Dämon
dass jemand uns mit diesem Scheißding durch die Gegend fahren sieht?«
Q senkte die Waffe in den Schoß. Er zog den Schlitten zurück, und es gab ein scharfes metallisches Klacken, als die erste Patrone in die Kammer glitt. Er murmelte irgendetwas vor sich hin und hob die Waffe erneut, um über den Lauf hinweg auf eine Frau zu zielen, die mit einer weißen Plastiktasche voller Einkäufe in beiden Händen über den Bürgersteig eilte. Er schürzte die Lippen und stieß ein leises »Peng!« aus, während er mit der Hand den Rückstoß der Waffe simulierte.
»Was hab ich gerade gesagt, Q? Nimm endlich die verdammte Knarre runter!«
»Ja, ja, schon gut.« Q zuckte die Schultern und legte die Waffe zurück in den Schoß.
Five schüttelte den Kopf und starrte durch die Windschutzscheibe nach draußen. »Meine Fresse.«
Sie verließen Chinatown und fuhren nun in Richtung Beacon Hill. In der Nähe von Boston Common hielten sie vor einer weiteren roten Ampel. Fünf Männer standen in einer Gruppe auf dem Bürgersteig. In der kalten Nachtluft kondensierte ihr Atem in dünnen Wolken über ihren Köpfen.
Q nahm einen weiteren Schluck Gin aus seiner Gatorade-Flasche.
»Das hier, Mann, ist echt erfindungsreich!« Q deutete auf seine Plastikflasche. »Ich gieße meinen Stoff in diese Pulle, weil sie unzerbrechlich ist. Wenn ich was getrunken hab, schraub ich einfach den Deckel zu …«, er demonstrierte es, indem er den weißen Deckel aufschraubte, »und schon kann ich nichts mehr verschütten. Das hat meine Saufmethode revolutioniert.«
Five nickte. »Ja, offensichtlich.«
Q begann erneut, mit der Waffe zu spielen und tat so, als feuere er Schüsse ab. Saint blickte weiter nach draußen. Sie hatten inzwischen Beacon Hill erreicht. Die Straßen waren von gepflasterten Bürgersteigen gesäumt, und die Beleuchtung bestand aus Gaslaternen. Ringsum standen alte Ziegelsteinhäuser mit schweren bronzenen Klopfern an den massiven Türen. Wagen der gehobenen Mittelklasse parkten an der Straße – Saint erkannte einige dunkelblaue Volvos und einen schwarzen Mercedes.
Five verlangsamte die Geschwindigkeit und blickte durch die Windschutzscheibe suchend auf die Gebäude ringsum.
»Also schön, hier muss es irgendwo sein«, sagte er und fuhr noch langsamer.
Die Straßen waren schmale Einbahnstraßen, und die Bürgersteige lagen verlassen da. Sie passierten einen kleinen Park mit leeren Bänken und kahlen Bäumen.
Five lenkte den Wagen an den Straßenrand und stellte den Motor ab. »Da wären wir.«
»Ja.« Q grinste und packte den Griff der Waffe fester.
»Welches Haus?«, fragte Saint.
»Das da.« Five deutete auf ein schmuckes vierstöckiges Ziegelhaus an der Ecke der Einbahnstraße. Saint sah einen gepflasterten Weg, der hinters Haus führte. Im zweiten Stock brannte in einem der Fenster das bläuliche Licht eines Fernsehbildschirms. Noch während Saint hinsah, ging jemand am Fenster vorbei, nur für einen Sekundenbruchteil sichtbar. Irgendetwas anderes im Zimmer leuchtete in weichem Rot, doch von der Straße aus konnte Saint nicht erkennen, was es war.
Five nickte. Er hatte die Bewegung hinter dem Fenster ebenfalls gesehen. »Gut, sie sind noch wach.«
Five zog eine Zweiundzwanziger unter dem Fahrersitz hervor und schob sie in seine Tasche. »In Ordnung, sind wir so weit?«
Saint nickte, und Five öffnete die Wagentür. Die Innenbeleuchtung flammte auf, und kalte Luft strömte herein. Saint stieg aus und gesellte sich zu Q auf den Bürgersteig. Gemeinsam gingen die drei Männer zum Haus. Wieder starrte Saint hinauf zum erleuchteten Fenster. Nichts regte sich außer dem flackernden Licht des Fernsehschirms.
Q schob die Hände tief in die Taschen seines Overalls und zog die Schultern hoch. Das Plastik um seine Beine raschelte laut.
»Warum trägst du den Overall, Q?«, fragte Five und starrte auf Q’s Beine, während sie weitergingen. »Das Scheißding hört man kilometerweit!«
Q verzog das Gesicht. »He, Mann, ich weiß nur, dass ich in den Klamotten geil aussehe. Ich mach eben alles mit Stil, und wenn es ein Raub ist.«
Die drei Männer marschierten zur Auffahrt, wo sie für einen Augenblick stehen blieben und sich umsahen. Die Straße ringsum war verlassen.
Sie setzten sich wieder in Bewegung, gingen die Auffahrt hinauf und an dem Ziegelsteinhaus vorbei nach hinten, bis sie von der Straße aus nicht mehr gesehen werden konnten. Ein schwarzer Landrover stand dort geparkt, und Q blieb einen Augenblick stehen, um
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