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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Brogan, stimmt’s?«
    Ein Kichern. »Ich bin ein Teil von ihm. Er wusste, dass er der eine war. Du erinnerst dich an Bosnien? An seine Raserei, als er sich gegen euch gewendet hat?«
    »Das ist Jahre her.«
    »Und doch zeigt es seinen Charakter. Außerdem kann der Dschinn dir wundervolle Dinge geben.«
    »Was hast du Brogan versprochen?«
    »Seine Frau. Seine tote Frau. Ich habe ihm gesagt, ich könnte sie ihm zurückbringen, wenn er bereit ist, mir zu dienen. Aber ich glaube, dass er es ohnehin längst wusste.«
    »Was wusste er?«
    »Wer er war. Er wusste von seiner Vergangenheit und dass ich irgendwann kommen würde, um ihn zu rufen«, sagte die schrille Stimme. »In den vergangen achthundert Jahren ist es das erste Mal, dass es einem von uns gelungen ist, euch alle auf einem Fleck zu finden.«
    Der Aufzug näherte sich rasch seinem Ziel. Jefferson fiel das Überwachungssystem des Lyerman Building ein. Kameras auf jedem Stockwerk. Wenn er ins Untergeschoss fuhr, konnte er die Monitore im Sicherheitsraum benutzen, um Brogan aufzuspüren.
    »Ist es nicht schön?«, erklang wieder Brogans Stimme, diesmal ruhig, beinahe freundlich. »Ganz wie in den alten Zeiten. Wie damals auf der Insel. Aber du hörst dich enttäuscht an. Vergiss nicht – ich habe versucht, dich auf Blade Island zu retten. Ich war dein Partner.«
    »Das war Brogan, nicht du. Brogan war mein Partner. Dir schulde ich gar nichts.«
    Der Aufzug öffnete sich zum Foyer hin, und Jefferson ging eilig zu der Treppe, die in den Keller führte. Er bemühte sich, seinen Atem unter Kontrolle zu halten und seine Bewegungen nicht zu verraten.
    »Vor sehr langer Zeit, als ich Sidina war, herrschte ich über die halbe bekannte Welt«, fuhr Brogan fort, der nichts bemerkt zu haben schien. »Dann wurde Sidina getötet und von Kreuzrittern auf die Insel gebracht. Ich habe meine Tage als körperloses Wesen auf Bougainville verbracht und war nur von Zeit zu Zeit im Stande, die Insel zu verlassen, wenn einer meiner Kameraden seine Reinkarnation fand. Doch es war immer nur einer von uns, und so mussten wir jedes Mal ins Nichts zurück und auf die nächste Generation warten. Dann, eines Tages, sah ich einen Mann, einen Soldaten. Sidina. Dieser Mann, den du heute als Brogan kennst, war der, nach dem ich suchte, nach dem ich all die Jahrhunderte gesucht habe …«
    »Ich weiß alles darüber, wie du die Reinkarnation Sidinas auf Bougainville gefunden hast«, entgegnete Jefferson.
    »Ja. Aber dann versank ich mit der Galla auf den Grund des Meeres und war dort vierundsechzig Jahre lang gefangen. Mehr als ein halbes Jahrhundert in einem winzigen Käfig …«
    »Hat Lyerman dich befreit?«
    Brogan kicherte. »Bevor die Galla sank, trafen Lyerman und ich eine kleine Vereinbarung. Er würde mir helfen, so weit es in seiner Macht stünde, und ich würde ihm dafür jeden Wunsch erfüllen. Was ich tatsächlich kann, nebenbei bemerkt.«
    »Aber du hast Lyerman getötet.«
    »Er war im Begriff, meinen Wirt zu verletzen. Diesen wunderbaren Körper, in dem ich mich nun befinde und den ich brauche, um nicht wieder ins Nichts zurückzumüssen.«
    »Weshalb hast du Lyermans Sohn getötet?«
    »Ich musste wissen, ob Lyerman loyal ist.«
    Jefferson hörte ein gleitendes Geräusch wie von Schranktüren, die geöffnet wurden. Dann sagte Brogans Stimme: »Für einen Krüppel hat der gute Lyerman eine schicke Garderobe.«
    Er scheint wieder in Lyermans Schlafzimmer zu sein, dachte Jefferson, der nun das Untergeschoss erreicht hatte und durch den Korridor ging, der zum Sicherheitsraum führte.
    »Aber wir wollen nicht die ganze Nacht vertändeln«, fuhr Brogan fort. »Du weißt, warum ich hier bin. Sidina hatte drei Kameraden, Krieger wie er, die größten Kämpfer ihrer Zeit. Gemeinsam haben wir die Welt beherrscht. Du warst einer von ihnen, und du wirst wieder einer von ihnen sein. Es ist an der Zeit, dass du dein Geburtsrecht ergreifst. Dein Recht zur Größe.«
    »Du möchtest, dass ich mich dir anschließe?«
    »Ja. Triff die richtige Wahl. Die falsche ist immer sehr blutig für alle Beteiligten.«
    »Und Vincent?«
    »Vincent hat sich falsch entschieden«, antwortete Brogan. »Aber wenn du und der vierte Reinkarnierte die richtige Wahl treffen, haben wir zwei Menschenalter, um die nächste Reinkarnation Vincents zu finden und zu überzeugen, auf unsere Seite zu wechseln.«
    »Was muss ich dafür tun?«
    »Als Erstes musst du mir die Schachtel geben, von der ich weiß, dass du sie

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