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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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und sie starrte mit unveränderter Miene an die Decke. Ein breiter tiefer Schnitt klaffte in ihrem Hals. Jemand hatte ihr die Kehle durchgeschnitten.
    »Ach du dicke Scheiße!«, zischte Saint entsetzt und wich von der Toten zurück. Ihr Kopf kippte nach vorn auf die Brust und riss den Körper mit. Sie polterte schlaff zu Boden.
    Saint wich durch die dunkle Pfütze zurück und wandte sich zur Flucht. Blut spritzte auf seine weißen Leinenschuhe.
    Hastig zog er sich aus dem Esszimmer zurück und hinaus in die Eingangshalle. Sein Gesicht fühlte sich plötzlich heiß an, und das Atmen fiel ihm schwer. Er schob die Skimaske aus dem Gesicht und saugte die Lungen voll kühler Luft, während er gegen eine Woge aufsteigender Übelkeit ankämpfte.
    Was hat das zu bedeuten, verdammt? Wer hat diese Frau umgebracht? Q oder Five können es nicht gewesen sein, ich war die ganze Zeit mit ihnen zusammen. Dann dämmerte es ihm. Da muss noch jemand im Haus sein. Der Killer …
    Saint wandte sich zur Haustür, bereit zur Flucht, als er bemerkte, dass die Tür nicht versperrt war.
    Er stand dort wie erstarrt. Irgendetwas tropfte auf seine Schulter. Nässe spritzte gegen seinen Hals. Er hob die Hand, tastete. Als er sie zurückzog, waren seine Finger rot und klebrig. Erneut tropfte es auf seine Schulter und sein Ohr.
    Er sah nach oben und schaltete das Licht ein.
    Über ihm hatte jemand etwas an die Decke geschrieben.
    Fürchte Ihn, der die Macht besitzt,
    in die Hölle zu senden.
    Die Buchstaben waren breit und in nasser roter Farbe geschrieben, die herabtropfte und den Boden befleckte. An der Tür ertönte ein Klopfen. Hastig schaltete Saint das Licht wieder aus. Auf der Treppe vor dem Haus stand jemand und klopfte leise. Saint wich von der Tür zurück, als er ein kratzendes Geräusch hörte, wie von langen Fingernägeln, die über den metallenen Rahmen strichen.
    Plötzlich packte ihn die Angst, und er wandte sich um und rannte die breite Treppe zum ersten Stock hinauf. Die Stufen waren mit dickem Teppich belegt, der seine Schritte dämpfte. Hier oben war alles ruhig. Das Wohnzimmer lag zu seiner Rechten. Der Fernseher flackerte; der Ton war abgestellt. Zwei weiße Sofas waren um das Gerät herum gruppiert, ein gläserner Wohnzimmertisch stand dazwischen. An der gegenüberliegenden Wand hing ein Spiegel, doch das Glas war zerbrochen, und große Scherben lagen auf dem Boden davor.
    Auf dem Sims über einem großen Kamin standen drei Porzellanfiguren. Eine war umgestoßen und zerbrochen.
    In einer Ecke stand ein Telefon. Der Hörer war abgenommen und lag neben der Gabel. Das Besetztzeichen tutete leise durchs Zimmer. Saint hielt inne und lauschte. Das Geräusch des Telefons endete so abrupt, als hätte jemand die Leitung durchtrennt.
    Die runde Treppe führte weiter nach oben zum zweiten Stock. Saint schlich vorsichtig hinauf. Die Treppe mündete in einen langen Flur mit drei weißen Türen, die allesamt geschlossen waren. Saint lauschte angestrengt, doch außer einem leisen Tropfen hinter einer der Türen war nichts zu hören.
    Langsam öffnete er die erste Tür. Sie ließ sich leicht bewegen und glitt mit einem schwachen Rascheln über den Teppich. Hinter der Tür befand sich ein Schlafzimmer. In der Ecke stand ein großes, luxuriöses Bett. Die Decke war zurückgeschlagen, das Laken unordentlich. Die Schranktüren standen offen, und auf dem Boden lag Kleidung. Neben der Tür befand sich ein Telefon. Saint nahm den Hörer ab und hielt ihn sich ans Ohr. Die Leitung war immer noch tot.
    Das nächste Zimmer war ebenfalls leer. Afrikanische Masken und ausgestopfte Köpfe von wilden Tieren hingen an den Wänden. Über einem schweren Eichenschreibtisch starrte eine Gazelle mit leerem Blick ins Nichts. Ein üppig gepolsterter Ledersessel stand ein Stück weit vom Schreibtisch weg. Auf dem Boden neben dem Sessel lag der Kopf eines Karibus, der von der Wand gerissen worden war. Seine Glasaugen starrten blicklos zur Decke.
    In einer Ecke stand ein großer Waffenschrank mit Gewehren darin. Saint versuchte ihn zu öffnen, doch er war verschlossen.
    Die Leiche entdeckte er erst, als er sich von dem Waffenschrank abwandte.
    Der Tote lag auf dem Bauch, verdeckt durch den großen Schreibtisch. Wo der Kopf hätte sein müssen, befand sich der ausgestopfte Schädel einer Hyäne. Die Lefzen waren zu einem verzerrten Grinsen zurückgezogen.
    An der Rückseite des Zimmers war eine Tür, die ein Stück offen stand. Ein Beinpaar lag im Durchgang. Saint

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