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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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es sich hier nicht um Magie. Mal sehen, Großmutter war 1931 geboren. Ich zählte zurück.
    »Hör auf damit«, befahl sie und kramte den Kartenschlüssel aus ihrer hinteren Hosentasche. »Das hier ist unser Eingang.«
    »Die Wand?« Ich starrte auf den Betonblock vor uns. »Sollen wir da durchgehen?«
    Großmutter verdrehte die Augen. »Natürlich, Hermione, was immer du sagst.« Sie schob ihre Karte in das Schloss der Putzkammer und schob die Tür auf.
    Anstelle von Staubsaugern, Schrubbern und Dosen mit Teppichreinigern sah ich eine glitzernde Eingangshalle. »Alle Achtung!« Ich konnte meinen Blick nicht von dem Teppich abwenden. Er schimmerte wie ein See an einem sonnigen Tag. »Kann ich darauf laufen?«
    »Klar, außer du willst dich lieber an einem Seil von der Decke schwingen«, erwiderte Großmutter und stapfte geradewegs in das Zimmer. Unglaublich. Ich hatte noch nie jemanden gesehen, der auf Wasser laufen konnte.
    »Komm schon, Lizzie. Dieser Eingang ist aus guten Gründen privat.«
    Ich trat auf den flüssigen Boden. Er fühlte sich fest unter meinen Füßen an, obwohl ich in kristallklares Wasser sehen konnte. Ein Schwarm flacher, unglaublich leuchtend gelber Fische schoss zwischen sich windenden schwarzen Aalen und
großen Kugelfischen hin und her. Stachelige Seeigel klammerten sich an farbenprächtige Korallen. Ich tauchte meine Finger in das warme Wasser. Es fühlte sich wie eine tropische Lagune an, aber als ich meine Hand herauszog, war sie trocken. »Das ist fantastisch.«
    »Ja, wunderschön«, stimmte Großmutter mir zu. »Man vergisst schnell, wie es ist, wenn man es zum ersten Mal sieht.«
    Die Tür fiel hinter uns ins Schloss, und allmählich fühlte ich mich geschützt. Endlich. Die Zauberkräfte, die hier wirkten, waren vergleichbar mit einer warmen Decke nach einem langen, harten Tag. Ich warf einen Blick auf Phil. Zu schade, dass noch Arbeit auf uns wartete.
    Großmutter führte uns durch die porzellanweiße Eingangshalle.
    Das helle Licht in dem Raum, gepaart mit der spiegelnden Reflexion des Wassers, erweckte in mir den Wunsch, eine Sonnenbrille zur Hand zu haben. Im Abstand von wenigen Metern standen Leuchtkugeln in Wandnischen. »Dient das zur Beleuchtung?«, fragte ich.
    Großmutter lachte. »Schau nach oben, Butterblümchen.« Über unseren Köpfen strahlten etliche verschnörkelte Kronleuchter. »Diese Feuerbälle sind sogenannte Skeeps. Ein Hausmeisterdienst, wenn du so willst. Nimm einen von der Wand, frag ihn nach seinem Namen und bitte ihn, etwas für dich zu erledigen. Aber achte darauf, ihnen ganz klare Anweisungen zu geben. Du möchtest sicher nicht, dass diese kleinen Dummköpfe einen lückenhaften Befehl nach eigenem Gutdünken auslegen.«
    Das würde ich mir merken.
    »Oh!« Parate wehrte sich zappelnd gegen meinen Griff und kratzte mit seinen Krallen über meine Arme. Er sprang auf den Boden und rannte in eine der Wandnischen. »Ein Imbiss!« Parate liebte Automaten mit Knabbereien.
    »Hey!«, rief er. »Warum sitzen Grillen neben den Käsechips?«
    »Die sind für die Harpyien«, antwortete Großmutter.
    »Lass uns jetzt in unser Zimmer gehen«, schlug ich vor. Wir hatten wichtigere Probleme zu lösen  – wie Dimitri zu retten und Phil wieder in Ordnung zu bringen.
    »Du hast recht.« Großmutter ging zwei Schritte voraus und warf mir einen Blick über die Schulter zu. »Wir werden uns jetzt um Phils, äh, Problem kümmern.« Ich folgte ihrem Blick und sah, dass Phil hinter uns her marschierte, als würde er zum Altar schreiten. Großmutter schüttelte sich. »Sie hat bereits Besitz von ihm ergriffen. Warum will sie ihn unbedingt heiraten? Na, das werden wir schon bald herausfinden.«
    »Was meinst du damit?«, fragte ich, während ich Phil beobachtete, wie er die beiden Goldringe an seinem Finger drehte und sich die Fliege an seinem Smoking zurechtrückte. Wir konnten unmöglich wissen, warum ein Dämon meinen Onkel heiraten wollte. Und er war nicht in der Verfassung, es uns zu sagen.
    »Ich habe eine Idee«, verkündete Großmutter.
    O nein. »Lass uns nichts übertreiben, okay?« Wir hatten schon genug damit zu tun, Phil von dem Sukkubus wegzubringen und Dimitri zurückzuholen.
    Großmutter ignorierte mich. »Diese Dämonen begreifen nicht, dass wir die Verbindung zu ihnen nützen können, um ein paar Dinge zu erfahren.«
    »Aber wir werden ihn doch befreien, oder?« Ich hatte nichts dagegen, etwas dazuzulernen, aber Phils Gehirn musste entwirrt werden  – je

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