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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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uns einfiel, antwortete Garion verlegen. »Ich muß mir das erst einmal durch den Kopf gehen lassen«, sagte Belgarath laut. Mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt und gefurchter Stirn begann er hin und her zu stapfen. »Reden wir mit Durnik«, sagte er schließlich.
    »Er ist mehr oder weniger für die Pferde zuständig, vielleicht weiß er einen Rat.« Ehe er sich umdrehte, um das Gemach zu verlassen, deutete er rasch noch: Tretet auf der Treppe laut auf. Ich muß euch noch einige Anweisungen geben, und wenn wir zu lange mit den Fingern zucken, fällt es gar noch auf.
    Als sie das Gemach verließen, schleiften Garion und Silk die Sohlen auf dem Marmorboden und setzten die Absätze hart auf, um Belgaraths Flü-
    stern zu übertönen.
    »Also gut«, hauchte der Alte und bewegte kaum die Lippen, während sie sich der Treppe nach unten näherten. »Aus der Lage läßt sich doch etwas machen. Da wir die Scharmützel, die ihr eingefädelt habt, nicht abwenden können, lassen wir sie eben geschehen. Aber wir brauchen die Pferde. Garion, geh zu Zakath und sag ihm, daß wir sie vom Rest im Marstall trennen wollen. Sag ihm, wir möchten nicht, daß sie die Pest kriegen.«
    »Können auch Pferde Pest kriegen?« wisperte Garion überrascht.
    »Woher soll ich das wissen? Aber wenn ich es nicht weiß, dann Zakath ganz bestimmt erst recht nicht. Silk, du schlenderst scheinbar müßig herum und sagst allen – unauffällig – , daß wir in aller Kürze aufbrechen und sie sich bereitmachen sollen, ohne daß es auffällt.«
    »Aufbrechen?« flüsterte Garion nun noch überraschter. »Großvater, ist dir was eingefallen, wie wir aus dem Schloß kommen können – und aus der Stadt?«
    »Nein, aber ich kenne jemanden, der weiß wie. Geh wegen der Pferde so schnell wie möglich zu Zakath. Er ist im Augenblick so mit Arbeit überla-stet, daß er deshalb wahrscheinlich kein Getue machen wird.« Er blickte Silk an. »Kannst du mir sagen, wann genau die Streitigkeiten ausbrechen werden?«
    »Nein«, flüsterte Silk zurück und trat auf der Treppe noch lauter auf.
    »Aber es könnte jeden Moment losgehen.«
    Belgarath schüttelte verärgert den Kopf. »Ich glaube, du solltest noch mal zur Schule gehen«, zischte er gereizt. »Wie man etwas macht ist wichtig, ja, aber wann ist manchmal sogar noch wichtiger!«
    »Ich werde versuchen, es mir zu merken.«
    »Tu das. Wir sollten uns jetzt alle beeilen. Wir müssen bereit sein, wenn dieser Kampf ohne Zeitplan ausbricht.«
    Bei Zakath befanden sich gut zwölf hohe Offiziere, als Garion in den roten Saal eingelassen wurde, in dem der Kaiser sich mit ihnen beriet. »Ich habe gleich Zeit für dich, Garion«, sagte der abgehetzte Mann. Dann wandte er sich wieder seinen Generalen zu. »Die Truppen müssen die Befehle erhalten. Ich brauche einen Freiwilligen, der sich in die Stadt begibt.«
    Die Generale blickten einander an und scharrten verlegen mit den Fü-
    ßen auf dem dicken Teppich.
    »Muß ich es jemandem befehlen?« fragte Zakath verärgert.
    »Uh – verzeih«, warf Garion ein, »aber warum muß überhaupt jemand gehen?«
    »Weil meine Truppen Däumchen drehen, während Mal Zeth nieder-brennt«, schnaubte Zakath. »Sie müssen Häuser niederreißen, um eine Feuerschneise zu errichten, wenn wir nicht die ganze Stadt verlieren wollen! Also müssen sie erst mal den Befehl erhalten!«
    »Hast du Truppen vor der Schloßmauer postiert?« fragte Garion.
    »Ja, sie haben den Befehl, die Bürger fernzuhalten.«
    »Dann laß doch jemanden von der Mauer hinunterbrüllen«, riet ihm Garion. »Sie sollen einen Oberst oder sonst einen Offizier holen, und der kann dann die Anweisungen erhalten, daß er die Truppen zum Abreißen einsetzen soll. Aus hundert Metern Entfernung kann niemand die Pest bekommen – glaube ich.«
    Zakath starrte ihn an und begann plötzlich zu lachen. »Warum habe ich nicht daran gedacht?« fragte er fast verlegen.
    »Wahrscheinlich, weil du nicht auf einem Bauernhof aufgewachsen bist«, erwiderte Garion. »Wenn man einen Acker neben dem seines Nachbarn pflügt, mit dem man sich unterhalten will, muß man hin und her brüllen, wenn man sich viel Laufen ersparen will.«
    »Also gut«, sagte Zakath und blickte seine Generale an. »Wer hat die lauteste Stimme?«
    Ein rotgesichtiger Offizier mit schneeweißem Haar grinste plötzlich. »In meiner Jugend konnte man mich über den ganzen Übungsplatz hören, Eure Majestät.«
    »Gut. Dann versucht mal, ob Ihr es noch könnt. Seht

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