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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Brador glatt. »Wenn Ihr Eure Armee in Cthol Murgos verringert, ist es zwar durchaus möglich, daß Ihr Rak Cthaka und Rak Gorut verliert. Aber wenn Ihr die Truppen nicht nach Hause holt, werdet Ihr Mal Zeth verlieren.«
    Zakath funkelte ihn an.
    »Noch ist Zeit zu gründlicher Überlegung, Sire«, fügte Brador hinzu.
    »Was ich sagte, war nur meine Einschätzung der Lage. Ich bin sicher, Ihr wollt auch die der militärischen Abwehr hören und Euch mit dem Oberkommando besprechen.«
    »Nein«, antwortete Zakath hart. »Es ist allein meine Entscheidung.« Finster blickte er auf den Boden. »Also gut, Brador, wir holen die Armee heim. Laßt dem Oberkommando Bescheid geben, daß ich den gesamten Stab sehen will, sofort!«
    »Jawohl, Eure Majestät.«
    Garion war aufgestanden. »Wie lange wird es dauern, bis die Truppen eingeschifft und hier sind?« fragte er mit flauem Gefühl.
    »Etwa drei Monate«, antwortete Zakath.
    »So lange kann ich nicht warten, Zakath.«
    »Tut mir sehr leid, Garion, aber keiner von uns hat eine Wahl. Weder Ihr noch ich werden Mal Zeth verlassen, ehe die Armee nicht hier ist.«

    8

    m folgenden Morgen kam Silk schon früh in die von Garion und Ce -
    ANedra bewohnte Gemächerflucht. Der kleine Mann trug wieder Wams und Beinkleid, hatte jedoch den größten Teil seiner Kleinodien abgelegt. Über seinem Arm hingen zwei malloreanische Roben, die leichten, bunten Übergewänder, die von fast allen Mal Zether Bürgern getragen wurden. »Möchtest du dich in der Stadt umsehen?« fragte er Garion.
    »Ich glaube nicht, daß man uns aus dem Schloß lassen wird.«
    »Darum habe ich mich bereits gekümmert. Brador gab seine Erlaubnis –
    unter der Bedingung, daß wir nicht versuchen, die Männer abzuschütteln, die uns folgen werden.«
    »Ein bedrückender Gedanke! Ich hasse es, beschattet zu werden!«
    »Du wirst dich daran gewöhnen.«
    »Hast du irgend etwas Besonderes im Sinn, oder soll das nur eine kleine Besichtigungstour werden?«
    »Ich möchte unsere hiesige Niederlassung besuchen und mit unserem Faktor reden.«
    Garion blickte ihn fragend an.
    »Der Agent, der sich hier in Mal Zeth um unsere Geschäfte kümmert.«
    »Oh! Das Wort war mir fremd.«
    »Das kommt daher, daß du kein Kaufmann bist. Unser Mann hier heißt Dolmar. Er ist Melcener – sehr tüchtig, und er stiehlt auch nicht zuviel.«
    »Ich glaube nicht, daß eure Geschäftsgespräche sehr unterhaltsam für mich wären.«
    Silk schaute sich hastig um. »Du könntest allerlei lernen, Garion«, sagte er, während seine Finger sich rasch bewegten. Dolmar kann uns sagen, was in Karanda wirklich vorgeht, deutete er mit der Fingersprache. Ich glaube, du solltest mitkommen.
    Mit leicht übertriebener Nachgiebigkeit sagte Garion: »Na ja, schaden kann es nicht. Außerdem beginnen mir die Wände hier bereits auf den Kopf zu fallen.«
    »Gut.« Silk streckte ihm eines der zwei Gewänder entgegen. »Zieh das an.«
    »Es ist doch gar nicht kalt, Silk.«
    »Es soll dich ja auch nicht wärmen. In westlicher Kleidung erregt man auf den Straßen von Mal Zeth zu großes Aufsehen, und ich mag es gar nicht, wenn man mich anstarrt.« Grinsend fügte er hinzu: »Außerdem ist es sehr schwierig, sich als Taschendieb zu beschäftigen, wenn einem alle auf der Straße beobachten. Wollen wir?«
    Die Robe, die Garion sich umwarf, war vorn ganz offen und hing gerade von den Schultern bis zu den Fersen. Es war ein nützliches Übergewand mit tiefen Taschen in den Seiten. Sein Stoff war sehr dünn, und es bausch-te sich hinten auf, als er zur Tür des Nebengemachs ging, wo Ce’Nedra ihr Haar kämmte, das noch vom Baden naß war.
    »Ich gehe mit Silk in die Stadt«, sagte er zu ihr. »Brauchst du irgend etwas?«
    Sie überlegte. »Vielleicht könntest du mir einen Kamm besorgen.« Sie hielt den hoch, den sie eben benutzte. »Meiner ist schon arg zahnlückig.«
    »In Ordnung.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Wenn du sowieso schon in der Stadt bist«, fügte sie hinzu, »dann bring mir doch einen Ballen Seide mit – seegrün, wenn du sie in der Farbe bekommen kannst. Ich habe gehört, daß es im Schloß eine sehr gute Schneiderin gibt.«
    »Ich werde mich umsehen.« Wieder wandte er sich zum Gehen.
    »Und vielleicht noch mehrere Ellen Spitze – nicht zu übertrieben, hörst du? Geschmackvoll.«
    »Sonst noch was?«
    Sie lächelte ihn an. »Kauf mir irgendeine Überraschung. Ich liebe hübsche Überraschungen.«
    Er zählte an den Fingern ab: »Einen Kamm, einen

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