Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
zu, daß Ihr einen einigermaßen intelligenten Oberst findet. Sagt ihm, daß alle bereits brennenden Stadtviertel aufgegeben werden und ringsum genügend Häuser abgerissen werden sollen, damit der Brand sich nicht ausbreitet. Ver-sprecht ihm, daß er General wird, wenn er zumindest die Hälfte von Mal Zeth rettet.«
    »Vorausgesetzt, er kriegt nicht die Pest und stirbt zuvor«, brummte ein anderer General.
    »Soldaten werden dafür bezahlt, sich in Gefahr zu begeben, meine Herren. Wenn die Trompeten schallen, haben sie anzugreifen, und ich blase die Trompete – jetzt!«
    »Jawohl, Eure Majestät«, antworteten alle einstimmig, drehten sich zak-kig um und marschierten aus dem Saal.
    »Das war eine kluge Idee, Garion«, sagte Zakath dankbar und ließ sich müde in einen Sessel fallen.
    »Nur Bauernschläue.« Garion zuckte die Schultern und setzte sich ebenfalls. »Du brauchst unbedingt ein wenig Schlaf, Zakath. Du siehst aus, als würdest du jeden Moment umkippen.«
    »Ihr Götter«, stöhnte Zakath. »Ich gäbe halb Karanda für ein paar Stunden Schlaf – nur, daß ich halb Karanda nicht mehr habe.«
    »Dann leg dich nieder!«
    »Geht nicht. Ich habe zu viel zu tun!«
    »Und wieviel kannst du tun, wenn du vor Erschöpfung zusammen-brichst? Deine Generale können sich um das Wichtigste kümmern, bis du ausgeschlafen hast. Dafür hat man doch Generale, oder nicht?«
    »Vielleicht.« Zakath drückte sich tiefer in die Kissen. Er blickte Garion an. »Gibt es irgend etwas? Ich bin sicher, du bist nicht zu einem Höflich-keitsbesuch gekommen.«
    »Nun ja«, Garion versuchte gleichmütig zu klingen. »Durnik macht sich Sorgen um unsere Pferde. Wir haben mit Tante Pol gesprochen – Lady Polgara – , und sie weiß nicht so recht, ob Pferde auch die Pest kriegen können. Durnik hat mich jedenfalls gebeten, dich zu fragen, ob es dir recht ist, wenn wir unsere Pferde aus dem Marstall nehmen und irgendwo in der Nähe des Ostflügels unterbringen könnten, wo er sie im Auge behalten kann.«
    »Pferde?« rief Zakath ungläubig. »In einer solchen Zeit macht er sich um Pferde Sorgen?«
    »Du mußt Durnik verstehen«, sagte Garion. »Er nimmt seine Verantwortung sehr ernst und sieht es als seine Pflicht an. Ich glaube, wir beide wissen so was zu schätzen.«
    Zakath lachte müde. »Die legendären sendarischen Tugenden Pflichtbewußtsein, Rechtschaffenheit und praktisches Wesen.« Er zuckte die Schultern. »Warum nicht? Wenn es unseren guten Meister Durnik beruhigt, kann er eure Pferde auf den Korridoren des Ostflügels unterbringen.«
    »Oh, ich glaube nicht, daß er das möchte«, antwortete Garion nach kurzer Überlegung. »Du hast eine sendarische Tugend vergessen, das Schicklichkeitsgefühl. Pferde gehören nicht ins Haus. Außerdem«, fügte er hinzu, »könnten sie sich auf den Marmorböden die Hufe prellen.«
    Zakath lächelte schwach. »Ich muß manchmal über dich staunen, Garion. Du nimmst Kleinigkeiten hin und wieder so ernst.«
    »Großes ist aus Kleinigkeiten zusammengesetzt«, antwortete Garion. Er blickte auf den Erschöpften gegenüber am Tisch, und es schmerzte ihn, daß er jemanden täuschen mußte, den er ehrlich mochte. »Wirst du es wirklich schaffen?« fragte er.
    »Ich werde es überleben, hoffe ich«, sagte Zakath. »Weißt du, Garion, eines der großen Geheimnisse dieser Welt ist wohl, daß Menschen, die sich verzweifelt ans Leben klammern, gewöhnlich die sind, die am ersten sterben. Da es mir völlig egal ist, ob ich lebe oder sterbe, werde ich wahrscheinlich hundert.«
    »Auf diesen Aberglauben würde ich nicht bauen«, mahnte Garion. Da kam ihm ein Gedanke. »Würde es dich stören, wenn wir die Türen des Ostflügels von innen zuschließen, bis die Sache überstanden ist? Ich habe nicht sonderliche Angst, daß ich krank werden könnte, aber ich mache mir doch Sorgen Ce'Nedras, Liselles und Erionds wegen. Die drei sind nicht sehr robust, und Tante Pol sagt, daß robuste Gesundheit ziemlich das einzige ist, was die Pest überstehen hilft.«
    Zakath nickte. »Ein vernünftiger Gedanke. Ja, wir sollten die Damen und den Jungen schützen, so gut wir können.«
    Garion stand auf. »Du mußt unbedingt wenigstens ein bißchen schlafen.«
    »Ich glaube nicht, daß ich es überhaupt könnte. Dazu beschäftigt mich viel zu viel.«
    »Ich lasse dir Andel schicken. Wenn sie nur halb so gut ist, wie Tante Pol meint, sollte sie etwas für dich haben, das ein ganzes Regiment sanft schlummern ließe.« Er blickte

Weitere Kostenlose Bücher