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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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darin. Das Plastik knisterte zwischen seinen Fingern. »Nein. Sieht irgendwie chinesisch aus, würde ich sagen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Chinesische Schriftzeichen hinten auf dem Mantel. Sie bedeuten Glück und ein gutes Leben. Ich hab die gleichen Symbole auf den Arm tätowiert.«
    »Sie haben etwas von Wettschulden erwähnt«, sagte Brogan. »Bei wem hatte der junge Lyerman diese Schulden?«
    »Warten Sie …« Thompson schloss die Augen und ließ den Kopf hängen, während er nachdachte. »Irgendein chinesischer Typ … Lee irgendwas.«
    »Diese Typen heißen doch alle Lee irgendwas. Fällt Ihnen nichts Genaueres ein?«, hakte Brogan ungeduldig nach.
    Thompson schnippte mit den Fingern und blickte auf. »Ich hab’s! Richard Lee, so hieß er. Er sitzt oben in Chinatown. Hat ein Restaurant namens The Green Tea .«
    »Was ist mit heute Nacht?«, fragte Jefferson. »Haben Sie heute Nacht gearbeitet?«
    »Sicher.«
    »Wann haben Sie angefangen?«
    »Gegen sechs, kurz nach dem Abendessen.«
    »Und was ist passiert?«
    »Nicht viel. Kenneth ist gegen halb neun zu seinem Club in der Innenstadt gegangen, dem Apollo. Ich war ungefähr eine Stunde mit ihm dort, bevor er seine Freundin getroffen hat. Eine sehr nette Kleine, Jill heißt sie, glaub ich. Jedenfalls wollte er danach weg, also hab ich ihn zurück zum Lyerman Building gefahren.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Er fuhr mit seinem Mädchen aufs Dach. Ich hab eine Etage darunter gewartet und aufgepasst, dass die beiden nicht gestört werden.«
    »Hat jemand versucht, nach oben zu fahren?«
    Thompson schüttelte den Kopf. »Nein, aber …«
    »Aber was?«
    »Ungefähr dreißig Minuten später kam Ken runtergerannt und meinte, er hätte jemanden auf dem Dach gesehen. Ich ging nach oben und habe alles überprüft, das ganze Dach, konnte aber nichts finden. Ken war ganz sicher, dass jemand oben wäre, also rief ich die Polizei an.«
    »Er hat gesagt, er hätte jemanden gesehen ?«, fragte Brogan. »Muss ziemlich schwierig gewesen sein, nach oben zu kommen und sich so gut zu verstecken, dass Sie nichts bemerken.«
    »Das ist unmöglich. Niemand wäre an mir vorbeigekommen. Ich habe die ganze Zeit direkt am Aufgang gesessen.«
    »Sie sind nicht mal zur Toilette gegangen oder haben Ihren Platz aus irgendeinem anderen Grund verlassen?«
    »Nein.«
    »Gibt es auf dem Dach eine Alarmanlage?«, fragte Brogan.
    »Sicher.«
    »Wie sieht sie aus?«
    Thompson lächelte zögernd. »Ich darf keinem erzählen, wie das Alarmsystem funktioniert. Das steht in meinem Arbeitsvertrag.«
    »Bewegungssensoren?«
    »Ich darf nicht darüber sprechen.«
    Brogan seufzte ärgerlich. »Kommen Sie, Mann, wir ermitteln hier in einem Mordfall! Wollen Sie mir tatsächlich erzählen, Sie dürfen gar nichts sagen?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Thompson dumpf und senkte den Blick.
    »Also gut«, sagte Jefferson beruhigend. »Sie wollen nicht über Dinge reden, über die Sie nicht sprechen dürfen, um nicht den Job zu verlieren. Mr Lyerman ist sehr streng, was das angeht, nicht wahr? Er möchte nicht, dass jemand weiß, wie gut die Sicherheitseinrichtungen des Lyerman Building sind.«
    »Verdammt richtig.« Thompson wurde wieder munter. »Ich hab in meinem ganzen Leben keine so guten Sicherheitseinrichtungen gesehen.«
    »Wir haben mit Lyerman über die Audioüberwachung des Systems gesprochen«, warf Jefferson einen Köder aus. »Und darüber, wie schwierig es ist, die Bänder zu katalogisieren.«
    »So schwierig nun auch wieder nicht«, sagte Thompson. »Sie werden chronologisch aufbewahrt und nach vier Tagen überspielt.«
    Also gab es Audioaufzeichnungen! Jefferson ließ sich nichts anmerken. Stattdessen wechselte er das Thema. »Also hat Lyerman Ihnen gesagt, dass Sie den Alarm beenden sollen?«
    »Ja«, antwortete Thompson. »Er sagte mir, ich solle den Dispatcher anrufen und Bescheid geben, dass es ein Fehlalarm gewesen wäre. Er hatte es ziemlich eilig damit.«
    Brogan kicherte. »Wahrscheinlich konnte er’s nicht abwarten, wieder nach oben zu der Frau zu kommen.«
    Thompson starrte ihn für einen Augenblick an; auf seinem Gesicht zeigte sich Verwirrung.
    »Nein«, sagte er dann. »Es war nicht Kenneth, der mir den Befehl zum Beenden des Alarms gab. Es war Lyerman Senior. Ich hatte keine Ahnung, dass er überhaupt von dem Alarm wusste. Der Mann muss Augen im Hinterkopf haben!«
    Als sie aus Thompsons Apartment auf die Straße traten, waren die Bürgersteige verlassen. Die

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