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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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in Deckung, bis Sie freies Schussfeld haben. Diese Dreißiger haben eine verfluchte Feuerkraft, und wir wollen nicht von ihnen voll gehagelt werden, verdammt noch mal.«
    Alabama und Eric nickten, entledigten sich ihrer Rucksäcke und legten die überflüssige Ausrüstung zu Boden. Martinez und Seals setzten sich in Bewegung und schoben sich durch das dichte Blattwerk. Kurz darauf standen sie am Rand einer Lichtung. Vor ihnen war ein leichter Anstieg, mit hohem, sich im Wind wiegenden Kunai-Gras bewachsen. Auf dem Kamm befand sich der Bunker.
    Alabama tippte Eric auf die Schulter, und sie schlichen vorsichtig am Rand der Lichtung entlang. Die Luft war erfüllt von den krächzenden Rufen von Sittichen und dem Kreischen von Affen. Der Lärm war groß genug, um das leise, saugende Geräusch ihrer Schritte auf dem morastigen Untergrund zu übertönen. Nach den ersten paar Schritten in den Dschungel fühlte sich Eric, als wäre er unter eine kalte Dusche getreten. Sein Haar war durchnässt, und seine Kleidung klebte feucht am Körper.
    Alabama benutzte den Kolben seiner Waffe, um die nassen Blätter aus dem Weg zu schieben. Hin und wieder peitschten sie mit alarmierender Geschwindigkeit zurück und klatschten Eric ins Gesicht.
    »He, pass gefälligst auf!«, zischte Eric.
    »Entschuldige.«
    Sie waren vielleicht dreißig Meter weit gekommen, als sie einen Felsvorsprung erreichten. Eric ging in die Hocke und drückte sich gegen die warmen, trockenen Steine. Sie waren inzwischen so dicht vor dem Bunker, dass Eric die Schlitze in den Stämmen sehen konnte und die Spuren, die Äxte hinterlassen hatten. Die Konstruktion bestand aus dicken Kokosstämmen und darüber aufgehäufter Erde und fügte sich fast unsichtbar in die Umgebung ein. Die Männer hätten sich dem Bunker auf zehn Meter nähern können und ihn doch nicht bemerkt. Die Szenerie war friedlich und erinnerte Eric an das Blockhaus seiner Familie daheim in New Hampshire.
    Die Ähnlichkeit endete jedoch spätestens mit dem Lauf eines Maschinengewehrs Kaliber dreißig, der aus einem schmalen Schlitz zwischen den Stämmen ragte.
    »Sieht ziemlich ruhig aus«, flüsterte Alabama.
    »Ja.«
    »Jedenfalls ist nichts zu sehen. Der Bunker sieht verlassen aus. Als wären die Vögel einfach ausgeflogen.«
    »Vielleicht.«
    Eric atmete schwer. Er hatte die Fäuste um den Karabiner gekrallt. Überrascht bemerkte er, dass sein Zeigefinger um den Abzugshebel lag und ihn langsam durchdrücken wollte. Er zwang sich zu kontrolliertem Atmen und nahm den Finger vom Abzug.
    Im japanischen Bunker rührte sich nichts. Eine leichte Brise wehte über die Lichtung und wiegte die Grasbüschel, die aus den Ritzen des Bunkers wuchsen.
    »Sieht aus, als wäre keiner zu Hause«, meinte Alabama.
    »Willst du hingehen und anklopfen?«
    »Scheiße, nein!«
    »Also, was machen wir?«
    »Warum feuern wir nicht ein paar Salven hinein? Vielleicht rütteln wir sie ja wach?«
    Über den Felsvorsprung hinweg sahen sie Seals und Martinez, die sich lautlos von der anderen Seite über die Lichtung hinweg und den Hang hinauf zum Bunker vorarbeiteten. Sie bewegten sich fast auf den Knien, so tief geduckt rückten sie voran. Seals hielt für einen Augenblick inne und sah zu Eric und Alabama herüber.
    Alabama bemerkte den Blick des Staff Sergeants, deutete zum Bunker und schüttelte den Kopf in einer Bewegung, die besagen sollte, dass der Bunker leer zu sein schien. Seals nickte und schlich vorsichtig weiter. Martinez blieb hinter ihm zurück und kauerte sich in die Deckung des dichten grünen Unterholzes.
    »Der hat Nerven«, murmelte Alabama bewundernd, während er beobachtete, wie Seals zum Bunker schlich.
    »Ich weiß nicht recht«, entgegnete Eric. »Vielleicht ist er bloß ein Verrückter.«
    Seals rückte weiter vor. Das Kunai-Gras der Lichtung reichte ihm beim Gehen bis über die Knie. Er hielt sich tief geduckt und hatte das Gewehr an der Hüfte im Anschlag. Das Gras legte sich unter seinen Schritten, und er zog eine deutliche Spur hinter sich her.
    Er verschwand hinter dem japanischen Bunker.
    »Wo ist er hin?«, fragte Alabama.
    Eric öffnete den Mund zu einer Antwort, als eine Explosion vom Bunker herüberdröhnte. Dreck und Gras wurden hinter dem Unterstand in die Luft gewirbelt. Vereinzelte Gewehrschüsse peitschten.
    Alabama sprang auf und stürmte vor, wobei er mit einer Hand den Helm festhielt. Eric blickte ihm überrascht hinterher, während er sich in Deckung der Felsen hielt. Als Alabama

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