Dämon
geraten.
Ameisen.
»Verdammte Scheiße!«, fluchte er. So schnell er konnte, knöpfte er die Hose auf und trat sich die vom Schlamm und Dreck schweren Stiefel von den Füßen. Er riss sich Hose und Socken herunter, bis er in Unterwäsche dastand und seine übrige Montur vor ihm lag – ein zuckender, wogender Haufen erregter Ameisen.
»Was soll das denn werden?«, fragte Alabama, hob einen von Erics Socken auf und inspizierte ihn aus der Nähe, dann warf er ihn hastig auf den Boden zurück, bevor die Ameisen Gelegenheit hatten, auf seine Hand zu krabbeln. »Von diesen Mistviechern gebissen zu werden, brennt sicher schlimmer als Louisiana Hot Sauce.«
»Ja.«
»Du bist wohl in ein Nest getreten.«
Eric blickte sich um und sah einen kleinen losen Haufen neben dem Pfad. In der Mitte befand sich ein Stiefelabdruck. Er war tatsächlich in ein Nest getreten.
Vorsichtig klopfte er seine Kleidung mit einem Stock aus, den er vom Boden aufgehoben hatte. Die Ameisen krabbelten davon und zu ihrem Nest zurück.
Eric zog seine Montur wieder an, wobei er jeden Augenblick mit schmerzhaften Bissen von Ameisen rechnete, die er übersehen hatte. Doch er hatte Glück.
Zehn Minuten später arbeiteten die Männer sich erneut durch den Dschungel und über den ausgetretenen Pfad voran. Sie erreichten einen Kokoswald. Die braunen Palmenstämme mit der ringförmig gefurchten Rinde standen weiter auseinander, sodass die Marines hier leichter vorankamen. Der Boden war übersät mit Kokosnüssen, die sie im Vorbeigehen aufsammelten, um die harten Schalen an Stämmen aufzuschlagen und die wässrige weiße Milch zu trinken.
Unvermittelt hob Seals den Arm und gab den Männern das Zeichen zum Halten. Eine Sekunde später kam das Zeichen, in Deckung zu gehen. Eric ließ die Kokosnuss fallen, die er gerade bearbeitet hatte, drückte sich flach auf den Boden, hob den Karabiner und brachte die Waffe in Anschlag. Die Kokosnuss lag, wo er sie hatte fallen lassen. Aus dem Riss in der Schale tropfte langsam die weiße Milch.
Ringsum schien sich nichts zu rühren, mit Ausnahme eines Faultiers, das sich über ihnen langsam von Ast zu Ast hangelte. Seals bedeutete seinen Männern, zu warten, während er sich langsam vorwärts arbeitete und sich zwischen den Bäumen hindurchbewegte. Eric hielt den Kopf tief am Boden und atmete den Geruch des Dschungels, während er dem Rauschen der großen Palmwedel in der sanften Brise lauschte. Es war heiß, doch im Schatten der Kokospalmen war es auszuhalten.
Er blickte zu Seals und bemerkte, dass der Staff Sergeant nach vorn starrte, zu einem Hügelkamm im Gelände vor ihnen. Eric blickte zu der Stelle, sah aber nichts. Seals verharrte einen Augenblick, bevor er zu dem ersten Marine hinter ihm kroch und dem Mann etwas zuflüsterte, wobei er zum Kamm hinter sich deutete. Der Private drehte sich um und gab die Worte flüsternd an den Mann hinter sich weiter, und so wanderte die Botschaft durch die Reihen. Eric rechnete beinahe damit, dass sie verstümmelt bei ihm ankommen würde, doch er hatte sich geirrt.
»Ein Bunker der Japse – da oben, zwischen den Bäumen auf dem Kamm«, zischte Alabama Eric zu. »Seals will drei Mann mitnehmen.«
Eric nickte und gab die Meldung nach hinten weiter. Entlang der Reihe hoben Marines die Hand und meldeten sich freiwillig. Eric war dabei, hoffte aber, Seals würde ihn nicht auswählen.
Er wurde ausgewählt.
Er nickte, als der Sergeant auf ihn zeigte und ihn zu sich winkte, erhob sich in eine geduckte Haltung und bewegte sich vorsichtig nach vorn. Die anderen Marines nickten ihm zu und wünschten ihm mit Gesten Glück.
Seals hielt einen Stock zwischen den Fingern und stocherte damit im Boden. Die drei Freiwilligen fanden sich bei ihm ein – Alabama, Davis und ein Texaner namens Martinez.
»Sieht aus, als hätten wir da oben eine Stellung der Japse.« Seals deutete mit dem Stock auf den Kamm im Gelände. Eric sah genau hin und entdeckte eine Konstruktion aus Palmstämmen und Erde, die in den Hügel eingelassen war. Sie schien verlassen.
»Wahrscheinlich irgendwas Kleineres«, sagte Seals und fuhr mit dem Stock durch den Dreck. »Könnte alles Mögliche sein.«
»Dreißiger?«, fragte Martinez.
»Wahrscheinlich«, antwortete Seals. »Kaliber dreißig wäre gut möglich. Das Gleiche wie am Strand, nur dass wir hier mehr Deckung haben.«
Seals zerbrach den Stock in zwei Teile. »Davis, Sie und Alabama nehmen die linke Seite. Martinez und ich gehen nach rechts. Bleiben Sie
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