Dämon
hatte, war ein leises Klicken zu vernehmen.
Die Tür war offen.
Brogan richtete sich auf und steckte das Werkzeug wieder in die Tasche. »Ich hab zwei Jahre beim Einbruchdezernat gearbeitet. Warum soll ich das Gelernte nicht mal anwenden?«
Die beiden Detectives stiegen vorsichtig die Treppe hinauf und gelangten in einen langen Korridor. Die Türen zu den Apartments waren allesamt geschlossen. Von irgendwo her drang das gedämpfte Plärren eines Fernsehers an ihre Ohren, und hinter einer weiteren Tür stritt lautstark ein Paar. Sie hielten vor dem Eingang zu Wohnung drei.
Jefferson klopfte leise an.
»Einen Augenblick«, meldete sich eine weibliche Stimme hinter der Tür. Nach wenigen Sekunden wurde sie einen Spalt weit geöffnet. Das Gesicht einer Frau erschien und blickte die beiden Männer auf dem Korridor nervös an.
»Hallo«, sagte Brogan freundlich. »Ist Harold Thompson zu Hause? Wir sind alte Freunde von ihm und waren gerade in der Gegend. Da dachten wir, wir kommen mal auf einen Sprung vorbei.«
»Er wohnt nicht hier«, sagte die Frau und wollte die Tür schließen.
Brogan schob den Fuß in den Spalt. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir trotzdem reinkommen und uns umsehen, Mrs …?«, fragte er.
Er griff in seinen Mantel und zeigte ihr sein Abzeichen.
»Alte Freunde, wie?« Die Frau musterte prüfend die goldene Polizeimarke, bevor sie sich Jefferson zuwandte. »Sind Sie auch Cop?«
Jefferson nickte und zwang sich zu einem Lächeln.
»Also schön, kommen Sie rein. Und ich bin Miss, nicht Mistress. Ich heiße Latia.«
Hinter den Männern schloss sie die Tür. Brogan und Jefferson hörten, wie eine Sicherungskette zurückgeschoben wurde. Dann drehte die Frau den beiden Besuchern den Rücken zu, um in die Küche zu gehen.
»Ich weiß zwar nicht, wonach Sie beide suchen, aber einen Harold kenne ich nicht«, sagte sie über die Schulter.
Brogan und Jefferson folgten der Frau. Die Wohnung war klein, doch überraschend sauber. Direkt hinter der Wohnungstür stand ein Bücherregal neben einem großen Spiegel mit vergoldetem Rahmen. Zur Linken befand sich ein Flur, der vor einer geschlossenen weißen Holztür endete. Zur Rechten war ein Durchgang zu einem kleinen Wohnzimmer. Jefferson sah ein schwarzes Ledersofa unter zwei Fenstern, die mit großen Efeupflanzen dekoriert waren. Durch die grünen Blätter hindurch erblickte er die Lichter in den Fenstern des Nachbarhauses. Plötzlich wandte die Frau sich um und sah die Männer an.
»Also schön, lassen wir das Versteckspiel«, sagte sie vor dem Eingang zur Küche. »Was wollen Sie von Harold?«
»Sie kennen ihn also doch?«, fragte Brogan.
»Ja. Hat ja doch keinen Sinn, Ihnen was vorzumachen. Ich kenne ihn, aber was er angestellt hat, ist Schnee von gestern. Er hat inzwischen einen guten Job und ist ein gesetzestreuer Bürger geworden. Er verdient es nicht, ständig von Leuten wie Ihnen schikaniert zu werden, die einfach hier reinschneien.«
Jefferson hob abwehrend die Hände. »Ich glaube, Sie verstehen da etwas falsch, Miss. Wir sind nicht wegen Harold hier. Wir müssen ihm bloß ein paar Fragen stellen.«
Brogan nickte. »Stimmt.«
»Hm.« Latia war noch immer misstrauisch. »Sie werden ihm nichts tun?«
Die beiden Detectives schüttelten die Köpfe.
»Der da sieht aus wie ein gefährlicher Irrer«, sagte sie zu Jefferson und deutete auf Brogan. »Bleiben Sie ruhig, Mann, hören Sie?«
Jefferson blickte sich um und bemerkte eine Männerhose über der Lehne eines Sessels im Wohnzimmer.
»Wohnt Harold hier bei Ihnen?«, fragte er.
Latia ließ die Hände sinken, und ihre misstrauische Haltung schwand, als sie in die Küche zurückkehrte.
»Ja. Er ist öfters hier bei mir. Eigentlich lebt er die meiste Zeit hier, wissen Sie, aber manchmal zieht er alleine los. Sie wissen ja, wie das ist.«
Sie stand am Spülbecken und schenkte sich ein Glas Kool-Aid aus einem Gefäß ein, das sie aus dem Kühlschrank nahm. Sie hob das Glas und betrachtete die rote Flüssigkeit, bevor sie daran nippte.
»Ist er jetzt auch hier?«, fragte Jefferson.
Latia schüttelte den Kopf. »Nein. Er arbeitet heute bis spät in die Nacht.«
»Was macht er denn beruflich?«, fragte Brogan.
»Er gehört zu den Wachmännern im Lyerman Building.«
»Arbeitet er gern dort?«
»Ja.« Sie zuckte die Schultern. »Er sagt, dass die Arbeit ganz in Ordnung sei. Er war früher bei ComGas, bis sie ihn vor fünf Monaten auf die Straße gesetzt haben. Er …«
Sie
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