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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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unbeschädigten Aufzüge in den einundvierzigsten Stock, wo McKenna gefangen gehalten wurde. Während der Aufzug nach oben fuhr, schlug Saint seine Kapuze nach hinten. Sein Kopf war noch immer kahl rasiert und glänzte im Licht. Er zog sein Sweatshirt aus, öffnete die Tasche und legte es hinein. Unter dem Sweatshirt trug er ein ärmelloses schwarzes Trikot. Unter jeder Achsel hing ein leeres Schulterhalfter. Seine Arme waren dick und muskulös. Erneut griff er in die Tasche und zog Waffen über Waffen hervor. Er erinnerte Jefferson an einen Magier, der Dutzende von Kaninchen aus einem kleinen Zylinder zauberte.
    Zwei silberne Glock 19 wanderten in die beiden Schulterhalfter. Eine 38er Special kam in den Gürtel hinter dem Rücken, eine 22er in ein Halfter an der Wade, eine schwere 44er Magnum in ein weiteres Halfter an der Hüfte.
    Als Letztes zog Saint das AK-47 aus der Tasche, ein Sturmgewehr mit enormer Durchschlagskraft und großer Reichweite. Wer immer Saint in die Quere kam, würde einer Menge Blei ausweichen müssen.
    »Ein AK -47?«, fragte Jefferson neugierig. »Wo haben Sie das her?«
    »Gab’s im Schlussverkauf.«
    »Schon verstanden. Keine Fragen, keine Antworten.«
    »Genau, Bruder.«
    Jefferson hielt die Mossberg in der Hand und hatte den Bogen und den Köcher über die Schulter geschlungen. Falls sie der Kreatur unvermutet über den Weg liefen, würde eine volle Ladung Schrot das Biest hoffentlich lange genug aufhalten, dass Jefferson den Bogen herunternehmen, einen Pfeil auflegen und einen sauberen Schuss anbringen konnte. Außerdem trieben sich der kleine Panamaer und die Wachleute, die sich aufs Plündern verlegt hatten, im Gebäude herum. Alles in allem stand ein heißer Tanz bevor.
    »Jemand kommt«, sagte Saint.
    Jefferson folgte seinem Blick nach draußen. Durch die Glasscheiben war eine nach unten gleitende Aufzugskabine zu sehen. Keine Innenbeleuchtung. Saint hob das AK -47 und wartete.
    »Ganz ruhig«, mahnte Jefferson. »Solange wir nicht wissen, wer es ist …«
    Saint nickte und legte den Sicherungshebel um. Das Klicken hallte laut durch die Stille.
    Sie passierten die Kabine, und Jefferson sah ihr hinterher, als sie an ihnen vorbei nach unten sauste. Im Innern stand eine einzelne Gestalt, eine dunkle Silhouette vor den Lichtern der Stadt hinter dem Glas der Kabine. Wer immer es war – er hob den Kopf und sah die beiden Männer an.
    Saint zielte mit dem AK -47 auf den Lift, bis er ein Stück weiter unten hielt und jemand ausstieg. Wer es auch war – er hatte offensichtlich nicht die Absicht, das Gebäude zu verlassen.
    Sekunden später hielt auch ihr eigener Lift, und die Türen glitten zur Seite. Der kleine Empfangsbereich lag dunkel und verlassen vor ihnen. Dahinter befanden sich Großraumbüros, ebenfalls leer und dunkel. Saint trat aus dem Aufzug und schwenkte den Lauf des AK -47 sichernd nach rechts und links. Jefferson folgte ihm mit erhobener Schrotflinte. Die Waffe lag schwer in seiner Hand, ein so beruhigendes Gefühl wie ein Baseballknüppel bei einer Schlägerei. Ganz gleich, mit wem sie es zu tun bekamen – sie würden nicht ins Hintertreffen geraten, dafür sorgten Saint und seine Tasche.
    Jefferson deutete auf den Gang, der sich rechts an den Empfangsraum anschloss. Wenn er sich nicht gewaltig irrte, war McKenna hinter der vierten Tür auf der linken Seite. Er blickte auf die Uhr. Zehn Minuten, seit Brogan den Raum verlassen hatte, um hinauf zum Dach zu fahren. Er konnte inzwischen überall im Gebäude sein.
    Jefferson hoffte, dass die Wachleute weiter oben zu sehr damit beschäftigt waren, Lyermans Habe zu plündern, um ihnen Scherereien zu machen.
    Er nickte Saint zu, der das AK -47 im Hüftanschlag hielt, und nickte erneut in Richtung der Tür, hinter der er McKenna vermutete.
    Dann geschah es.
    Eine Tür am anderen Ende des Korridors flog krachend auf. Jefferson bemerkte die Bewegung und wollte sich hinter eines der cremefarbenen Sofas des Empfangszimmers ducken. Ein Mann kam aus der Tür, einer der Wachleute. Er sah Jefferson sofort, aus einer Entfernung von vierzig Metern. Sein Blick zuckte von Jefferson zu Saint und von Jeffersons Mossberg zu Saints AK -47. Er hatte die Arme zu den Seiten ausgestreckt; über jedem hing ein halbes Dutzend Herrenanzüge. Der Mann blickte nach rechts und links auf die Anzüge, dann wieder auf Jeffersons Mossberg. Jefferson sah, wie er zögerte.
    In diesem kurzen Moment fand Jefferson die Zeit, warnend den Kopf zu schütteln. Sei

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