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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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dazu waren Cyradis' Anweisungen zu strikt gewesen. Notgedrungen wandte er Mal Zeth den Rücken und blickte entschlossen dem Weg nach Ashaba entgegen.

    Dritter Teil

    ASHABA

    13

    ieStraße von Mal Zeth nordwärts führte durch eine liebliche, frucht-Dbare Ebene, wo frisch sprießendes Getreide die feuchte Scholle wie niedriger, hellgrüner Dunst bedeckte. In vieler Hinsicht erinnerte die Gegend an die üppigen Ebenen von Arendien und an die gepflegten Felder von Sendarien. Natürlich gab es Dörfer mit weißgetünchten, strohgedeckten Häusern und Hunden, die sie beim Vorüberziehen bellend beobachte-ten. Der Frühlingshimmel war von leuchtendem Blau, auf dem Wölkchen wie weiße Schafe zu weiden schienen.
    Die Straße war ein staubiges, braunes Band, das gerade verlief, wo die grünen Äcker zu beiden Seiten flach waren, und kurvig, wo sanfte Hügel sich erhoben.
    Im strahlenden Sonnenschein ritten sie durch den Morgen, und die Glöckchen an Yarbleks Maultieren begleiteten klingelnd den Lobgesang der Vögel, die die Sonne begrüßten. Hinter ihnen erhob sich eine riesige Säule dichten schwarzen Rauches wie ein Wegweiser zu dem breiten Tal, in dem Mal Zeth in Flammen stand.
    Garion brachte es nicht übers Herz, zurückzublicken, als sie wegritten.
    Garion und seine Freunde waren nicht die einzigen auf dieser Straße, die aus der pestverseuchten Stadt flohen. Einzeln und in sehr kleinen Gruppen zogen müde Flüchtlinge nordwärts, so voll Angst, in Berührung mit anderen zu kommen, daß sie die Straße verließen und einen weiten Bogen durch die Felder machten, wann immer sie andere Flüchtlinge vor sich sahen. Erst in sicherer Entfernung kehrten sie auf das staubige Band der Straße zurück. So marschierten oder ritten einzelne oder kleine Gruppen vorsichtig und mit soviel Abstand zwischen sich und anderen, wie nur möglich.
    Sämtliche von der Straße abzweigenden Wege waren mit Barrikaden aus frisch geschnittenen Sträuchern versperrt, und grimmige Bauern bewachten sie mit Prügeln und plumpen, schweren Armbrüsten und warn-ten alle Vorüberkommenden, sich ja fernzuhalten.
    »Bauern!« sagte Yarblek abfällig, als ihre Karawane an einer solchen Barrikade vorbeikam. »Sie sind auf der ganzen Welt gleich. Sie freuen sich, einen zu sehen, wenn man was hat, was sie wollen, doch ansonsten tun sie ihr Bestes, einen davonzujagen. Glaubt ihr, sie bilden sich wahrhaftig ein, daß irgend jemand wirklich in ihre stinkigen kleinen Dörfer kommen möchte?« Gereizt zog er sich die Pelzkappe tiefer über die Ohren.
    »Es ist Angst«, erklärte ihm Polgara. »Sie wissen, daß ihre Dörfer nicht luxuriös sind, aber sie sind alles, was sie haben, und sie wollen sie nur schützen.«
    »Nützen diese Barrikaden und Drohungen denn wirklich?« fragte er.
    »Ich meine, können sie die Pest fernhalten?«
    »Manche«, antwortete sie, »wenn sie sie früh genug errichtet haben.«
    Yarblek brummte, dann blickte er zu Silk hinüber. »Bist du einem Vorschlag aufgeschlossen?« fragte er ihn.
    »Kommt darauf an«, antwortete Silk. Er trug wieder seine übliche Reisekleidung – dunkel, ohne Zier und unauffällig.
    »Mit der Pest und den Dämonen hier wird das Klima in Mallorea recht ungemütlich. Was hältst du davon, daß wir unsere sämtlichen Niederlas-sungen in Mallorea auflösen und uns zurückziehen, bis sich die Lage normalisiert hat.«
    »Du denkst nicht weit genug, Yarblek. Unruhen und Krieg sind gut fürs Geschäft«, sagte Silk.
    Yarblek blickte ihn finster an. »Irgendwie dachte ich mir schon, daß du es so sehen würdest.«
    Etwa eine halbe Meile weiter versperrte eine Barrikade die Straße.
    »Was soll das?« knurrte Yarblek und zügelte sein Pferd.
    »Ich werde nachsehen«, sagte Silk und drückte seinem Tier die Fersen in die Seiten. Einem Impuls folgend ritt ihm Garion nach.
    Als sie noch etwa fünfzig Meter von der Barrikade entfernt waren, erhoben sich dahinter ein Dutzend schmutzbespritzte Bauern in Kitteln aus braunem Sacktuch und legten Armbrüste auf sie an. »Stehenbleiben!« befahl einer drohend. Er war ein stämmiger Bursche mit rauhem Bart und schielenden Augen.
    »Wir wollen nur der Straße folgen«, versicherte ihm Silk.
    »Nicht ohne Maut zu bezahlen!«
    »Maut?« entrüstete sich Silk. »Das ist eine Reichsstraße! Sie ist mautfrei!«
    »Nicht jetzt. Ihr Stadtleute habt uns seit Generationen belogen und be-trogen, und jetzt wollt ihr uns auch noch die Pest bringen. Von jetzt an werdet ihr jedenfalls bezahlen!

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