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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Jedenfalls sind allem Anschein nach zwei Typen bei ihm eingebrochen, und jetzt gibt es einen Haufen Leichen.«
    Vor ihnen erschienen Streifenwagen am Straßenrand. Die schmale Straße vor Sinatras Haus war abgesperrt, und ein uniformierter Beamter stand vor der Sperre und winkte den Verkehr zurück. Die Fensterläden im Erdgeschoss des Hauses waren geschlossen, und es sah aus, als stünde es leer. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatte sich die unvermeidliche Zuschauermenge versammelt, einschließlich weiterer Reporter.
    Brogan schaltete das Blaulicht ein, als er sich dem Cop näherte, der den Verkehr umleitete. Der Officer nickte ihm zu und winkte den Wagen durch. Brogan parkte hinter einem Streifenwagen. Als sie die Türen öffneten, wurden sie augenblicklich von der gegenüberliegenden Straßenseite her gerufen.
    »Detectives, war hier der neuen Bostoner Serienkiller am Werk?«
    »Gibt es neue Entwicklungen im Lyerman-Fall? Glauben Sie, dass dieser Fall mit den anderen in Verbindung steht?«
    Die übliche Raserei der Medien begann. Mehrere Reporter standen hinter den Polizeiabsperrungen auf der anderen Straßenseite und beugten sich aufgeregt vor, hielten Jefferson und Brogan Mikrofone hin und riefen Fragen, als die beiden Detectives vorbeikamen.
    »Die sind heute wie ein Schwarm Moskitos«, murmelte Brogan. Sie wandten den Reportern den Rücken zu und gingen zu Sinatras Haus. Ein weiterer uniformierter Cop nickte ihnen grüßend zu und öffnete die Tür.
    »Ich würde keine guten Sachen anziehen, wenn ich da reinmüsste«, sagte er zu den Detectives, als sie an ihm vorbeigingen. »Es sieht wirklich übel aus.«
    Jeffersons Anzug war sowieso reif für die chemische Reinigung, nachdem er im Mausoleum gewesen war. Einen Tatort in Augenschein zu nehmen war so, als hielte man sich in einem Raum voller starker Raucher auf. Der Geruch eines Toten drang in die Kleidung, haftete an den Haaren und der Haut und blieb einem stundenlang in der Nase. Das Department war sogar dazu übergegangen, den Detectives der Mordkommission die Reinigungskosten als Spesen anzuerkennen.
    Ein doppelter Plastikvorhang war direkt hinter der Tür aufgespannt worden, um das Haus zu versiegeln und Insekten am Verlassen zu hindern. »Ich schätze, der Junge meines Reinigungsunternehmers kann allein von meinen Rechnungen das College besuchen«, murmelte Brogan, als sie sich durch den Plastikvorhang schoben. Es war fast, als passierten sie eine Luftschleuse unter Wasser und würden eine unbekannte Region betreten.
    Jefferson bemerkte ein paar schwarze Fliegen, die aufgeregt gegen das transparente Plastik flogen und unermüdlich versuchten, nach draußen zu entkommen. Sie wussten nicht, dass sie für den Rest ihrer kurzen Leben in diesem Haus gefangen bleiben würden. Nach dem Tod wird ein menschlicher Leichnam zu einem Nistplatz und zu einer Nahrungsquelle für Hunderte verschiedener Arten von Insekten. Zuerst treffen die geflügelten Arten ein, angezogen von dem fast nicht wahrnehmbaren Geruch und der Wärme eines frisch Verstorbenen. Später, nachdem die erste Verwesung eingesetzt hat und der Gestank durchdringend geworden ist, kommen weitere Arten hinzu. Die Ersten, die sich eines Toten bemächtigen, sind Schmeißfliegen. Sie legen ihre Eier in den Toten, insbesondere um Körperöffnungen herum, seien sie natürlicher Art oder durch Wunden geschaffen.
    Jefferson hasste Insekten bis zur Phobie. Als sie sich durch den Plastikvorhang schoben, atmete er tief durch und wappnete sich innerlich. Der Gestank war fast unerträglich. Er fraß sich in ihre Nasenlöcher und setzte sich fest. Ungewöhnlich stark, selbst für den Tatort eines Verbrechens.
    »Mann, das ist heftig.« Brogan verzog das Gesicht und wandte den Kopf zur Seite.
    Jefferson nickte nur. Er räusperte sich mühsam und betrachtete das Muster seiner Krawatte, um sich abzulenken. Sie standen im Foyer, dicht hinter dem Hauseingang. Vor ihnen lag eine gewundene Treppe, die unter einem kristallenen Kronleuchter nach oben führte.
    Zu ihrer Rechten befand sich ein Esszimmer. Der kleine Raum war voller Beamten und nahezu dunkel, denn durch die herabgelassenen Jalousien fiel kaum Licht. Die Detectives schienen um irgendetwas in der Mitte des Raums zu kreisen. Jefferson konnte noch nicht sehen, was es war. Einer der Männer in einem dunkelblauen Anzug hockte auf den Hacken und inspizierte den Boden. Er trug an beiden Händen weiße Latexhandschuhe. Seine Krawatte steckte in der

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