nur so um sich. Es ist möglich, daß der Baron nachgibt.«
    »Ich werde mich erst mal im Schloß umhören, ehe ihr Vascas Bestechungsgelder verdoppelt oder dergleichen.«
    »Bestechung ist der übliche Weg, Fürst Kheldar.«
    »Ich weiß. Aber manchmal wirkt Erpressung sogar noch besser.« Silks Blick wanderte zu Garion, dann zurück zu seinem Faktor. »Was wißt Ihr über die Geschehnisse in Karanda?«
    »Genug, um sicher zu sein, daß sie katastrophal für das Geschäft sind.
    Wirklich ehrbare Kaufleute aller Art und auch andere schließen ihre Geschäfte und eilen scharenweise nach Calida, um in Menghas Armee einzu-treten. Dann marschieren sie im Kreis herum, schwenken rostige Schwerter und brüllen ›Tod den Angarakanern!‹«
    »Irgendeine Chance, ihnen Waffen zu verkaufen?« fragte Silk rasch.
    »Wahrscheinlich nicht. In ganz Nordkaranda gibt es nicht genug richtiges Geld, das die Mühe wert wäre, und die politischen Unruhen haben zur Schließung der Minen geführt. Der Edelsteinmarkt ist so gut wie ver-siegt.«
    Silk nickte düster. »Was geht da oben wirklich vor, Dolmar? Die Berichte, mit denen Brador aufwartete, waren ziemlich oberflächlich.«
    »Mengha kam mit Dämonen vor den Toren Calidas an.« Der Faktor zuckte die Schultern. »Die Karandeser verfielen erst der Angst und dann religiösem Fanatismus.«
    »Brador erwähnte gewisse Greueltaten«, warf Garion ein.
    »Ich nehme an, daß die Berichte, die er erhielt, ein wenig übertrieben waren, Eure Majestät«, meinte Dolmar. »Selbst der bestausgebildete Beobachter neigt dazu, aus einer verstümmelten Leiche auf der Straße zehn zu machen. Tatsächlich war der Großteil der Getöten Melcener und Angarakaner. Menghas Dämonen vermieden es sorgfältig Karandeser umzubrin-gen. Kam es doch dazu, war es unbeabsichtigt. Die Karandeser sehen in Mengha einen Befreier, und seine Dämonen sind die unbesiegbare Vorhut seiner Armee. -Ich kenne seine wirklichen Motive nicht, aber diese Barba-ren da oben glauben, er sei der Erlöser, der gekommen ist, Karanda von allen Angarakanern zu befreien und von der melcenischen Bürokratie.
    Wenn er so weitermacht, hat er schon in sechs Monaten etwas fertiggebracht, das noch keinem vor ihm gelungen ist.«
    »Und das wäre?« fragte Silk.
    »Die Einigung von ganz Karanda.«
    »Setzt er seine Dämonen bei der Einnahme jeder Stadt ein?« fragte Garion, weil er wissen wollte, ob Brador recht hatte.
    Dolmar schüttelte den Kopf. »Nicht mehr, Eure Majestät. Nach dem, was in Calida geschehen ist und in ein paar Ortschaften zu Beginn seines Feldzugs, hat er das gar nicht mehr nötig. In letzter Zeit hat es schon ge-nügt, wenn er sich vor einer Stadt sehen ließ. Seine Dämonen sind natürlich dabei, aber sie müssen nichts tun, außer grauenvoll auszusehen. Die Karandeser metzeln alle Angarakaner und Melcener in der Stadt nieder, dann reißen sie das Tor auf und empfangen ihn mit offenen Armen. Daraufhin verschwinden seine Dämonen.« Er überlegte einen Augenblick.
    »Einen hat er jedoch immer bei sich – eine finstere Gestalt, die aber offenbar nicht so riesig ist, wie sie sein sollen. Bei jedem öffentlichen Auftreten Menghas steht er unmittelbar hinter seiner linken Schulter.«
    Garion kam ein plötzlicher Gedanke. »Verwüsten sie Grolimtempel oder entweihen sie auf irgendeine Weise?« fragte er.
    Dolmar blinzelte. »Nein«,

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