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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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schneller, desto besser.
    »Wir werden Phil befreien, sobald wir herausgefunden haben, was von ihm Besitz ergriffen hat. Vertrau mir.«
    »Wir wissen, was ihn im Griff hat  – ein Sukkubus in einem Brautkleid. Mehr muss ich dazu nicht wissen.«
    »Schon gut, Einstein.« Großmutter blieb an der Tür zu unserem Zimmer stehen und zog den Kartenschlüssel aus ihrer Hosentasche. »Ich habe all die Jahre im Kampf gegen Vald nicht überlebt, ohne dabei das eine oder andere gelernt zu haben.« Sie deutete mit der Karte wie mit einem mahnenden Zeigefinger auf mich. »Informationen bedeuten Macht in dieser Welt, und solange wir nicht herausgefunden haben, warum ein Sexdämon ein heiliges Gelübde vor dem Altar ablegen will, sind wir im Nachteil.« Großmutter schnaubte verärgert. »Ich bin nicht scharf auf irgendwelche Überraschungen. Du etwa?«
    Parate tänzelte um uns herum und sprang an unseren Beinen hoch, als wir die Tür zu einem überraschend normal aussehenden Hotelzimmer öffneten. Aus der Klimaanlage unter dem Fenster blies ein eisiger Luftstrom, der die hauchdünnen Gardinen blähte und mir am ganzen Körper eine Gänsehaut verschaffte. Puh, das Zimmer stank nach Teppichreiniger. Parate nieste geräuschvoll und nass direkt auf meinen Fuß. Wunderbar. Ich rieb fröstelnd meine Arme und kämpfte gegen das Bedürfnis an, mich sofort in die abgenutzte Bettdecke einzuwickeln.
    »Serena ist nicht hier«, stellte Phil in dem leeren Raum fest. Auf den zwei Doppelbetten lagen Tagesdecken in gedämpften Grün- und Blautönen, und auf einem schlichten Tisch stand eine dieser für Hotels typischen Lampen.
    Ich legte meine Reisetasche auf das Bett neben dem Fenster und stellte den Temperaturregler von unmenschlichen vierzehn Grad auf erträgliche vierundzwanzig Grad. Die Nachmittagssonne war bereits hinter die Türme des New York New York Hotel gesunken. In der einsetzenden Dämmerung sah man die Lichter über der Luxor-Pyramide.
    Phil machte mir Sorgen. Er wanderte durch das Zimmer, ließ eine Hand über den niedrigen Fernsehtisch gleiten, warf
einen Blick in den Eiskübel und versuchte, das gerahmte Foto einer Schwertlilie geradezurücken. Ich brachte es nicht übers Herz, ihm zu sagen, dass das Bild wahrscheinlich an die Wand geschraubt war. Er runzelte die Stirn unter seinen buschigen Augenbrauen und wirkte völlig verloren. »Hier kann ich nicht bleiben«, erklärte er schließlich.
    »Wir werden gleich unten anrufen und dir ein eigenes Zimmer besorgen«, beruhigte Großmutter ihn und warf ihren Rucksack auf das Bett neben der Tür.
    Sein Gesicht rötete sich. »Oh, nein. Ich muss Serena finden.«
    »Natürlich.« Großmutter warf mir einen Blick zu.
    »Jemand hat uns ein Geschenk dagelassen!« Parate drückte seine Schnauze in den Korb mit Knabberartikeln neben dem Fernseher.
    Ich wühlte in meiner Reisetasche und kramte einen Pullover hervor. »Kommt Phil wieder in Ordnung?« Zumindest hoffte ich, dass mein Onkel nicht weiterhin pausenlos Staub aus seinen Taschen leerte und dabei weibliche Dämonen anrief.
    »Mach dir keine Sorgen«, meinte Großmutter. »Er kann sie jederzeit anrufen, um sich mit ihr zu einem Schäferstündchen zu verabreden, bis er schließlich endgültig seinen Verstand verliert. Und das könnte schon bald der Fall sein, wenn wir ihm nicht helfen. Aber ein Sukkubus kommt hier auf keinen Fall herein. Zu viele Wächter.«
    »Und wenn sie Freunde hat?« Ich dachte an das unbehagliche Gefühl, das mich im Erdgeschoss beschlichen hatte.
    »Ja, darum werden wir uns jetzt kümmern.« Großmutter wühlte in ihrem Rucksack und zog zwei dicke purpurrote Kerzen heraus.
    Mit einer der Kerzen machte sie sich an Phils Fingernägeln zu schaffen und kratzte damit an ihnen wie eine Katze an einem
Kratzbaum. Mein armer Onkel murmelte leise vor sich hin, während er zusah, wie das Wachs in Spiralen unter seinen Nägeln auf den aquamarinblauen Teppich fiel. Welche Macht auch immer Serena über ihn hatte, sie beeinflusste sein Gehirn. Ich wusste nicht, wie lange ein Mensch unter solchen Bedingungen existieren konnte, und ich wollte es auch nicht herausfinden.
    Großmutter sah Phil noch einmal kurz an, bevor sie sich wieder auf ihre Aufgabe konzentrierte. »Sieh zu und lerne«, befahl sie mir. »Ich werde jetzt den Pfad öffnen, bevor wir ihn loseisen.« Sie senkte die Stimme. »Dann kannst du deinen Dämonenkiller-Talisman benützen, um dir anzuschauen, was in dieser Stadt falsch gelaufen ist.« Sie musterte mich von

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