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Daemonen des Lichts

Daemonen des Lichts

Titel: Daemonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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ob sie eine Bedrohung für die Engel war. Nichts war mehr wichtig gewesen, außer sie zu retten. Der Gedanke, dass ihr etwas zustoßen könnte, fühlte sich an, als würde in seinem Inneren etwas zerreißen. Er schluckte schwer. Seit wann machte es ihm nichts mehr aus, dass sie ein Halbengel war? Er wusste es nicht. Vielleicht seit sie der Kellnerin im Diner die Zukunft vorhergesagt hatte; vielleicht lag es an ihrer gemeinsamen Zeit im Motelzimmer; oder vielleicht war es auch irgendwo unterwegs passiert. Aber irgendwann im Lauf der letzten Tage hatte der Umstand seine Bedeutung verloren. Die Vorstellung, dass Willow auch nur das Geringste mit diesen schmarotzenden Invasoren gemein hatte, erschien ihm mittlerweile vollkommen lachhaft. Ihre Engeleigenschaften waren schlicht und ergreifend ein Teil ihrer Persönlichkeit -und ihre Persönlichkeit war … einfach erstaunlich. Obwohl Alex das, was passiert war, damit Willow entstehen konnte, nicht gefiel, war er trotz allem froh darüber. Es war ihm eigentlich egal, was sie war, Hauptsache es gab sie.
    Tatsächlich konnte er sich kaum vorstellen, jemals wieder ohne sie zu sein.
    Der Gedanke versetzte ihm einen Schock; er spürte, wie seine Hände kalt wurden. Was zum Teufel war hier los? Sich zu Willow hingezogen zu fühlen war eine Sache, aber das hier … Alex’ Gedanken verloren sich in völliger Verwirrung. Ihr Aussehen allein war es ja gar nicht – es war Willow selbst und alles, was sie war. Seit Jakes Tod hatte er nie wieder so tiefe Gefühle für jemanden gehegt und das war ihm nur recht gewesen. Er wollte nie wieder so für jemanden empfinden. Es lohnte sich nicht. Jemandem nahe zu sein verhieß letzten Endes doch nur Schmerz. Zum zweiten Mal an jenem Tag stand Alex der Tod seines Bruders vor Augen und er presste die Zähne zusammen.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Willow. Er hob den Kopf und sah, dass sie ihn beobachtete. Ihr blondes Haar schimmerte im Mondschein beinahe silbern.
    »Ja«, sagte Alex kurz. »Ich bin nur etwas müde.«
    Sie zögerte, ihre Augen wanderten über sein Gesicht, doch sie hakte nicht nach. »Wie lange brauchen wir noch bis zum Camp?«, wollte sie wissen.
    Alex scharrte mit dem Fuß über den sandigen Boden. »Vier, fünf Stunden wahrscheinlich. Wir sollten morgen gegen Mittag da sein, vorausgesetzt, wir kriegen unterwegs keine Probleme.«
    Es wurde still. In der Ferne erklang ein lang gezogenes Heulen und Willow zuckte zusammen. »Was war das?«
    »Ein Kojote.«
    Sie starrte ihn an, die Verblüffung stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Was, echt?«
    Er musste lächeln. »Ja, echt. Die gibt’s nicht nur im Film.«
    Willow schüttelte den Kopf. »Das ist so seltsam. Ich bin mit dem Gezwitscher von Rotkehlchen und Blauhähern aufgewachsen, du mit dem Geheul von Kojoten.« Sie fasste in ihr Haar und verzog das Gesicht, als sie ein Stück Glas herauspflückte und in den Sand warf. »Also ehrlich … ich dachte, ich hätte sie alle erwischt, aber das scheint kein Ende zu nehmen.« Sie zog die Stirn kraus und strich sich abermals prüfend durch die Haare.
    Noch bevor er sie aufhalten konnte, waren ihm die Worte auch schon entschlüpft. »Brauchst du, ahm … Hilfe?«
    Willows Kopf wirbelte zu ihm herum. Sie sah überrascht aus. Er räusperte sich und versuchte, nicht auf das plötzlich einsetzende Klopfen in seiner Brust zu achten. »Na ja, hinten hängen immer noch ein paar. Sie sind gut zu erkennen, sie … glänzen irgendwie im Mondlicht.«
    »Okay«, sagte sie nach einer Pause.
    Er stand auf und ging zu ihr hinüber, um sich neben sie zu setzen. Sie drehte ihm den Rücken zu. Sein Atem ging schwer, als er sanft die Finger durch ihre Haare gleiten ließ, kleine Glassplitter aufspürte und sie herauszupfte. Ihr Haar lag weich unter seinen forschenden Fingern und um sie herum bereitete sich die endlose, leere Wüste aus. Keiner von ihnen sprach. Nur das leise, fast lautlose Geräusch von Glas auf Sand, wenn er die Splitter beiseite warf, und ihr Atem waren zu hören. Willow saß ganz still, beinahe reglos.
    Schließlich strich Alex ihr langsam über die Haare, vom Haaransatz bis zu den Spitzen. Er ließ die Hände sinken und schluckte. »Ich … glaube, das war’s.«
    »Danke.« Willows Stimme war nur noch ein Flüstern. Alex konnte sich kaum mehr davon abhalten, die Arme um sie zu legen und sie an seine Brust zu ziehen. Nicht, wies er sich schroff zurecht. Du wirst es bereuen, wenn du wieder jemanden an dich heranlässt. Eilig stand er

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