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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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unwichtig, Fürst Kheldar. Die Dämonen sind Eure geringste Sorge. So wisset jedoch, daß auch dieser Mann namens Mengha sich nach Ashaba begibt. Es gilt dort eine Aufgabe zu erfüllen, ehe die Begegnung zwischen dem Kind des Lichtes und dem Kind der Finsternis an dem Ort, der nicht mehr ist, stattfinden kann.« Sie wandte die verbundenen Augen Garion zu. »Die Zeit, diese Aufgabe zu vollenden, ist gekommen, Belgarion von Riva, und sollten jene Eurer Gefährten, denen diese Aufgabe auferlegt ist, versagen, so ist die Welt verloren. Ich flehe Euch deshalb an, begebt Euch nach Ashaba.« Im nächsten Augenblick war sie verschwunden.
    Stille setzte ein, während alle auf die Stelle starrten, wo sie gestanden hatte.
    »Dann ist es entschieden«, sagte Belgarath dumpf. »Wir reiten nach Ashaba.«
    »Wenn wir aus dem Schloß hinauskommen«, murmelte Sadi.
    »Wir kommen hinaus. Überlaß das mir!«
    »Selbstverständlich, Ehrwürdiger.«
    Der alte Mann führte sie die Treppe hinunter und den Hauptkorridor entlang, auf die Verbindungstür zum übrigen Schloß zu.
    »Einen Moment, Vater«, bat Polgara. Sie konzentrierte sich kurz, und die weiße Strähne über der Stirn begann zu leuchten. Dann spürte Garion die Kraft ihres Willens. »Gut«, sagte sie. »Die Wachen schlafen.«
    Belgarath folgte dem Korridor. »Da ist es!« Er blieb vor einem breiten Wandteppich stehen, dann langte er darunter und zog an einem altersge-schwärzten Eisenring. Ein Quietschen protestierenden Eisens war zu vernehmen, dann ein Rasseln. »Drück mal auf dieser Seite.« Er deutete auf das andere Ende des Wandteppichs.
    Garion drückte die Schulter gegen den Teppich. Ein metallisches Kreischen ertönte, als der verdeckte Marmorblock sich langsam in rostigen Angeln genau in der Mitte zu drehen begann.
    »Sehr schlau«, lobte Silk und schaute in die von Spinnweben überzogene Öffnung. »Wer hat sich das ausgedacht?«
    »Vor langer Zeit hatte ein malloreanischer Kaiser Angst um seine Stellung«, antwortete der alte Mann. »Er wollte einen raschen Fluchtweg aus dem Schloß, falls die Dinge anfingen schiefzugehen. Das Geheimnis geriet in Vergessenheit, deshalb wird uns auch hier niemand folgen. Holen wir unsere Sachen. Wir werden nicht mehr zurückkommen.«
    Sie brauchten etwa fünf Minuten, alles vor die Geheimtür zu schaffen.
    Inzwischen brachten Durnik, Toth und Eriond die Pferde, deren Hufe laut auf dem Marmorboden klapperten.
    Garion schaute um die Ecke zur Haupttür. Die beiden Wachen standen unbewegt, ihre Gesichter wirkten leer und ihre Augen starr. Dann kehrte er zu den anderen zurück. »Irgendwann einmal mußt du mir zeigen, wie man das macht«, sagte er zu Polgara und deutete über die Schulter in Richtung der Wachen.
    »Das ist ganz einfach, Garion«, versicherte sie ihm.
    »Für dich vielleicht.« Plötzlich kam ihm ein schrecklicher Gedanke.
    »Großvater«, sagte er besorgt, »wenn dieser Geheimgang in der Stadt endet, sind wir dann nicht schlimmer dran als im Schloß. Die Pest herrscht, und alle Tore sind verriegelt.«
    »Er endet nicht in Mal Zeth«, beruhigte ihn Belgarath. »Das hat man mir zumindest versichert.«
    In den Anlagen wurden die Kampfgeräusche heftiger.
    »Es scheint ihnen ja richtig Spaß zu machen«, murmelte Sadi selbstzufrieden.
    »Also wirklich«, erklang eine vertraute, leicht singende Stimme aus dem Keller hinter der Geheimtür. »Wollt Ihr stundenlang herumstehen, Euch gratulierend auf die Schulter klopfen und zulassen, daß die Nacht ver-streicht, ohne daß Ihr was geleistet habt? Wir haben noch viele Meilen zurückzulegen, wißt Ihr? Und wir kommen nicht mehr aus Mal Zeth heraus, wenn wir uns nicht endlich auf den Weg machen, richtig?«
    »Dann wollen wir«, sagte Belgarath knapp.
    Die Pferde schreckten vor der Dunkelheit und dem modrigen Geruch hinter der Marmorwand zurück, doch Eriond trat mit Garions großem Grauen, Chretienne, unerschrocken durch die Öffnung, da folgten schließ-
    lich die anderen, wenn auch verängstigt.
    Es war gar nicht wirklich ein Keller, wie Garion bewußt wurde. Breite Stufen führten zu einem aus dem Gestein gehauenen Gang. Die Pferde hatten Schwierigkeiten mit der Treppe, doch schließlich kamen sie, ge-führt von Eriond, unten an.
    Am Kopfende der Treppe schob der Hüne Toth den Marmorblock zu-rück, der klickend einrastete.
    »Einen Augenblick, Vater«, sagte Polgara. In der muffigen Dunkelheit spürte Garion das leichte Branden ihres Willens. »Die Posten sind wieder wach«,

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